Burger-Doppelpack zum Sieg
Österreichs Frauenfussballnationalteam gewinnt in Stegersbach gegen Belgien souverän mit 2:1
Österreichs Frauenfussballnationalteam bestritt am Mittwoch, 14. August, im Sportzentrum Stegersbach das freundschaftliche Länderspiel gegen Belgien. Im Feber gab es gegen die Nummer 27 der FIFA Frauen-Weltrangliste noch eine 0:2-Auswärtsniederlage. Für das wiederum verjüngte Österreichische A-Nationalteam war es der letzte Test vor der im Herbst beginnenden WM-Qualifikation.
Blitzstart für Österreich
Die erste Aktion lieferte zwar Belgien, doch schon nach etwas mehr als zwei Minuten zeigte Österreichs Offensive ihre Gefährlichkeit. Nadine Prohaska tankte sich im Strafraum durch und hatte mit einem Lattenschuss Pech, der Abpraller landete bei Nina Burger. Ihren Kopfball drehte Gästekeeperin Nicky Evrard mit einer Glanzparade in den Corner.
Österreich blieb am Drücker und erspielte sich Chance um Chance. In der 11. Minute war es dann soweit. Lisa Makas wurde ideal freigespielt, zog alleine Richtung Tor und hatte das Auge für die völlig freie Burger, diese bedankte sich mit dem 1:0 für Rot-Weiß-Rot.
In ähnlicher Tonart ging es weiter. Während Belgien kaum vor Österreichs Tor auftauchte, erspielte sich die Thalhammer-Elf etliche tolle Möglichkeiten. Einen scharfen Burger Schuss bändigte die starke Evrard (17.), eine Minute später ging ein Schnaderbeck-Kopfball knapp daneben und auch ein schöner Makas-Schuss verfehlte das Ziel nur hauchdünn (21.).
In Minute 31 hatte dann Belgien mit einem Stangenschuss, bei dem Anna-Carina Kristler chancenlos gewesen wäre, ebenfalls Pech. Kurz vor der Pause hatte die wieder sehr starke Laura Feiersinger nach einem schönen Solo den 2. Treffer auf den Beinen. Sie setzte den Ball allerdings um nur ein paar Zentimeter am langen Eck vorbei.
So blieb es beim knappen, aber hochverdienten 1:0 für Österreich am Ende der 1. Halbzeit.
Zahlreiche Chancen und Burger-Volleytor
Belgien wechselte zur Pause gleich viermal, Thalhammer schickte die selbe Mannschaft wie zu Beginn aufs Feld.
Belgien begann ambitionierter und offensiver als noch in Hälfte 1 und kam auch zu einigen Möglichkeiten. So musste Kristler gegen Aline Zeler retten (47.). Erst nach rund zehn Minuten fand Österreichs junges Team die erste gute Chance vor, doch Burgers Schuss ging drüber (57.). Hälfte 2 gestaltete sich um einiges offener und das Spiel verlagerte sich zunehmend ins Mittelfeld. Österreich kam zu zwei weiteren guten Möglichkeiten. Zunächst drückt Feiersinger per Direktabnahme das Leder drüber (63.) und ein toller Flugkopfball von Sarah Puntigam verfehlte das Ziel nur ganz knapp (64.).
Doch Österreichs Frauenfussballfans durften nur wenige Minuten danach wieder jubeln. Nach Maßflanke von Makas übernahm Burger den Ball volley und versenkte ihn unhaltbar ins Netz (67.). Damit schien eine Vorentscheidung gefallen. In Minute 70 kam dann die Burgenländerin Jennifer Pöltl für Prohaska ins Spiel und hatte auch gleich zwei gute Auftritte. In der 74. Minute putzte sie nach einem Gestocher auf der Linie aus. Zwei Minuten später geht sie über die Flanke und bedient Feiersinger ideal, deren Drehschuss streift die Latte - Evrard wäre ohne Abwehrchance gewesen.
Dann klebte abermals das Pech auf den Beinen der jungen Österreicherinnen. Zunächst wird eine Belgierin auf der Linie angeschossen, dann geht der Ball an die Querlatte, mit einem Reflex rettet im Gestocher die Torfrau und Schaderbecks Kopfball geht schließlich am kurzen Eck vorbei (78.).
