Flashmob für eine Zukunft ohne Hunger

- Caritas-Direktor Friedrich Schuhböck und Abbe Bertin Sagna, Caritas-Direktor in der senegalesischen Diözese Tambacounda, bitten um Hilfe aus der Bevölkerung, um den Hunger zu bekämpfen.
- Foto: Wolfgang Zarl
- hochgeladen von Bezirksblätter Archiv (Johannes Gold)
ST. PÖLTEN (red). „Alle 10 Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen von Hunger und Unterernährung. Rund 842 Millionen Menschen weltweit leiden an Hunger. Hunderte Millionen Mütter und Väter wissen Tag für Tag nicht, wie sie ihren Kindern genügend zu essen geben sollen“, betonte Caritas-Direktor Friedrich Schuhböck zur Auftaktveranstaltung der diesjährigen Caritas Augustsammlung – einem Flashmob am Riemerplatz in St. Pölten. Alle zehn Sekunden fiel dabei zu Trommelschlägen ein Teilnehmer des Flashmobs zu Boden und blieb symbolisch für den Hungertod liegen. Die Caritasdirektoren und Mitarbeiter der Caritas halfen den Menschen wieder auf, ebenfalls symbolisch für die Hilfe, die die Caritas leistet.
Hunger mit fatalen Folgen
Vor allem bei Kindern unter zwei Jahren sind die Folgen von Hunger fatal und nicht mehr aufholbar: Sie sind für ihr Alter viel zu klein, lernen viel schwerer und sind damit von Anfang an am Abstellgleis des Lebens. Unterernährung trägt weltweit jedes Jahr zum Tod von 2,6 Millionen Kindern bei – jeden Tag sterben Kinder in Westafrika und Syrien an Hunger, wie die Caritas in einer Aussendung mitteilt.
Caritas und Katholische Männerbewegung haben sich eine Zukunft ohne Hunger zum Ziel gesetzt. Schuhböck kritisiert, dass das weltweite Hungerproblem auch durch Nahrungsmittelspekulationen hierzulande entsteht. Weiters könne er nicht verstehen, warum das reiche Österreich immer weniger für Hilfe in anderen Ländern gebe. Schuhöck appelliert an die Bevölkerung mit Hand, Herz und Hirn zu reagieren.
Senegal-Expertin Annamaria Bokor von der Auslandshilfe der Diözese St. Pölten berichtete im Rahmen des Flashmobs von ihrem jüngsten Aufenthalt im Senegal, wo sie Kleinkinder gesehen hat, die so geschwächt waren, dass sie vermutlich später schwere Schäden davontragen. Wenn sie überhaupt überleben. Das sei schwer zu ertragen. Die Caritas sei hier in Lichtpunkt, weil sie Nothilfe und Hilfe für Familien anbiete. Konkret stellt die St. Pöltner Caritas weiters Saatgut, Material und landwirtschaftliches Know How zur Verfügung.
Augustsammlung für Westafrika und Syrien
Die Augustsammlung lenkt heuer den Blick auf zwei Regionen, die besonders betroffen sind: Westafrika und Syrien. Den Menschen in der Sahelzone droht die dritte Hungerkatastrophe innerhalb von sieben Jahren. Ausbleibender Regen und schlechte Ernten sind für die Lage mitverantwortlich. Etwa 2,5 Millionen Menschen in Westafrika brauchen dringend
Nahrungsmittel, um zu überleben. Besonders betroffen: der Senegal, wo 2,2 Millionen Menschen durch Nahrungsmittelknappheit bedroht sind. 340.000 Kinder leiden bereits schon an teils schwerer Unterernährung.
Und der weltweite Hunger hat einen weiteren Schauplatz gefunden: Vor drei Jahren führten politische Unruhen zu einem blutigen Bürgerkrieg in Syrien. Bis heute sind über acht Millionen Menschen in die Nachbarländer – z.B. in den Libanon – geflüchtet. Rund 5,5 Millionen Kinder sind auf der Flucht, verletzt und schwer unterernährt. Die Gesundheitsversorgung ist vielerorts zusammengebrochen, Nahrungsmittel sind knapp. Rund 200.000 Kinder leiden an Unterernährung.
Österreichweite Spenden-Kampagne
Die Augustsammlung wird heuer bereits zum 42. Mal von Caritas und Katholischer Männerbewegung durchgeführt. Sie ist eine der wichtigsten österreichweiten Spenden-Kampagnen für die Armutsregionen der Welt und insbesondere für Afrika.
Erlagscheine liegen in allen Banken und Postämtern auf. Es gibt auch die Möglichkeit unter www.caritas-stpoelten.atonline zu spenden.
Spendenkonto:
Raiffeisenbank St. Pölten
BLZ 32585, Kto.-Nr. 76000
Kennwort: Augustsammlung
IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000
BIC: RLNWATWWOBG


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