Die Beisetzung des streitbaren Bischofs

Foto: Wolfgang Mayer

ST. PÖLTEN (red). Unter großer Anteilnahme zahlreicher Gläubigen nahm die Diözese St. Pölten Abschied von ihrem früheren Bischof Kurt Krenn, der die Diözese von 1991 bis 2004 geleitet hatte. Sein Nachfolger als Diözesanbischof von St. Pölten, Klaus Küng, feierte mit Bischöfen aus ganz Österreich und aus benachbarten Diözesen im Ausland, mit Äbten und dem Klerus der Diözese das Requiem. Im Anschluss wurde der am 25. Jänner 2014 verstorbene Bischof Krenn in der Bischofsgruft unter dem Presbyterium des Domes beigesetzt.

Streitbarer Bischof im Dienst der Kirche

„Bischof Kurt war ein streitbarer Bischof. Er hat es weder sich selber noch den anderen leicht gemacht, aber eines ist klar: Sein Leben stand im Dienst der Kirche. Sein Wunsch war es, mit allen seinen Talenten und Fähigkeiten der Wahrheit zu dienen.“ Das betonte Bischof Klaus Küng in seiner Predigt vor der Trauergemeinde, mit Kardinal Christoph Schönborn und Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen an der Spitze der kirchlichen Repräsentanten sowie Landeshauptmann Erwin Pröll und dem St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler als höchste Vertreter des öffentlichen Lebens.

Wechselseitige Kränkungen als Tragik

Bischof Küng lud dazu ein, das Gute zu sehen, „das im Leben von Bischof Kurt ohne Zweifel vorhanden ist“. Viele der Anliegen, die Bischof Kurt vertreten hat, „sind und bleiben von großer Bedeutung“. Krenn sei „ein aufrechter und mutiger Kämpfer gewesen, der in vielen Dingen, in denen man nicht nachgeben darf, tatsächlich nicht nachgegeben hat“, wie Küng formulierte. Küng rief dazu auf, für die Kirche um Versöhnung und Einheit zu beten, damit „eine neue Grundlage entsteht, auf der in den Umständen der Gesellschaft von heute die Kirche erneut wachsen kann“. Beim Ad-limina-Besuch habe Papst Franziskus in einer der Begegnungen den österreichischen Bischöfen gesagt, so Küng, es sei wichtig, zu beten und wachsam zu sein. „Daran kann und soll uns auch das Leben und Wirken von Bischof Kurt erinnern.“
Bischof Krenn konnte sehr gut diskutieren, was „sicherlich manchmal polarisiert“ habe, wie Küng erinnerte. Einerseits habe er auch mit ganz einfachen Leuten reden können und sei „ausgesprochen leutselig“ gewesen. Andererseits habe sich Krenn in Diskussionen auch „verhärten und ganz unnachgiebig werden“ können. „Trotzdem war er jemand, der im Grunde genommen ein weiches Herz gehabt hat, mit viel Verständnis für die Schwächen der Menschen.“

"Wechselseitige Kränkungen"

Küng beschrieb seinen Vorgänger in St. Pölten auch als „verwundbar“. Manche entstandenen Probleme seien daraus erklärbar, dass Krenn selbst verletzt worden sei: bei seiner Ernennung als Weihbischof in Wien, bei verschiedenen Auseinandersetzungen „in der Verteidigung dessen, was für ihn unumstößliche Wahrheit war“. Auch bei seinem Beginn als Diözesanbischof St. Pölten sei es zu „schweren wechselseitigen Kränkungen“ gekommen. „Dass dann seine Reaktionen für weitere schwere Verletzungen und auch Aggressionen auslösend gewesen sind, gehört wohl zur Tragik seines Lebens“, betonte Küng. Dadurch sei möglicherweise auch die Krankheit beschleunigt worden, die schon mehrere Jahre vor seinem Rücktritt mit ihren ersten Anzeichen bemerkbar gewesen war.

Kondolenzbotschaft von Papst Franziskus

Nuntius Zurbriggen überbrachte ein Kondolenzschreiben des vatikanischen Staatssekretärs Erzbischof Pietro Parolin, das dieser im Auftrag von Papst Franziskus verfasst hatte. Darin heißt es, dass der Papst „mit innerer Anteilnahme die Nachricht vom Heimgang des Altbischofs Dr. Kurt Krenn nach dessen langer schwerer Krankheit“ aufgenommen habe. Als „treuer Sohn der Kirche“ habe der Verstorbene in seinem wissenschaftlichen und bischöflichen Wirken „mit Scharfsinn und Leidenschaft danach gestrebt, den Menschen die Wirklichkeit und Wahrheit Gottes zu erschließen“.

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