Serie "So bio ist das Burgenland"
Hagensdorfer Weidegänse haben viiieeel Platz
Die Bio-Weidegänse von Siegfried Marth finden jetzt im November ihre kulinarische Bestimmung.
Jetzt ist für den Hagensdorfer Gänsezüchter Siegfried Marth Schluss- und Höhepunkt der Saison. In den Gasthäusern, Buschenschanken und Wohnzimmern der Region verzehren Gansl-Liebhaber die Tiere, die er ein halbes Jahr auf seinen Weiden aufgezogen hat.
Für Gastronomie und Privatkunden
Rund 300 Gänse pro Jahr sind es, 300 weitere hat nebenan Marths Schwester Susanne Seier. "Rund die Hälfte liefern wir an die Gastronomie, die andere Hälfte an Privatkunden", erzählt der Biobauer.
Die Saison beginnt im Frühjahr. Da werden die Gössl (= Gänseküken) angeliefert, dann drei bis vier Wochen im Stall aufgezogen. Ihr restliches Leben verbringen sie auf den rund fünf Hektar Weiden, die sich rund um den Hof befinden. Die Vögel fressen Gras und Klee oder laben sich an Bio-Getreide aus dem Futterautomaten, den Marth auf der Weide aufgestellt hat. "Das ist ihre Snackbar", schmunzelt er.
Leben auf der Weide
Im Gegensatz zu osteuropäischen Massenaufzuchten, wo die Gänse einander zumindest redensartlich auf die Zehen steigen, haben Marths Weidegänse viel Platz. "100 m2 pro Tier müssen es laut Weidegans-Richtlinie sein, bei uns sind es deutlich mehr", betont Marth. Sie können von Weide zu Weide wechseln und in Suhlwannen baden.
Vollständige Verwertung
Die Schlachtung erfolgt auf dem Hof, ebenso das anschließende Rupfen. Dann werden die Tiere komplett ausgenommen, nur die "Edelinnereien" Leber, Herz und Magen kommen wieder retour. Für die Federn hat Marth einen Bettwarenhersteller als Abnehmer.
"Gans im Glas"
Südburgenländische Weidegänse gibt es übrigens nicht nur in gebratener Form rund um Martini, sondern seit kurzem das ganze Jahr über. 20 burgenländische Züchter bilden die Initiative "Gans im Glas", bei der Ganslteile zubereitet und in Gläser gefüllt werden. "Beispielsweise als Grammelschmalz, Aufstrich, Rillettes oder als gebratene Gans im Saft", zählt Marth auf.
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