Nie wieder "Eiserner Vorhang"
Gedenkfeier in St. Emmerich: Vor 25 Jahren fiel die Stacheldrahtgrenze
Es ist einer der geschichtsträchtigtsten Orte des Burgenlandes, an dem das Gedenken an den Fall des "Eisernen Vorhangs“ im Jahr 1989 begangen wurde: Die Grenzkirche St. Emmerich im Niemandsland zwischen Inzenhof (Burgenland) und Rönök (Ungarn) war jahrzehntelang dem Verfall preisgegeben, ehe sie auf private Initiative hin Schritt für Schritt renoviert wurde.
Eine Begegnungsstätte
Zum Gedenkjubiläum organisierte der Verein „Rettet die St. Emmerichskirche" eine Festmesse mit internationalem Kulturprogramm. "Wir sind stolz, dass die Kirche seit der neuerlichen Einweihung 1992 zu einer internationalen Begegnungsstätte geworden ist“, so Vereinsobfrau Elfriede Jaindl.
"Die Einschränkung der Freiheit löst keine Probleme, die gewaltsame Teilung
von Menschen schafft Probleme", mahnte Othmar Karas, der Vizepräsident des EU-Parlaments.
Viele hatten sich damals mit der Grenze mitten durch Europa längst abgefunden, so Karas. "Aber ohne den Fall des Eisernen Vorhangs würden die Länder
Österreich und Ungarn heute nicht zum Kernland Europas gehören."
Die St. Emmerichskirche sei als „Kirche an der Grenze“ bekannt geworden. "Aber heute stimmt das nicht mehr, heute steht die Kirche mitten in Europa", betonte Karas.
Kulturprogramm aus vier Staaten
Beim anschließenden Kulturprogramm traten Gruppen aus Ungarn, Slowenien, Kroatien und Österreich auf: der Singkreis Reinersdorf, die Tamburizza Güttenbach, der Frauenchor Rábafüzes, das Jazzballett Köszeg, die Folkloregruppen Cirkulane und Kud Marof sowie das Schlossbergduo Rudi & Franz.
Symbolträchtiger Kirchenbau
Die St. Emmerichskirche unmittelbar an der Grenze liegt auf ungarischem Territorium und gehört zum Gemeindegebiet von Rönök. 1992 wurde sie neu eingeweiht, nachdem sie vorher am "Eisernen Vorhang" jahrzehntelang dem Verfall preisgegeben war und komplett renoviert wurde.
(Fotos: Paul Röttig)
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