NACHGEDACHT – Erinnerungen sind etwas Bereicherndes
Karin Ziegner, zertifizierte Biografiearbeiterin
SelbA-Seniorenbildung des Katholischen Bildungswerkes
Die Reise in die eigene Geschichte ist unterschiedlich begründet, aber immer spannend und bereichernd. Bei mir war es das Leben in einem Mehrgenerationenhaus einerseits und die Arbeit mit älteren Menschen andererseits, die mich zur Biografiearbeit brachten. In der Ausbildung erhielt ich eine Vielzahl von Werkzeugen zur Verfügung gestellt, die es mir heute zum Beispiel ermöglichen, meine Eltern in ihrem Erzählen von Vergangenem besser zu verstehen und ihre Erinnerungen zu vertiefen. Ich fühle mich ihnen stärker verbunden und bin sensibler im Zuhören geworden. Aber auch in meiner Arbeit mit Gruppen sind die erlernten Methoden sehr hilfreich und vielseitig einsetzbar. Durch das strukturierte Reden über Erfahrungen lernt man sein Gegenüber besser kennen, es stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert das gegenseitige Verständnis der Gruppenmitglieder unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft. Eigene, vergessen geglaubte Erinnerungen tauchen im Zuhören plötzlich wieder auf. Den kreativen Möglichkeiten zur Biografiearbeit sind kaum Grenzen gesetzt. Schreiben, reden, zeichnen – alles ist denkbar. Das Sonntagsschnitzel aus der Kindheit, ein bestimmtes Lied, ein Erlebnis in der Schule und vieles mehr regen an zum Erinnern. Ein möglicher Start für die Reise in die eigene Geschichte wäre es auch, sich der zehn wichtigsten Ereignisse Ihres Lebens zu erinnern, beginnend mit der Geburt. Erinnern Sie sich an die restlichen neun? Ich wünsche Ihnen eine schöne und spannende Reise!
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