EU-Wahl: ÖVP verliert, bleibt auf Platz eins, Grüne auf Platz zwei, SPÖ nur vierter

Im Europaparlament in Brüssel wird kein Tiroler mehr vertreten sein.
  • Im Europaparlament in Brüssel wird kein Tiroler mehr vertreten sein.
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler


Bereits zum vierten Mal haben die Tirolerinnen und Tiroler die Möglichkeit bei einer EU-Wahl ihre Stimme abzugeben. Am Wahltag bekommen Sie hier alle Informationen darüber, wie die Tirolerinnen und Tiroler gewählt haben.

Das offizielle Endergebnis der EU-Wahl in Tirol:

Die ÖVP kommt auf 32,40 Prozent (- 4,16 Prozent), die Grünen kommen auf 17,53 Prozent (+ 5,27) die FPÖ wird Dritter mit 17,44 Prozent (+ 5,82), die SPÖ fällt auf Platz vier mit 16,72 Prozent (+ 3,41), und NEOS wählen in Tirol 9,65 Prozent. Das BZÖ erreicht nur mehr 0,39 Prozent (-3,36) und der Rest kommt auf 5,86 Prozent, wobei die EUSTOP 2,74 Prozent erreichten.
Die Wahlbeteiligung in Tirol ist auf 35,42 % gesunken (36,09% 2009). Damit liegt die Wahlbeteiligung unter dem Österreichschnitt.
Warum die meisten Parteien dazu gewinnen konnten? 2009 erreichte in Tirol Hans Peter Martin 21 Prozent der Stimmen, die nun am "Markt"waren.

Tirol nicht mehr im EU-Parlament

Nachdem Richard Seeber und Eva Lichtenberger nicht mehr als Kandidaten zur Verfügung standen, wird Tirol in der kommenden Legislaturperiode keinen Parlamentarier in Brüssel haben. Die ÖVP wird 5 Abgeordnete haben, die SPÖ auch. Die FPÖ wird 4 Sitze stellen, die Grünen 3 und NEOS 1 Sitz.

Stellungnahmen der Parteichefs:

LH Platter: ÖVP hat Ziel erreicht
Die Tiroler Volkspartei habe ihren Beitrag zum guten Ergebnis geleistet: „Wir liegen damit wieder in den Top drei im Bundesländervergleich.“ Besonders freut Parteichef Günther Platter der Erfolg der Konservativen auf europäischer Ebene, die mit deutlichem Abstand den ersten Platz halten konnten.
Ein Wermutstropfen sei jedoch die Wahlbeteiligung. „Da ist weiterhin sehr viel Aufklärungsarbeit notwendig. Dazu sollte es über alle Parteigrenzen hinweg einen Schulterschluss geben, damit sich wieder mehr Bürgerinnen und Bürger an der Demokratie beteiligen“, so Platter.

Markus Abwerzeger, FPÖ Tirol:
„Die Wahl hat gezeigt, dass die FPÖ am richtigen Weg ist. Ich danke alles Wählerinnen und Wählern. Nun gilt es bereits weiterzuarbeiten für die kommenden Urnengänge, vor allem für die kommenden Tiroler Gemeinderatswahlen 2016. In einigen Gemeinden wurde die FPÖ in Tirol stimmenstärkste Kraft. In zahlreichen Gemeinden hat die FPÖ den zweiten Platz erzielt, dies ist mehr als erfreulich.“

EU-Wahl: SPÖ Tirol gewinnt in allen Bezirken
„Ich freue mich sehr über dieses positive Ergebnis und möchte mich bei allen Wählerinnen und Wählern für ihre Unterstützung bedanken“, zog Karoline Graswander-Hainz, Spitzenkandidatin der SPÖ Tirol für die Wahl zum europäischen Parlament, eine erste Bilanz am Wahlabend.
„Das Ergebnis spricht absolut für unsere Spitzenkandidatin Karoline Graswander-Hainz, die einen Wahlkampf mit viel Herzblut, Engagement und Kompetenz geführt hat und es geschafft hat, auf die Menschen zuzugehen. Sie war die richtige Frau an der Spitze“, gratuliert Gerhard Reheis, Vorsitzender der SPÖ Tirol.

Georg Willi, Landessprecher der Grünen:
„Was für ein sensationelles Ergebnis! Damit setzen wir den Erfolgslauf in Tirol fort. Nach der Landtagswahl und der Nationalratswahl können wir erneut zulegen. Und mit Telfs und Zirl sind wir in zwei Großgemeinde erstmals stimmenstärkste Partei“, freuen sich Landessprecher Georg Willi und LHstv. Ingrid Felipe über das herausragende Ergebnis.
Versüßt werde das Ergebnis durch den erneuten Erfolg in der Landeshauptstadt Innsbruck: „Zum dritten Mal in Folge schlägt das Herz Tirols grün. Die Leute sind mit der Entwicklung der Stadt unter GRÜN zufrieden. Wenn die Innsbrucker Grünen ihren Kurs so fortsetzen, dann ist 2018 bei der Gemeinderatswahl Platz 1 drinnen“, so die beiden GrünpolitikerInnen weiter.

Brigitte Gerhold, NEOS
"Wir konnten zum guten Nationalratswahlergebnis weiter zugewinnen, der Weg stimmt. Unser Wahlziel, zweistellig zu werden, konnten wir leider nicht erreichen, doch nun sind wir im EU-Parlament vertreten, auch hier kann gut weitergearbeitet werden."

Hier geht's zur Berichterstattung in den Bezirken

Die Anzahl an Wahlberechtigten

539.549 Personen, davon 278.135 Frauen und 261.414 Männer, waren heute berechtigt, ihre Stimme bei der Europawahl abzugeben.

Fünf Wahlkreise in Tirol

Größter Wahlkreis ist der sich aus den Bezirken Innsbruck-Land und Schwaz zusammensetzende Regionalwahlkreis 7B mit 188.878 Wahlberechtigten. Die weiteren Regionalwahlkreise sind 7C (Bezirke Kitzbühel und Kufstein) mit 121.542 Stimmberechtigten, 7D (Bezirke Landeck, Imst und Reutte) mit 100.109 Wahlberechtigten, 7A (Stadt Innsbruck) mit 88.846 Stimmberechtigten sowie 7E (Bezirk Lienz) mit 40.174 Wahlberechtigten.

Wie viele ErstwählerInnen?

Laut Hochrechnung der Landesstatistik sind diesmal rund 3.200 TirolerInnen ErstwählerInnen. Auf die Bezirke aufgeschlüsselt ergibt sich folgendes Bild: 420 in Innsbruck-Stadt, 770 in Innsbruck-Land, 280 in Imst, 290 in Kitzbühel, 440 in Kufstein, 190 in Landeck, 260 in Lienz, 150 in Reutte und 370 in Schwaz.

Kommentar finden Sie hier

Die Analyse von Politologe Ferdinand Karlhofer finden Sie hier:

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