Was ich bisher für das RAAM 2012 gelernt habe!

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Kalifornien, Arizona, Utha, Colorado, New Mexico, Kansas, und seit heute - nach weiteren 450 km - Missouri! Nach den heutigen 450 km (TS 27 Maize, 28 El Dorado, 29 Yates Center sowie 30 Ft. Scott) sind wir inzwischen 2.850 km, davon 1.700 am Rad. Kilometer und Stunden, in denen ich mehr über das RAAM erfahren und gelernt habe, als durch tausend Bücher.
Was sind nun die 10 wichtigsten Punkte, die es für ein erfolgreiches Projekt RAAM 2012 zu beachten und umzusetzen gilt?

Hier die ersten Fünf:

1) 10% zu schnell kann Dich das ganze Rennen kosten:
Wer kennt das nicht? Es kommt einem zu langsam vor und man könnte schneller. Was tun? Gas geben? Ja, wenn das Ziel in 4-6 Stunden erreicht ist. NEIN (!!!!), wenn man 10-11 Tage lang 18-20 Stunden täglich am Rad sitzen muss. Bsp.: Fährt man 12 h lang statt einen "gemütlichen" Schnitt von 28 km/h, einen ungleich anstrengenderen Schnitt von 30 km/h, "gewinnt" man 24 km (= 50 min oder 8%, doch man erhöht den Puls und die Ermüdung um bis zu 20-30% und riskiert einen dreimal so hohen Zeitverlust durch lange Regenerationspausen oder im Worse Case das Ende des Rennens. Fazit: GEDULD, GEDULD und noch einmal GEDULD und NIE überziehen!!

2) Höhenmeter und Berge müssen nicht gemeinsam auftreten:
Es kommt laufend vor, dass man 12 h lang über nicht einen einzigen nennenswerten Hügel oder Berg fährt; und trotzdem hat man am Abend 2.000 Höhenmeter in den Beine. In Kansas ist ein Teilabschnitt zwischen zwei Timestations, der Ausgangs- sowie Endpunkt lediglich um 10 Meter Seehöhe differieren. Scheint eine brettelebene Sache zu sein: Denkste! Und dennoch hast Du am Ende fast 800 Höhenmeter in den Beinen. Bodenwellen sowie hunderte small "up and downs" machen es möglich. Fazit: Diese Bodenwellen nicht ignorieren und drüber drücken! In Summe zermürben sie Dich und die Rechnung folgt unweigerlich!

3) Ein Pass mit 1.000 Höhenmeter kann 1.500 Hm bedeuten:
Auf der ganzen RAAM ist nicht ein einziger wirklich beindruckender Berg; doch der "Höhenmeterteufel" liegt in den mittleren Steigungen auf ewig langen Anstiegkilometern mit zahlreichen "ups ans downs" mit dem Ergebnis, dass man oben auf einem Pass um teilweise 30-50% mehr HM gefahren ist, als man vorher berechnet hat. Fazit: kleiner Gang und viel Geduld! Es dauert oft ewig, aber man kommt oben an. Die Abfahrten machen dann noch viel mehr Spaß.

4) Trinken, Trinken, Trinken ....:
Und zwar NICHT erst, wenn man Durst hat! Trinkdisziplin üben, ab 40 Grad mind. alle 30 min eine Trinkflasche. Achtg. auf die richtige Menge Elektrolyte; zu wenig, und der nächste Krampf ist nahe; zu viel, und der nächste Durchfall ebenso. Fazit: NICHT PLANLOS trinken! Die Kommunikation Fahrer - Team muss passen.

5) Ständiger Positionswechsel ist die halbe Miete gegen Sitzprobleme!
Täglich 18-20 h am Rad und das 10-11 Tage lang. Da wird man erfinderisch was die unterschiedlichen Positionen am Rad betrifft. Auch hier gilt als Fazit: Ständige Positionswechsel-Disziplin üben! Nicht erst wenn es bergauf geht zwischendurch im Stehen fahren, und auch nicht erst, wenn die ersten Druckstellen am Hintern laut "Hallo" rufen.

Morgen ist das Etappenziel die berühmte und schicksalsträchtige Mississippibrücke. Wer diese erreicht hat, erreicht meist auch das Ziel.

Wo: El Dorado Springs, El Dorado Springs auf Karte anzeigen
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