100 Jahre Republik
Gailtal: Das sind die Helden der Republik
Seit 100 Jahren ist Österreich eine Republik. Erinnerungen an die, die die Republik zu dem gemacht haben was sie heute ist gibt es auch im Gailtal.
GAILTAL (aju). In unserer Serie zum Thema 100 Jahre Republik geht es dieses Mal um Überbleibsel der Berühmtheiten nach 1918 – quasi die Helden der demokratischen Republik Österreich. Vor allem Straßen werden gerne nach Helden benannt, deshalb stellen wir einige dieser hier vor.
Helden in Arnoldstein
In Arnoldstein erinnert die Karl-Krobath-Straße an den berühmten Kärntner Lehrer, Schriftsteller und Komponist. Die Vinzenz-Schumy-Straße in Arnoldstein hingegen erinnert an diesen österreichischen Politiker, der 1878 in Nötsch geboren wurde. Er war Politiker des Landbundes und nach 1945 der ÖVP. Die Doktor-Julius-Kugy-Straße in Arnoldstein hingegen erinnert an den Wiener Rechtswissenschaftler. Er gilt als Leitfigur für den Alpe-Adria-Gedanken.
Aus dem Volksmund
In Hermagor allerdings erinnert lediglich der Major-Trojer-Weg an die Helden der Republik. Josef Troyer war ein österreichisch-ungarischer Offizier und posthumer Träger des Ritterkreuzes des Militär-Maria-Theresien-Ordens. Er ist auch der einzige überregionale Held, dem eine Straße in Hermagor gewidmet ist. "Viele Straßennamen wurden nach ihrer Ursprünglichkeit her vergeben und lehnen sich auch oft an die Namen an, die diese Straßen schon lange vor der Namensgebung im Volksmund hatten", heißt es von der Gemeinde Hermagor.
Begründer des Museums
Deshalb findet man in Hermagor nur wenige Straßennamen, die an Personen erinnern und jene, die das tun, erinnern an Personen aus und rund um Hermagor. Da gibt es zum Beispiel die Engl-Gasse, weil der damalige Besitzer eines Gebäudes dort Engl hieß. Ähnlich verhielt es sich mit der Jochgasse. Der Posthomanweg erinnert an einen alten Vulgarnamen einer damals dort ansässigen Familie. Die Brücke über die Gösseringlände hingegen heißt Essl-Brücke, weil Georg Essl, dessen Sammelleidenschaft den Grundstein für das Gailtaler Heimatmuseum legte, in der Nähe wohnte.
Diskussionspotenzial
Vergeben wurden die Straßennamen in Hermagor erst vor 35 Jahren. Neben Hermagor hat nur die Gemeinde Arnoldstein Straßennamen vergeben. "Die Straßennamen waren das Ergebnis auch der ein oder anderen Diskussion im Gemeinderat", heißt es von der Gemeinde. Schließlich habe man sich auf ortsübliche Namen geeinigt. In allen anderen Gailtaler Gemeinden müssen Hausnummern noch genügen.
Langwieriger Prozess
In Kötschach werden allerdings Überlegungen angestellt, doch Straßennamen einzuführen, denn angesichts des Wachstums des Ortes in den letzten Jahrzehnten ist die Situation mit Hausnummern alleine nicht mehr wirklich optimal. "Die Einführung von Straßennamen ist ein Prozess, der kompliziert ist, über mehrere Jahre dauert und auch die entsprechenden Maßnahmen der Bürger verlangt, um diese Umstellung mit allen damit verbundenen Datenänderungen durchzuführen", sagt Bürgermeister Walter Hartlieb. Er geht aber davon aus, dass man sich in Zukunft mit umsetzbaren Möglichkeiten befassen müsse.
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