Künstler Roman Bauer
„Wir sollten unseren Planeten verschönern!"

Foto: Michael Kendlbacher
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Der Künstler Roman Bauer macht mit den BEZIRKSBLÄTTERN einen Rundgang durch sein Atelier in Hall in Tirol. Seine Arbeiten beschäftigen sich mit abstrakten Gegenständen, Landschaften und den Raum auf der Fläche.

HALL. Zahlreiche Bilder schmücken den Stiegenaufgang seines Ateliers, sein Arbeitsmantel – ein altes Sakko ist voller Farbflecken. Das halbe Leben schon beschäftigt sich der Maler Roman Bauer (40) mit der Kunst und versucht dabei mit, und von ihr zu leben. Mit Anfang 20 entschied er sich tiefer mit der Malerei und Gestaltung auseinanderzusetzen. Bauer besuchte die HTL für Kunst und Malerei, die freie Kunst-Akademie für klassische Malerei und hat eine Ausbildung als Tätowierer. Als Sohn eines Fotografen kam er früh mit Büchern der „alten Meister" in Berührung und studierte ihre Techniken sowie ihre Farbgebung. Gegenwärtig arbeitet er als bildender Künstler und unterrichtet zeitweise Kunststudenten, an der Universität. „Man wächst irgendwann in den Wahnsinn hinein und man muss sich dann entscheiden, wohin die Reise geht. Ich bin auf diesen Pfad gestoßen und den verfolge ich hart weiter."

Der Haller Künstler Roman Bauer in seinem Atelier in Hall in Tirol. | Foto: Michael Kendlbacher
  • Der Haller Künstler Roman Bauer in seinem Atelier in Hall in Tirol.
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Landschaften und Frauen

Besonders abstrakte Körper und Landschaften haben es dem Künstler angetan. Mit Vergnügen lässt sich Bauer von der Gesellschaft inspirieren, um im Nachhinein seine Ideen auf übergroße Leinwände zu übertragen. Dabei spielt er nicht selten mit Symmetrie, Tiefe und dem Licht. „Wenn was gelingt und man etwas abschließt, ist man kurz zufrieden, aber man will dann gleich auf der Erkenntnis weiterarbeiten und ist gespannt, was die nächste Erkenntnis bringt." Farbgebung spielen für den Individualisten genau so eine große Rolle, wie Komposition. Geprägt von Künstlern wie Picasso, Francis Bacon, Beckmann, Giuseppe Penone, Hermann Graber uvm. lässt Bauer die Farben für sich sprechen. „Ich möchte mit meinen Bildern den Menschen eine Freude bereiten. Das einzige was niemanden Schaden zufügt, ist die Kunst, wir sollten unseren Planeten verschönern, ist meine Meinung."

Objektkunst 

In seinem Atelier, in der Nähe vom Haller Stiftsplatz, sind neben Bildern auch Objekte zu sehen. Verschiedenste Materialien kommen zum Einsatz. Aus Fundstücken vom Flohmarkt oder der Straße, entstehen gesellschaftskritische Objekte, die dem Betrachter zum Nachdenken einladen. Die ausgestellten Skulpturen, eine Art Totenpfahl aus Holz oder eine weibliche Schaufensterpuppe in fragwürdiger Position – präsentieren sich im Raum. Viele seiner Werke sind abstrakt, wirken düster und geben dem Betrachter Zeit für Spekulationen. „Ich arbeite eigentlich da weiter, wo andere Künstler schon die Vorarbeit geleistet haben, denn wir sind die Erben der gesamten Vergangenheit. Die Ausführung entsteht dann von selber, das kann man garnicht beeinflussen."

Foto: Michael Kendlbacher

Ausstellung abgesagt

Corona machte vielen Künstlern wie auch Bauer einen Strich durch die Rechnung. Einige Projekte und eine für heuer geplante Ausstellung, mussten aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Doch Bauer nimmt es gelassen und wartet auf eine Entspannung der Corona-Situation. „Heuer ist alles abgesagt. Ob es nächstes Jahr möglich sein wird, werden wir sehen." Was für Bauer durch die Corona-Pandemie deutlich sichtbar geworden ist, sind die ganzen Kultursubventionen. „Auf der eines Seite ist es kurzfristig hilfreich, auf der anderen Seite ist es ein Mittel der Zensur und man macht sich als Künstler davon abhängig."

Foto: Michael Kendlbacher
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