Spielabbruch bei 3:0-Führung
Südburgenländerinnen spielten bei Starkregen beste Partie im Frühjahr
Bei strömenden Regen, der exakt bei Anpfiff einsetzte, ging das Spiel des FC Südburgenland gegen die Carinthians Women Soccer über die Bühne.
Nach vier Remis und der Niederlage in St. Pölten sollte endlich der erste Sieg für die Südburgenländerinnen her.
Frühe Führung ins Kreuzeck
Bereits in Minute 6 sorgte Kapitänin Susanna Koch mit einem Traumtor aus gut 18 Metern genau ins Kreuzeck für die frühe Führung.
Nur vier Minuten später hatte Tanja Legenstein die Riesenmöglichkeit aufs 2:0, doch ihr Lupfer über Torfrau Mori ging hauchdünn am Tor vorbei. Kaja Erzen sorgte im Gegenzug für erste Gefahr der Gäste. Südburgenland blieb aber am Drücker und Zmek verbuchte die nächste Chance per Kopf, doch Mori konnte gerade noch auf der Linie retten (20.).
Bei immer stärker werdenden schubhaften Wolkenbrüchen war es abermals Erzen die Szvorda im Südburgenland-Tor ordentlich prüfte (22.). Dann setzte Naschenweng den Ball nur knapp am langen Eck der Südburgenländerinnen vorbei.
Besser machte es wenig später Legenstein, die nach idealem Lochpass von Lefevre plötzlich frei vor Mori stand und den Ball im langen Eck unterbrachte (30.). Damit schien eine Vorentscheidung gefallen.
Adamovics zum 3.
Gleich nach der Pause gab es die nächste Topchance für Südburgenland. Legenstein in guter Position legte uneigennützig für Lefevre auf, die kam aber einen Schritt zu kurz (48.).
Nach einer tollen Kombination auf engstem Raum brachte Eberhardt den Ball am Fünfer zum Doris Adamovics und diese ließ Mori keine Chance (60.). Drei Minuten später spielte Legenstein Lefevre ideal frei, doch diese setzte den Ball knapp am kurzen Eck vorbei.
Unterbrechung - dann Abbruch
Als erste Anzeichen eines drohenden Gewitters aufzogen unterbrach nach gespielten 74 Minuten Schiedsrichterin Fritz plötzlich die Partie. Die Unterbrechung dauerte knapp 16 Minuten, ehe sie entschied, das Spiel endgültig abzubrechen, obwohl eigentlich nur mehr der Starkregen vorherrschte, der bereits das komplette Spiel über andauerte.
Das Gewitter bestand aus einem Donnerblitz und einigen kleineren Nachwehen, die nach wenigen Minuten aber wieder vorüber waren.
Dazu Iris Stöckelmayr vom ÖFB auf Bezirksblätter-Anfrage: "Es gibt einen Richtwert von 30 Minuten. Das ist in den jeweiligen Durchführungbestimmungen eines Bewerbes aber festgelegt. Die Schiedsrichterin muss selbst entscheiden. Kriterien, die zu berücksichtigen sind Gesundheitsgefährdung für Spieler und ob der Ball nicht stecken bleibt. Im übrigen entscheidet das zuständige Gremium des jeweiligen Verbandes (Landesverband, Bundesliga) über die weitere Vorgehensweise!"
Jetzt geht das Spiel in die Verlängerung, denn nun entscheidet sich am Grünen Tisch - vermutlich Montag, 12. Mai ab 17 Uhr, über die weitere Vorgehensweise.
Restspielzeit oder Neuaustragung
Im § 30 der ÖFB-Statuten ist ein Spielabbruch geregelt. Der Schiedsrichter hat im Spielbericht die Gründe für den Abbruch anzuführen (1).
Wird ein Spiel ohne Verschulden der beiden Vereine abgebrochen, so entscheidet über die Notwendigkeit der Neuaustragung das entsprechend den Regelungen des betreffenden Verbandes zuständige Gremium - im konkreten Fall der ÖFB selbst.
Hierbei ist zu prüfen, ob in der noch restlichen Spielzeit eine entscheidende Änderung hätte herbeigeführt werden können.
Ein Spiel ist neu auszutragen, wenn nur eine Halbzeit gespielt wurde. Ein Nachholen der restlichen Spielzeit ist grundsätzlich verboten. Unter bestimmten, von den
Verbänden festzulegenden Voraussetzungen, können diese jedoch bei Spielabbrüchen nach höherer Gewalt ein Nachholen der restlichen Spielzeit anordnen (2).
BFV-Geschäftsführer Simon Knöbl: "Im Burgenland wird grundsätzlich neuausgetragen. Das ist aber von Verband zu Verband verschieden!"
Im Niederösterreichischen Verband wird in erster Linie die Restspielzeit herangezogen.
Der für Frauenfussball im ÖFB zuständige Wolfgang Schauer: "Es gibt in der ÖFB Frauenliga entweder Neuaustragung oder Restspielzeit. Das wird vom Senat von Fall zu Fall unterschiedlich gehandhabt. Der Fall liegt bereits auf und wird von den Juristen entschieden. Dem will ich nicht vorgreifen!"
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