Pro Kulturzentrum
Reaktionen der Parteien zur Güssinger Volksbefragung

- 59 % der teilnehmenden Wahlberechtigten sprachen sich für die Sanierung des Kulturzentrums (Bild) aus, 41 % für einen Neubau auf der Burg.
- Foto: Martin Wurglits
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Erfreut über den Ausgang der Volksbefragung zeigte sich die Güssinger SPÖ-Bezirksvorsitzende Landtagspräsidentin Verena Dunst. Angesichts der 25,77 % der Wahlberechtigten, die an der Befragung teilgenommen haben, sprach sie von einer "hohen Beteiligung".
Der "demokratiepolitisch sehr bedenkliche Aufruf" der ÖVP, ungültig zu stimmen, sei von der Bevölkerung klar abgelehnt geworden, hob Dunst hervor. 8,56 der Wähler waren dem ÖVP-Appell gefolgt.
"Sieg für die Demokratie"
Dass in der Stadtgemeinde Güssing mehr als 52 Prozent an der Volksbefragung teilgenommen haben Bürgermeister Vinzenz Knor als "Sieg für die Demokratie". Das Volk habe sich entschieden, und es sei ein klares Ergebnis herausgekommen.
"Gegen Verschandelung"
Die Bevölkerung habe sich für die Sicherheitsvariante entschieden, um eine "Verschandelung der Burg mit einem riesigen Betonklotz" zu verhindern, sagte der Güssinger Vizebürgermeister Alois Mondschein (ÖVP). "In vielen Gesprächen mit der Bevölkerung in den vergangenen Wochen wurde klar, dass sie beides - Burg und Kulturzentrum - will."
Die niedrige Wahlbeteiligung sei als stiller Protest zu verstehen, da es keine Möglichkeit gegeben habe, beides anzukreuzen, erklärte Mondschein. Sein Appell: "Das Land soll die geplanten 20 Millionen für den Ausbau des Kulturzentrums und den Rest in die Attraktivierung der Burg, in Marketing und Veranstaltungen investieren."
"Entscheidungsmöglichkeit nicht eingrenzen"
"Die geringe Wahlbeteiligung von nur rund 25 % zeigt, dass Landeshauptmann Doskozil und die SPÖ bei der Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses Thema versagt haben", so die Einschätzung des geschäftsführenden ÖVP-Bezirksobmanns Bernd Strobl. "Man muss die Bevölkerung nicht nur fragen, man muss auch die richtigen Fragen stellen und ihre Entscheidungsmöglichkeit nicht von vornherein eingrenzen."
Stimmen "gegen Naturzerstörung"
Die Grünen freuen sich über "viele Stimmen für Klimaschutz und gegen Naturzerstörung". "Für die günstigere, einfachere und ökologischere Variante wird die Bauphase wesentlich kürzer sein und viel weniger CO2 verursachen. Die Burg kann ein besonderer Platz bleiben, der weiter für besondere Veranstaltungen zur Verfügung stehen wird", freut sich Kultursprecher LAbg. Wolfgang Spitzmüller.
"Beide Standorte wichtig"
Für FPÖ-Kultursprecher LAbg. Alexander Petschnig zeigt das Ergebnis, dass "die Bevölkerung die Wichtigkeit beider Standorte erkannt" habe. "Die Landesregierung wäre gut beraten, in beide Standorte zu investieren. Bei einer Investitionssumme in Millionenhöhe erwarte ich mir ein aufschlussreiches Konzept", fügt der FPÖ-Landesobmann hinzu. Die geringe Beteiligung zeige außerdem, dass die Forderung nach einem vorgezogenen Wahltag auch bei Volksbefragungen und Volksabstimmungen gerechtfertigt sei.
"Wirtschaftliche Vernunft"
Die Neos Burgenland sehen "ein starkes Zeichen der wirtschaftlichen Vernunft und des verantwortungsvollen Umgangs mit Steuergeld", wie Landessprecher Eduard Posch betonte. Die Bevölkerung habe sich gegen einen unnötigen und unverantwortlichen Bodenverbrauch entschieden und ein "klares Zeichen gegen den undemokratischen Aufruf der ÖVP zur ungültigen Stimmabgabe" gesetzt.
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