Alpenverein will mehr Geld für Schutzhütten und Bergwege

Andreas Ermacora (Präsident des Oesterreichischen Alpenvereins) und Franz Kassel (VAVÖ Präsident) hoffen auf mehr Unterstützung durch den Staat | Foto: VAVÖ
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  • Andreas Ermacora (Präsident des Oesterreichischen Alpenvereins) und Franz Kassel (VAVÖ Präsident) hoffen auf mehr Unterstützung durch den Staat
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Die Berge und mit ihnen untrennbar verbunden auch die Schutzhütten und Wege, sind Teil der Geschichte, der Kultur und der Identität Österreichs. Die alpinen Vereine mit ihren über 600.000 Mitgliedern erhalten diese für den Sommertourismus wichtige Infrastruktur und ermöglichen somit eine sichere Benutzung der rund 50.000 km Wanderwege und 475 Hütten mit knapp 25.000 Schlafplätzen. Doch deren Erhaltungskosten steigen infolge der immer strengeren Behördenauflagen in den Bereichen Brandschutz, Umweltschutz (z.B. Abwasserreinigungsanlagen), Arbeitnehmerschutz und Hygiene sowie aufgrund der immer häufiger auftretenden Wetterkapriolen massiv an. Mit den derzeitigen finanziellen Mitteln kann die Instandhaltung und Pflege dieser alpinen Freizeiteinrichtungen deshalb nicht mehr aufrechterhalten werden.

Neuer Weg auf Bettelwurfhütte

Auch in der Region Hall stehen teure Wegebauten ins Haus. "Wenn wie angekündigt im Halltal beim Bettelwurfeck ein Damm zum Murenschutz errichtet wird, muss ein Teil des Weges auf die Bettelwurfhütte neu gebaut werden", berichtet Gerald Aichner, Obmann der Alpenverein-Sektion Hall und ergänzt: "Wahrscheinlich müssen wir auch aus Sicherheitsgründen den Steig von der Lizumhütte auf das Junsjoch verlegen und im Voldertal den Gwannsteig neu bauen. Diese Ausgaben können wir uns nicht leisten. Wir sparen zwar wo wir können, machen viel mit ehrenamtlichen Helfern und geförderten Projekten mit Langzeitarbeitslosen, aber ganz ohne Professionisten und Baumaschinen geht es eben nicht."

Teure Hütten

Die Glungezer- und Lizumhütte sind realtiv modern ausgestattet und über das Jahr gesehen auch gut besucht. "Die Einnahmen reichen aus um den laufenden Betrieb und kleinere Erneuerungen und Reparaturen durchzuführen, für große Umbauten fehlt aber das Geld", stellt Aichner klar. Die Glungezerhütte soll mehr Zimmer zum Übernachten und neue Lagerräume erhalten, das kann aus den laufeneden Einnahmen nicht finanziert werden.

Petition an Politiker

Aus diesem Grund fordert der Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) - vertreten durch den Oesterreichischen Alpenverein, die Naturfreunde Österreich und den Österreichischen Touristenklub - von den im Parlament vertretenen Parteien und der kommenden Bundesregierung ab dem Budget 2014 eine Aufstockung der jährlichen Bundesförderung von aktuell 1,5 Millionen Euro auf 4 Millionen Euro.
Die Forderungen wurden als Petition formuliert, die online unter www.petition.prohuettenundwege.at unterzeichnet werden kann. Es liegen auch auf allen 475 Schutzhütten Petitionsbücher für Wanderer, Bergsteiger und Urlauber zur Unterschrift auf.
Kommentar zum Bericht

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