Dossier: Deutliche Verbesserungen in Unterradlberger Asylquartier
ST. PÖLTEN/UNTERRADLBERG. 36 Asylsuchende aus Algerien, Somalia, Tschetschenien und Georgien leben derzeit im ehemaligen Gasthof in Unterradlberg, wie Recherchen von Dossier ergeben haben. Nachdem die Journalisten der Recherche-Plattform dem Quartier für Flüchtlinge im August 2013 ein schlechtes Zeugnis ausgestellt hatten, nahmen sie die Unterkunft nun erneut unter die Lupe.
Schimmel und mangelhafte Verpflegung
"Der für die Bewohner vorgesehene E-Herd befindet sich in schlechtem Zustand – es fehlen einige Drehknöpfe und viele Stellen sind verrostet. Der Boden der Waschküche ist allem Anschein nach von Schimmel befallen", hieß es in dem Bericht, in dem die Aufdecker im vergangenen Jahr zudem unter anderem den schlechten Zustand der Dusche, mangelhafte Verpflegung seitens des Betreibers, rationiertes Warmwasser, die knappe Rationierung von Hygieneartikeln und die unzureichende Beheizung im Winter kritisierten.
Liste der Kritikpunkte ist geschrumpft
"In den Sanitäranlagen gibt es keinen Schimmel mehr, in der Küche wurden Herd und Kühlschrank erneuert", heißt es hingegen in dem aktuellen Bericht. Aufgrund von Renovierungsarbeiten ist die Liste der Kritikpunkte seit 2013 sichtlich geschrumpft. Wurde die Unterkunft im August des Vorjahres mit 12 Punkten bewertet, erhielt das Quartiert, das nunmehr als Selbstversorgerquartier geführt wird und in dem ausschließlich Familien untergebracht sind, nach dem aktuellen Besuch 28 Punkte (2013 waren es lediglich 12). Kritisiert wird, dass Heizung und Warmwasser "nach wie vor von 23 Uhr abends bis sechs Uhr in der Früh abgeschaltet" seien. Als positiv bewertet die Plattform den Spielplatz für Kinder, getrennte Sanitäranlagen für Frauen und Männer sowie die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.
Detaillierte Ergebnisse zu allen Asylquartieren finden sie auf der Homepage von Dossier.
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