Sechs Tore bei unglaublicher Partie

Nach dem bitteren 0:10 bei St. Pölten-Spratzern, die mit einem 4:0 über Erlaa vorzeitig den Meistertitel klar machten, sollte gegen Innsbruck endlich ein Erfolgserlebnis eingefahren werden - ohne Adamovics und Lefevre wurde die Aufgabe allerdings nicht leichter.
Die erste Möglichkeit hatten auch die Gäste aus Innsbruck durch einen Kopfball von Valentina Schwarzmüller, der allerdings knapp drüber ging (3.). Nach einer schönen Aktion zirkelte Anna Eberhardt den Ball zur Mitte, doch Michelle Trimmel traf den Ball nicht voll und dieser verfehlte das lange Eck nur Knapp (6.). Eine Minute später die beste Chance für Südburgenland in der Anfangsphase. Nach Idealpass von Trimmel stand Tanja Legenstein alleine vor Keeperin Jasmin Pal, doch diese blieb im Duell Siegerin.
Danach war es zweimal Sarah Lackner, die aus der Distanz eine mögliche Führung knapp vergab (9.,17.). Die Partie verlief offen mit guten Szenen auf beiden Seiten, wobei die Südburgenländerinnen sukzessive die Kontrolle übernahm.

Wunderschönes Kopftor
Südburgenland drängte und wurde belohnt. Nach einem gutgetretenen Eckball von Eberhardt wuchtete Szabina Talosi den Ball aus knapp elf Metern per Kopf unhaltbar unter die Latte (28.). Ein Befreiungsschlag für die Koch-Elf, doch nur wenige Minuten später hatte Melanie Fischer den Ausgleich im Konter auf den Beinen, doch Melinda Szvorda rettete den Ball in den Corner.
Die Südburgenländerinnen blieben am Drücker und hatten weitere gute Aktionen, doch im Abschluss entweder Pech oder Jasmin Pal als Gegnerin. So blieb es zur Pause beim verdienten 1:0 für die Koch-Mädels.

Schiedsrichterpfiffe drehen Partie
Auch nach der Pause ist es Talosi, die nach einem Eberhardt-Corner per Kopf für ordentlich Gefahr sorgte, diesmal ging der Ball aber knapp drüber (56.). Dann rückt erstmals Schiedsrichter Mark Ludvigh in den Mittelpunkt, denn nach einem vermeintlichen Foulspiel an Katharina Pregartbauer entscheidet er auf Freistoß - zur Überraschung und Unmut der Südburgenländerinnen. "Die Spielerin ist gestolpert und ich habe noch aufgepasst, nicht über sie zu fallen. Plötzlich gab es Freistoß, obwohl nicht einmal der Assistent irgendwas anzeigte", ärgerte sich Kapitänin Susanna Koch.
Den umstrittenen Freistoß zirkelte die starke Maria Hasler auf die freistehende Schwarzlmüller, die per Kopf und via Innenstange den glücklichen Ausgleich erzielte (65.). Mit dem Treffer riss der Faden bei den Südburgenländerinnen komplett und plötzlich waren die Innsbruckerinnen spielbestimmend. Logische Folge - eine Unachtsamkeit in der Defensive und Pregartbauer, die bereits beim Ausgleich "beteiligt" war, nutzte die Chance zur Gästeführung (77.).
Damit schien das Spiel gedreht und als dann nach einem Zweikampf Ludvigh abermals ein Foul (diesmal gegen Schwarzlmüller) gesehen haben wollte, gab es wiederum nur Kopfschütteln bei den Südburgenländerinnen. Auch für Gästetrainer Glöckner war es "eine sehr harte Entscheidung." Fischer trat an und brachte den Freistoß im langen Eck unter (85.). "Haltbar", meinten einige Fans. Mit dem 1:3 glaubte wohl niemand an einen Punktegewinn.

