Dujmovits verzichtet aus Sicherheitsgründen auf Snowboard-Weltcup in der Türkei
"Ich habe kein gutes Gefühl dabei" - "Meine Internet-Seite wurde gehackt."
Snowboard-Olympiasiegerin Julia Dujmovits lässt die kommenden Weltcup-Bewerbe in der Türkei aus Sicherheitsgründen aus. "Das Land kann aufgrund der aktuellen politischen Entwicklung einfach keine Sicherheit garantieren. Ich bin nicht Snowboarderin geworden, um unter Polizeischutz und bewacht von Scharfschützen Rennen zu fahren", begründet die Sulzerin auf ihrer Homepage ihre "ganz persönliche" Entscheidung.
Zum letzten Test vor der Weltmeisterschaft, der am Vulkan Erciyes bei Kayseri stattfindet, habe der "ÖSV uns erst gar nicht hinschicken wollen", berichtet Dujmovits. "Wir Athleten im Team - anfänglich auch noch ich - wollten aber dennoch fahren. Also haben wir eine Erklärung unterschrieben, dass wir auf eigene Gefahr hinfahren und teilnehmen und der ÖSV keine Verantwortung übernimmt."
"Scharfschützen entlang der Piste"
Ausschlaggebend für die Entscheidung, ihre Teilnahme zurückzuziehen, sei aber die Reaktion des internationalen Schiverbands FIS gewesen. "Auf eine offizielle Anfrage zur Lage in Kayseri stand im Antwortbrief, wir sollten uns wegen der Sicherheit beim Weltcup keine Sorgen machen. Es seien Gendarmerie, Polizei, Geheimdienste und private Sicherheitskräfte im Dauereinsatz. Wir Athleten hätten permanenten Polizeischutz, und während Training und Rennen seien zusätzlich Scharfschützen entlang der gesamten Piste postiert", berichtet Dujmovits.
Internet-Seite gehackt
Ein weiterer Beweggrund ist ein zutiefst persönlicher: "Dann wurde auch noch meine persönliche Internetseite gehackt, samt kryptischem Bekennerhinweis."
Die Entscheidung, auf ihr Gefühl zu vertrauen und hier zu bleiben, sei für sie schwieriger, als stur hinzufliegen, betont Dujmovits. Aber sie respektiere, dass andere Athleten sich in diesem Fall anders entschieden haben.
Die Olympiasiegerin wird sich jetzt gemeinsam mit der Deutschen Anke Karstens in der Sierra Nevada (Spanien) auf die WM vorbereiten. "Und wieder einmal bin ich unendlich dankbar, dass ich in einem Land wie Österreich leben darf."
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