Herzogenburg/Traismauer

Geimpfte Kinder sollen belohnt werden (mit Umfrage)

Bildungsminister Heinz Faßmann tritt eine Impfdebatte vom Feinsten los. Das sagen die Traisentaler.

HERZOGENBURG/TRAISMAUER. Bildungsminister Heinz Faßmann lässt mit seiner Aussage, dass geimpfte Kinder belohnt werden sollten, vor Kurzem aufhorchen. Was halten Eltern aus der Region von dieser Ansage und zum Impfen ihrer Kinder?

"Ja" zu den Maßnahmen

In der Bildungsdirektion sieht man das wie Heinz Faßmann. "Wir appellieren an alle Schüler und deren Eltern zu den Impfungen "Ja" zu sagen. Die Impfung ist die einzige Möglichkeit, um die Pandemie einzudämmen", so Johann Heuras. Weiter erklärt er auf Bezirksblätter Anfrage: "Unser Ziel ist es, dass die Schulen so sicher wie möglich sind und, dass so lange wie möglich Präsenzuterricht stattfinden kann. Von einer Spaltung von Schülern kann hier nicht die Rede sein und selbstverständlich muss die Impfung auch bei Schülern zu mehr Freiheiten führen."

Das sagen Eltern dazu

"Ich denke in Gesundheitsfragen sollte niemand Privilegien haben. Auch „Belohnungen“ und „Bestrafungen“ sind zu vermeiden. Das spaltet die Gesellschaft und führt zu Ausgrenzungen", fürchtet Hannes Loichtl, Obmann des Elternvereins der Mittelschule Traismauer. Es gäbe unterschiedliche Gründe warum Kinder zu Schulbeginn nicht geimpft sein werden. "Wenn bei einem Kind aus gesundheitlichen Gründen die Impfung nicht möglich ist, dürfen wir dieses gegenüber geimpften Kindern nicht benachteiligen. Viele Eltern sind auch verunsichert und skeptisch betreffend der Impfung von Kindern", weiß er. Sicher ist er sich, dass Schüler nach dem letzten Schuljahr unbedingt Präsenzunterricht brauchen. "Wenn möglich ohne mehrmaliges testen pro Woche und ohne Maske im Unterricht, und das für alle Schüler", fordert er.

"In Österreich ist Unterrichtspflicht aber keine Schulpflicht. Von belohnen halte ich sowieso nichts, Kinder sind ja keine Hunde. Also ich halte es für keine gute Idee"

, äußert sich Heidemarie U. aus Traismauer zu dem Thema. Behide Deskaj sieht das ganze mit anderen Augen. Sie hat drei Kinder und alle drei sind geimpft: "Sie haben es selber entschieden. Meine Kinder und ich leben in einer Gemeinde oder besser gesagt in Kreisen wo Mobbing und Ausgrenzung nicht existiert wegen der Impfung."

Zur Sache

Im Vergleich zu den letzten Jahren gibt es bei den Schulabmeldungen eine 10% Steigerung. Entgültige Zahlen liegen der Bildungsdirektion NÖ Ende August vor. Die Abmeldung betrifft alle Schultypen. Ein Grund muss bei der Abmeldung nicht angegeben werden.