Unglaubliches Finish
Doch das Spiel sollte nochmal dramatisch werden. Nach einem Fehler der Innsbruckerinnen bediente Legenstein die völlig freie Susanna Koch, die den Ball souverän verwertete (87.). Damit bekamen die Südburgenländerinnen die "zweite Luft" und war plötzlich wieder putzmunter.
Nach einem Freistoß wieder von Eberhardt stand abermals Talosi goldrichtig und ließ Pal zum zweiten Mal per Kopf keine Chance (90.). Innsbruck wirkte gerade fünf Minuten nach dem Siegesjubel nun angezählt und hatte Riesenglück, dass es nicht noch dicker kam.
Nach einer weiteren guten Aktion jagte Alexandra Toth einen tollen Schuss in Richtung Innsbruck-Tor, doch Pal rettete die Gäste mit einer Glanzparade vorm 4. Treffer, im Nachsetzen und Gestocher hatte dann auch noch Legenstein die Chance den Ball über die Linie zu drücken und Versuch drei konnte noch abgeblockt werden. Dann war Schluss in einer unglaublichen Partie - wo ein letztendes gerechtes Remis eine Punkteteilung brachte. Innsbruck haderte mit dem Einbruch in den Schlussminuten, die Südburgenländerinnen mit dem Schiedsrichter. "Die beiden Freistoßtore gehen auf seine Kappe. Wir schießen heute drei Tore und bekommen vom Schiedsrichter zwei eingeschenkt", ärgerte sich Kapitänin Koch nach dem Spiel.

Klares 5:2 für die 1b

Die 1b hoffte trotz einiger Ausfälle auf einen vollen Erfolg gegen Altenmarkt 1b und begann auch ambitioniert. Vor allem Ivana Balazikova sorgte für stetige Gefahr - diesmal aus dem Mittelfeld. Doch der erste Angriff von Altenmarkt brachte die Führung durch Renata Filova (10.).
Die Südburgenländerinnen ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und Balazikova setzte einen Ball knapp vorbei (15.). Danach entzauberte Tanja Spasojevic einen tollen Schuss von Hanna Rehling, danach rettet sie gegen die nachsetzende Balazikova am kurzten Eck (22.).
Vier Minuten später war es aber dann soweit. Nach einem Zuspiel von Hannah Rehling zirkelte Ivana Balazikova aus fast 20 Metern den Ball genau ins Kreuzeck - Marke Tor des Monats! Danach drückte Südburgenland auf die Führung und Grill, Balazikova, Rehling und Strobl gaben Schüsse ab, doch Spasojevic war stets am Posten. Nach einem Konter hätte es aber fast 1:2 stehen müssen, denn Katarina Dugovicova rollte einen Ball an der bereits geschlagenen Beszenyi und am leeren Tor vorbei (37.). Somit blieb es beim 1:1 nach 45 Minuten.

Kantersieg fixiert
Südburgenland war aggressiver aus der Kabine gekommen und nach einem Traumpass von Isabella Gold ist Balazikova auf und davon. Veronika Pototschnig zieht im Strafraum die Notbremse und Schiedsrichter Lang entscheidet folgerichtig auf Elfmeter und Rot für die Verteidigerin (48.). Den fälligen Elfmeter verwandelte Kapitänin Monika Gerzova souverän (49.).
Doch wie aus dem Nichts steht es dann 2:2, denn einen Abwehrfehler lässt sich Sabrina Spasojevic nicht entgehen und lässt die Gäste jubeln (53.). Aber die Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Nach einem schönen Pass von Rehling ist Balazikova wieder alleine vor der Keeperin, die den Schuss parieren kann, doch gegen den Abstauber ist machtlos (57.).
Wieder eine Kombination Rehling - Balazikova und wieder hat die Slowakin einen Sitzer am Bein, doch Spasojevic rettet mit ihrem in den Corner (60.). Danach scheint die Situation bereinigt, bei einem Rückpass will Spasojevic ausputzen und legt den Ball unglücklich Balazikova ideal auf, die nur noch ins leere Tor einschieben muss (61.).
Damit schien die Entscheidung gefallen - Südburgenland wollte aber mehr. Gerade vier Minuten später schickte Kantor Grill in die Tiefe, die Riedlingsdorferin sorgte mit einem schönen Heber über die herauslaufende Torfrau für Treffer Nummer 5. Die Südburgenländerinnen setzten nach und der Sieg hätte noch höher ausfallen können. Doch zweimal ließ Balazikova Topmöglichkeiten aus, bei einem weiteren Distanzschuss hatte Grill Pech, Rehling mit einem schönen Heberversuch, den Spasojevic noch mit den Fingerspitzen erhaschte.
Am Ende blieb es beim hochverdienten 5:2-Heimsieg, der für die 1b auch wieder Platz 4 in der Tabelle bedeutet - ehe es am Mittwoch gegen Sturm Graz II im vorgezogenen Spiel der 21. Runde geht.