Gesunde Jause ist ein Muss
Ausgewogene Ernährung mit Freude
Die Nahrung liefert den „Treibstoff“, den wir brauchen, um erfolgreich durch den Tag zu kommen. Expertinnen aus der Region erklären, wie man sich und seine Familie am besten ernährt, und wie Kinder mit der richtigen Jause gut durch den Schulalltag kommen.
HERZOGENBURG/TRAISMAUER. "Ernährung ist ein Schwerpunkt der gesunden Schule, neben Bewegung und psychosozialer Gesundheit. Natürlich fördern wir einen guten Umgang mit richtiger Ernährung, aber auch das Wassertrinken mithilfe eines von den Schülern dekorierten Trinkbrunnens", erklärt Erika Frühwald. Sie kommt aus Einöd und ist Direktorin der Mittelschule Sieghartskirchen, wo die Gesunde Jause schon zur Tradition geworden ist.
Gesunde Jause
"Einmal im Monat wird eine gesunde Jause organisiert, wo die Kinder selbst das Essen vorbereiten und dann an ihre Mitschüler verkaufen können. Es gibt da Brote mit Aufstrich, Gemüse nach Saison oder Butterbrote mit Schnittlauch und dergleichen", beschreibt Erika Frühwald, "wir haben auch ein eigenes Hochbeet für die Schüler, wo Kräuter angebaut werden." Und auch im Unterricht werde auf eine Aufklärung über ausgewogene Ernährung wert gelegt, wo man sich auch selbst mal beim Kochen und Backen ausprobieren kann.
"Besonders im Wachstum ist es wichtig, dass Kinder mit den notwendigen Nährstoffen versorgt sind und dass sie nicht nur zuhause sondern auch in der Schule davon erfahren und was fürs Leben mitnehmen", so Frühwald.
Mit Kindern kochen
Als Mama von zwei Töchtern weiß Bäuerin Simone Kaiblinger ganz genau was es bedeutet, den Geschmack von Kindern und eine gesunde Ernährung miteinander zu vereinbaren. "Kinder essen nicht immer das, was man gerne hätte", meint sie lachend, "aber man sollte ihnen einfach immer wieder Obst und Gemüse anbieten und irgendwann greifen sie dann doch zu und kommen vielleicht auf den Geschmack." Generell empfiehlt Simone Kaiblinger Rohkost zur Jause, aber man sollte darauf achten, die Kinder nicht zu überfordern. "Meine Töchter essen mittlerweile auch schon dreimal in der Woche vegetarische Gerichte, gerne mal Gemüsecurry oder Linsen Daal", beschreibt Simone Kaiblinger. Man kann auch gut Zucker in Rezepten reduzieren oder durch andere Zutaten austauschen: "ich mache gerne Apfel-Karotten-Muffins, die sehr lecker sind und gleichzeitig gesund. Man kann Zucker auch gut durch Bananen oder Datteln austauschen, die dann auf natürliche Weise süßen.
Kinderkochkurse
Seminarbäuerin Claudia Eberspeger aus Sitzenberg Reidling veranstaltet auch richtige Kinderkochkurse: "Es geht darum den Kindern mit Herz, Hand und Hirn einen praktischen Einblick ins Kochen zu übermitteln und das Bewusstsein für Lebensmittel und ihre Herkunft zu schärfen." Dabei werden Kinder zwischen sieben und Elf Jahren in Stationen eingeteilt, und dann wird zusammen mit den zwei betreuenden Seminarbäuerinnen richtig coole Gerichte gekocht, wie zum Beispiel Burger: und das nicht nur im klassichen Sinn. Sondern auch besonders spannende Varianten für Kinder, wie mit roten Rüben eingefärbte Burger-Buns oder alternativen Pattys aus Kaspressknödeln. Und wenn was übrig bleibt, dann wird es einfach eingepackt und mitgenommen. "Die Rezepte sind schon für Kinder ausgelegt, sodass sie Spaß an ihrer Kreativität und am Kochen haben, während sie den Rückhalt von unserer Aufsicht bekommen", erklärt Claudia Ebersperger, "es gibt auch einen Kurs, in dem Osternester geformt werden, also mit Germteig, an den sich oft nicht einmal Erwachsene herantrauen. Aber für Kinder ist der Teig, der aufgeht, schon fast wie Magie." Außerdem werden so viele der Lebensmittel bei den Kursen wie möglich regional und saisonal bezogen.
Früh anfangen
Simone Kaiblinger ist auch Teil einer Gruppe von Bäuerinnen, die mit Volksschulen kollaborieren, und in die zweiten Klassen kommen, um Aktionstage über gesunde Ernährung zu halten und diese den Kindern näherzubringen. "Es ist echt ein Wahnsinn, wie viel die Kinder teilweise schon wissen", beschreibt sie. Bei den Vorträgen wird auch immer ein besonderer Schwerpunkt auf regionale und saisonale Kost gelegt.
Die ideale Jausenbox besteht in ihren Augen aus einem Vollkornbrot oder -weckerl, mit einem Auftrich, den man mit den Kindern zusammen am Vortag schon vorbereiten kann, vielleicht einer Scheibe Käse und etwas Obst oder Gemüse, und eventuell noch ein paar Nüssen.
Vier gewinnt
Diätologin Lena Gießwein weiß ganz genau, aus welchen vier Bausteinen eine gute gesunde Jause bestehen sollte: "Der beste Durstlöscher ist Wasser – zuckerhaltige Getränke sollten Ausnahmen sein. Eine Handvoll einer Sättigungsbeilage, am besten eine Kohlenhydratquelle mit möglichst vielen Ballaststoffen. Eine Portion eines eiweißreichen Lebensmittels, die etwa so groß wie die eigene Handfläche ist. Mindestens eine Handvoll Gemüse oder Obst bringt wertvolle Vitalstoffe in die Mahlzeit!"
Wichtig ist es auch, Kindern keinen Druck zu machen, was ihre Ernährung angeht: "Das Essen sollte nicht allzu viel thematisiert werden, also falls Kinder irgendein Peoblem mit dem Essen haben oder wählerisch sind, ist es besser, wenn man weniger drüber redet und es ihnen einfach immer wieder ohne Zwang anbietet."
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