Strategien und Maßnahmen in der Landwirtschaft
Hechenberger: „Die richtige Sortenauswahl wird künftig entscheidend sein!"

Andreas Norz, Bezirksstellenleiter Andreas Kirchmair, Andreas Giner, Stefan Müßigang sen., Bezirksbäuerin Karoline Schapfl, Stefan Müßigang jun., Vizepräsidentin Helga Brunschmid, LK-Präsident Josef Hechenberger und Bezirksobmann Thomas Schweigl
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Der Klimawandel stellt auch die heimischen Bauern vor großen Herausforderungen. Bei einem Pressegespräch informierte Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger über die aktuelle Situation der Bauern im Bezirk sowie deren Strategien und Maßnahmen.

HALL. Lange Trockenperioden und häufiger auftretende extreme Wetterereignisse stellen die Tiroler Land- und Forstwirtschaft vor Herausforderungen. Im Rahmen eines Pressegesprächs am Standort „5er-Gemüseland Tirol" informierten Vertreter der Tiroler LK zum Thema „Klima im Wandel – wir (re)agieren“. Dabei gab es Einblicke in die aktuelle Situation der Bauern im Bezirk sowie deren Strategien und Maßnahmen. Die Erderwärmung schreitet stetig voran, wobei sich die Auswirkungen in jeder Region unterschiedlich gestalten. Die Landwirtschaft ist jene Branche, die unmittelbar vom Wetter und der Umwelt abhängig ist. „Global gesehen haben wir eine Erwärmung von 1,2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Im alpinen Raum ist sie bereits höher – nämlich bei ca. 2,5 Grad beispielsweise in Innsbruck. Damit verbunden sind meist negative Auswirkungen, auf die man sich einstellen muss. Das kann durch technische Anpassungen wie beispielsweise Beregnungsanlagen passieren, aber auch die richtige Sortenauswahl wird künftig entscheidend sein. Ziel muss es sein, die Landwirtschaft in die Zukunft zu führen und damit unsere Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln zu sichern", so LK-Präsident Josef Hechenberger, der ebenso in der Energieproduktion noch Potenzial sieht. In Bezug auf den Klimawandel ist die Landwirtschaft immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert, wie Vizepräsidentin Helga Brunschmid erklärt: „Jede Branche, die etwas produziert, verursacht Emissionen. Leider werden oft Äpfel mit Birnen verglichen, denn entscheidend ist, dass die Produktionskreisläufe geschlossen sind – wie bei der standortangepassten, kleinstrukturierten Landwirtschaft – da können wir globale Vorurteile lokal entkräften." So sieht es auch Bezirksobmann Thomas Schweigl, der betont, die Betriebe gesamtheitlich zu betrachten. „Wir sind sehr vielfältig aufgestellt, deshalb ist es wichtig, dass jeder Betrieb individuell, aber gesamtheitlich betrachtet wird. Da haben wir glücklicherweise innovative Bauernfamilien. Das geht vom Energiebereich über Themen wie Humusaufbau und Kohlenstoffbindung oder Stallmanagement bis hin zur Almwirtschaft. Auch die Effizienz ist ein wichtiger Faktor – werden Futtermittel richtig eingesetzt? Wo kann ich noch etwas optimieren? Brauche ich eventuell andere Sorten? Dazu laufen außerdem viele Forschungsprojekte – gerade im Rinderbereich passiert da sehr viel, um neue Strategien für die Zukunft abzuleiten.“ Neben dem sozialen Klima sollte auch der Klimaschutz im Vordergrund stehen, betont die Bezirksbäuerin Karoline Schapfl: „Jede und jeder kann einen Beitrag leisten. Auch dürfen wir nicht müde werden, als Vorbilder immer wieder darauf hinzuweisen, dass regional und saisonal einzukaufen ein wichtiger Schritt in Sachen Klimaschutz ist.“

Andreas Norz, LK-Präsident Josef Hechenberger, Andreas Giner, Stefan Müßigang sen., Vizepräsidentin Helga Brunschmid, Christof Appler und Bezirksobmann Thomas Schweigl

  | Foto: LK Tirol
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Vorzeigebetrieb in Sachen Energieproduktion

Vor zehn Jahren ist in Hall auf dem ehemaligen Kasernenareal ein moderner Gemüsebaulogistikbetrieb, das 5er-Gemüseland, entstanden. Andreas Giner, Andreas Norz, Christof Appler, Walter Plank und Stefan Müßigang haben sich zusammengeschlossen, um durch optimierte Prozesse Synergien zu nutzen und höchste Qualität zu garantieren. Ein Fokus wurde dabei auf Energieeffizienz gelegt, wie Geschäftsführer Stefan Müßigang jun. erklärt: „Wir haben in Hall ein in Westösterreich einzigartiges Gemüsezentrum geschaffen, das durch den Einsatz moderner Technik Ressourcen schont. Wir sind dank unserer PV-Anlage mit einer Leistung von ca. zwei MWh energieautark, haben eine eigene Tiefbrunnenanlage, wo wir Trinkwasser entnehmen und nach dem Waschen des Gemüses wieder zurücksickern lassen. Ein großes Thema ist natürlich die Kühlung – deren Abwärme nutzen wir zur Heizung unserer Räumlichkeiten.“ Zu Spitzenzeiten sind 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im 5er-Gemüseland beschäftigt. Anlässlich des 10-Jahres-Jubiläums findet am 22. September ab 14 Uhr ein Tag der offenen Tür statt, wo Interessierte hinter die Kulissen des Betriebes blicken können.

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