Rupprechter: Uhudler ist "derzeit EU-rechtswidrig"

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter steht zu der von ihm gesetzlich vorgeschlagenen Deklaration des Uhudlers als Obstwein. "Der Uhudler ist schon derzeit als EU-rechtswidrig anzusehen und nicht erst - wie allgemein angenommen - nach dem Jahr 2030", hält Rupprechter in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Josef Riemer fest.

Obstwein als Lösungs-Alternative

Die südburgenländische Weinspezialität sei aufgrund des unionalen Weinrechts "bereits derzeit nicht verkehrsfähig". Laut dem aktuellen Entwurf zur Novelle des österreichischen Weingesetzes soll daher der Anbau der Uhudlertrauben durch die Eingliederung in eine eigene Kategorie des Obstweines ermöglicht werden, sagt Rupprechter.

Werde die „Obstweinlösung“ abgelehnt, dann wäre die unionsrechtliche Konsequenz die Verpflichtung zur Rodung der dem „Uhudler“ zugrunde liegenden Rebsorte, stellt Rupprechter klar.

Uhudler hat keine Ursprungsbezeichnung

Zum Schutz des Begriffes „Uhudler“ sei derzeit lediglich eine Wort-Bild-Marke ins Markenschutzregister eingetragen, heißt es in der Anfragebeantwortung. Das bedeute, dass der Begriff auch in anderen Regionen verwendet werden kann. "In Zukunft könnte für die Uhudlerregionen der Bezirke Güssing und Jennersdorf daher eine geschützte Ursprungsbezeichnung („g.U.“) beantragt werden. Dadurch wäre die Bezeichnung Uhudler für diese Region geschützt", führt Rupprechter aus.

Zweifel an Delaware-Freigabe

Dass die Rebsorte Delaware, die von der Landesregierung für die Uhudler-Produktion freigegeben werden soll, einen Edelrebsorten-Anteil enthalte, sei richtig. Es sei aus wissenschaftlicher Sicht aber mit großer Sicherheit auszuschließen, dass
der Vitis-vinifera-Anteil tatsächlich aus einer Kreuzung mit anderen Arten der Gattung vitis stammt. "In diesem Fall steht das Unionsrecht einer nationalen Klassifizierung von Delaware entgegen", hält Rupprechter fest.