Vom Uhudler bis zum Tierschutz
In Person von Verena Dunst führt die SPÖ erstmals im Burgenland das Agrarressort
Bewährtes in der Landwirtschaft werde sie nicht verändern, aber neue Akzente setzen. Mit dieser Devise geht Verena Dunst (SPÖ) in ihre erste Amtszeit als burgenländische Agrarlandesrätin.
"Moderne landwirtschaftliche Produktion ist kleinteilig, nahe am Konsumenten, umweltbewusst und nachhaltig", sagte Dunst. Sie wolle dazu beitragen, der burgenländischen Landwirtschaft ihr Ansehen als Lebensmittelproduzent, Landschaftspfleger und Arbeitsplatzgeber zurückzugeben.
Offene Themen
Von ihrem Vorgänger Andreas Liegenfeld (ÖVP) übernimmt sie etliche ungelöste Themen. "Die langfristige rechtliche Absicherung des Uhudlers, wirksame Maßnahmen gegen Fischotter und Stare, die Frage des Mountainbikens im Wald oder der großen Tierhaltungsbetriebe", zählt Dunst auf.
Uhudler-Verhandlungen auf EU-Ebene
Gegen die aktuellen Rodungsbescheide für Uhudler-Anbauflächen könne die Politik nichts unternehmen. Aber zumindest ein Gespräch mit EU-Agrarkommissar Phil Hogan in Sachen Uhudler will Dunst möglichst bald führen. Eine wissenschaftliche Studie soll die Argumente für die Verhandlungen mit der EU liefern.
Kein Tierschutzhaus
Ein eigenes Tierschutzhaus für das Südburgenland werde es auch weiterhin nicht geben. allerdings ein neues Konzept zur Unterbringung herrenloser Tiere.
Neue Standbeine
Neue Einkommensmöglichkeiten für die Betriebe sieht Dunst bei den Angeboten Urlaub am Bauernhof, Schule am Bauernhof und Pflege am Bauernhof. Auch die Beschäftigung von schwer vermittelbaren Personen in der Landwirtschaft könne forciert werden.
Ressortaufteilung
Innerhalb der neuen Landesregierung ist Dunst auch für den Tierschutz sowie weiterhin für die Ressorts Familie, Frauen, Konsumentenschutz, Mietrecht, Preiskontrolle und Dorferneuerung zuständig. Nicht von ihrem Vorgänger Liegenfeld übernommen hat sie die Bereiche Güterwege und Naturschutz.
"Keine Skepsis"
Mit Dunst steht erstmals seit 1921 eine Frau und eine SPÖ-Vertreterin an der Spitze des burgenländischen Landwirtschaftsressorts. In dem traditionell ÖVP-dominierten Metier sei ihr seit ihrer Nominierung jedoch "keine Skepsis entgegegengebracht" worden", berichtete Dunst.
Für die kommenden Monate kündigt sie die Erstellung eines Masterplans für die Entwicklung des ländlichen Raums im Burgenland an. "Land und Leben" soll mit allen Interessen- und Bevölkerungsgruppen erarbeitet werden.
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