Erneuerung des Kraftwerks Volderwald
Hall AG plant ihr nächstes großes Ding

Für das Kraftwerk Volders wird die Hall AG 50 Millionen Euro investieren. | Foto: Hall AG
  • Für das Kraftwerk Volders wird die Hall AG 50 Millionen Euro investieren.
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Die Hall AG plant, das Kraftwerk Volders an die EU-Richtlinien anzupassen und investiert hierfür 50 Millionen Euro. Der Gemeinderat hat dem Grundsatzbeschluss einstimmig zugestimmt.

HALL/VOLDERS. In der jüngsten Haller Gemeinderatssitzung wurde über den Grundsatzbeschluss zur Erneuerung des Kraftwerks Volders abgestimmt. Artur Egger, Technischer Vorstand der Hall AG, hat dem Gemeinderat dazu alle Details für das nächste große Vorhaben präsentiert. Seit den 1960er-Jahren wird das Wasserkraftwerk im Voldertal kontinuierlich von der Hall AG betrieben. „Aufgrund einer EU-Wasserrahmenrichtlinie, die in den 2000ern erlassen wurde und bis 2027 national umgesetzt werden muss, wird nun die Erneuerung des Kraftwerks angestrebt. Die alte Anlage hat derzeit kein Restwasser, daher ist es davon auszugehen, dass es aufgrund dieser rechtlich gegebenen Änderungen eine entsprechende Restwasserabgabe am Kraftwerk notwendig sein wird", so Arthur Egger von der Hall AG. Einhergehend wird sich mit der Restwasserabgabe die Jahreserzeugung um ca. 4,9 GWh vermindern und entspricht etwa einem Drittel der Erzeugung des Kraftwerks Halltal. In Tirol sind insgesamt 49 Wehranlagen von diesen Maßnahmen betroffen.

Notwendige Maßnahmen

Nach fast 60 Jahren Betrieb sind diverse Sanierungen erforderlich. Konkret betrifft es den Triebwasserweg im Oberlauf zum Stollenspeicher sowie den Wasserschlossspeicher im Bereich Windegg. „Die Einbuße von 4,9 Mio. Kilowattstunden an erzeugter Energie in der Region ist natürlich sehr schmerzlich, deshalb hat man sich im Rahmen einer Studie Gedanken gemacht, welche Optionen möglich sind. Die Alternativen sehen so aus, dass der nicht vermeidbaren Vorschreibung von Restwasser bzw. auch der technischen Ertüchtigung der Anlage eigentlich nur ein Neubau des Kraftwerks sinnvoll ist", so Egger. Unter anderem soll der Tagesspeicher deutlich vergrößert und die Ausbauwassermenge erhöht werden. Zudem werden die Druckrohrleitungen neu gebaut. Ebenso müssen im Krafthaus die Schaltanlage und die Blocktrafos erneuert werden. Aktuell produziert das Kraftwerk Volders jährlich 34 Gigawattstunden (GWh) Strom, was ausreicht, um 10.000 Haushalte zu versorgen. Nach dem „RePowering“ wird die Jahreserzeugung auf 40 GWh steigen, was einer Leistungssteigerung von 70 Prozent entspricht. Zudem ist das Kraftwerk Volders schwarzstartfähig, was bedeutet, dass es im Falle eines Blackouts eigenständig wieder ans Netz gehen kann. Die Maßnahmen im größten Kraftwerk der Hall AG werden voraussichtlich insgesamt 50 Millionen Euro kosten, so die derzeitige Schätzung. Der Gemeinderat hat dem Grundsatzbeschluss einstimmig zugestimmt.

Video über den Turbinenabbau im Kraftwerk Volders 60iger - Stadtwerke Hall

Ein Film von Robert Jeggle bereitgestellt von Werner Jeggle (Digitalisiert & Vertonung: Reinhard Rovara 2021)

  • 1913: Das Kraftwerk Walderbrücke beginnt mit der Stromerzeugung legt damit den Grundstein für die moderne Versorgung mit Elektrizität. Zugleich bildet es die Basis für die heutige Hall AG.
  • 1918: Die Stadtgemeinde Hall i. T. erwirbt das Kraftwerk Volders, bis zum heutigen Tag das größte der Hall AG. In und nach der „Gründerzeit“ werden weitere Anlagen zur Stromerzeugung gebaut, das Leitungsnetz wird sukzessive erweitert.
  • 1941: Noch während des Krieges werden die „Stadtwerke Solbad Hall in Tirol“ gegründet. Zu ihnen gehören die Betriebsbereiche E-Werk, Wasser- und Kanalwerk, Kurmittelhaus und Stadtgärtnerei.
  • 1996: Die Stadtwerke Hall werden gegründet. Sie übernehmen die Bewirtschaftung weiterer städtischer Betriebe wie das Schwimmbad, den dort angrenzenden Campingplatz, die Münze Hall, die Burg Hasegg, zwei Tiefgaragen, das Eissportcenter Dr. Posch und das Salzlager.
  • 1999: Der Betrieb bekommt einen neuen Standort, und zwar in der Augasse. Ganz im Sinne der beginnenden Digitalisierung und des globalen Siegeszugs in Sachen Internet entsteht der neue Fachbereich „Informations-Technologien“ (IT). Er tritt unter der Marke „Citynet“ auf. Das Ziel: die digitale Vernetzung der Region Hall i. T. Heute zählt „Citynet“ samt Rechenzentrum in Innsbruck zu den größten Providern in Westösterreich.
  • 2003: Im Zuge der stetigen Expansion errichte die Hall AG das Biomasse-Fernheizwerk in der Oberen Lend. Im selben Jahr wird das traditionsreiche und international bekannte Architektur-Highlight „Parkhotel“ nach umfassenden Bauarbeiten wiedereröffnet und in Betrieb genommen.
  • 2007: Die Stadtwerke Hall werden in einer Aktiengesellschaft umgewandelt. Unter dem Dach dieser Hall AG werden drei Tochtergesellschaften geführt: Die Stadtwerke Hall in Tirol GmbH, die Stadt Hall in Tirol Immobilien GmbH und die Parkhotel Hall in Tirol Betriebs GmbH.
  • 2019: Im Oktober werden die drei Gesellschaften der Hall AG in eine einzige fusioniert. Es entsteht die HALLAG Kommunal GmbH. (Textquelle: Stadtwerke Hall)


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