Sieg "erzittert"
Irgendwie schienen die Gäste durch die zahlreichen vergebenen Möglichkeiten in den Schlussminuten aufgestachelt. Vor allem Zeler sorgte immer wieder für Gefahr und nach einem Stellungsfehler brachte Wullaert den Ball zur Mitte, Zeler brauchte den Ball nur mehr über die Linie drücken (83.).
Das sorgte für Verunsicherung und Belgien drückte plötzlich auf den Ausgleich. Die Österreichische Hintermannschaft rund um Carina Wenninger hielt aber dicht und ließ auch bei einigen Cornern im Finish nur wenig anbrennen. Im Konter hatte Burger sogar noch die Riesenchance auf ein Triplepack, sie kam aber an der herauslaufenden Evrard nicht vorbei (88.).
In der Schlussminute hatte die eingewechselte Verbruggen per Kopf noch eine gute Chance auf den Ausgleich, sie setzte den Ball aber zum Glück für Österreich übers Tor.
Somit holte Österreichs sehr junge Nationalteam einen verdienten 2:1-Testspiel und zugleich auch Selbstvertrauen für die WM-Qualifikation.
Österreich - Belgien 2:1 (1:0)
Österreich: Kristler - Manhart, Wenninger, Kirchberger, Aschauer - Feiersinger, Schnaderbeck, Puntigam, Prohaska (70.Pöltl) - Burger, Makas (80.Prvulovic)
1:0 (11.) Burger; 2:0 (67.) Burger, 2:1 (83.) Zeler
Statements:
Teamchef Dominik Thalhammer: "Im Feber waren wir gegen diese Mannschaft noch klar unterlegen, darum bin ich sehr stolz auf unsere Leistung und die Entwicklung der letzten Monaten. Wir haben uns sehr stark präsentiert - vor allem in der 1. Hälfte, die für mich eine der besten überhaupt war. Das zeigt auch die große Anzahl an Chancen, die man sich erst einmal erspielen muss. Ein Manko ist nach wie vor die Routine, da wir das Team weiter verjüngt haben. Spielerinnen wie Hanschitz, Gröbner oder Höller sind nicht mehr dabei. Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft noch viel Freude mit diesem Team haben werden und spätestens 2017 sind wir bei einer Europameisterschaft dabei, egal ob wir sie austragen oder uns dafür qualifizieren."
Jennifer Pöltl: "Es war ein tolles Spiel von uns. So ein Sieg gibt Selbstvertrauen und für mich ist ein zusätzlich schöner Abschied aus Österreich." (Anmerkung der Redaktion: Jennifer Pöltl spielt die nächsten Monate in Tennessee, USA).
Schwierige Qualifikation
Im September beginnt die WM-Qualifikation für Österreich, das in einer schwierigen Gruppe mit Frankreich, Finnland (beide EM-Endrundenteilnehmer in Schweden), Ungarn, Bulgarien und Kasachstan. Fix qualifiziert sind nur alle Gruppensieger und der beste Gruppenzweite. In Österreichs Gruppe ist Frankreich klarer Favorit.
Dominik Thalhammer: "Die WM-Qualifikation wird sehr schwierig. Frankreich ist natürlich der Topfavorit und für mich spielerisch die derzeit beste Mannschaft in Europa, auch wenn sie bei EM schon vorzeitig ausgeschieden sind. Ich bin aber überzeugt, dass wir mit Finnland und Ungarn, die man auch nicht unterschätzen darf, um den 2. Platz spielen können. Wichtig wird sein, dass wir im Herbst mit guten Ergebnissen noch dabei sind!"
Spieltermine:
21.9.2013: Ö - Bulgarien
25.9.2013: Finnland - Ö
25.10.2013: Ungarn - Ö
31.10.2013: Ö - Frankreich
5.4.2014: Bulgarien - Ö
9.4.2014: Frankreich - Ö
14.6.2014: Ö - Finnland
19.6.2014: Kasachstan - Ö
13.9.2014: Ö - Ungarn
17.9.2014: Ö - Kasachstan
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