Umdenken durch Corona-Krise
Gesunde Ernährung erfährt mehr Wichtigkeit (mit Umfrage)
Dem Körper zuliebe: Corona-Krise fördert bewusstes Essverhalten und somit einen gesünderen Lebensstil.
REGION. "Ich achte grundsätzlich auf die Ernährung, seit der Corona-Krise erst recht", erzählt Kerstin Griener aus Herzogenburg und blickt auf ihre volle Obstschüssel. Ein süß-säuerlicher Geschmack breitet sich in ihrem Mund aus, als sie in die knackige Schale eines roten Apfels beißt. Sofort kommt einem das bekannte Sprichwort: "An apple a day keeps the doctor away" in den Sinn. Zugegeben, mit einem Apfel werden wir Corona nichts anhaben können. Doch unser Körper und unser Immunsystem sind dankbar über jede Unterstützung durch Sport oder eben auch einer gesunden Ernährung.
Wenn du isst, weil du Stress mit deinem Chef hast, weil du traurig bist oder überfordert – finde andere Ventile für deine Emotionen, sprich mit jemand, hol dir Rat, schau was dir guttut. Aber „friss“ deine Emotionen nicht hinunter. Das ist weder dir noch dem leckeren Essen gegenüber fair. - Sabine Nußbaumer
Zeit nehmen fürs Essen
Doch was macht eine gesunde Ernährung aus? Die Diätologin Sabine Nußbaumer (Diätbefreit) aus Perschling, hat die Antwort: "Gesunde Ernährung sollte dich körperlich und geistig mit den Nährstoffen versorgen, die du brauchst um dich gut zu fühlen." Dabei ist laut Diätologin Lena Gießwein (Health's Kitchen) aus Statzendorf Folgendes wichtig: Die Regelmäßigkeit bei Mahlzeiten, für die mindestens 15 Minuten Zeit eingeräumt wird, Abwechslung in Form von saisonaler Lebensmittelauswahl und Ausprobieren von unbekannten Rezepten sowie pflanzenbetonte Mahlzeiten mit Gemüse und Saaten. Nußbaumer ergänzt zudem die Wichtigkeit der Flüssigkeitsaufnahme über den Tag verteilt: "Wieviel für dich genug ist, siehst du daran, ob du durstig bist. Die zweite einfache Kontrolle ist die Farbe deines Urins. Er sollte eher hellgelblich sein." Rund 60 Prozent unseres Körpers bestehen aus Wasser und das flüssige Medium wird für jede Zelle unseres Körpers benötigt, um Nährstoffe, Sauerstoff und Abbauprodukte dorthin zu schleusen, wo sie hingehören.
"Nicht nur das 'Was', sondern auch das 'Wann', 'Wie' und 'Warum' zählt beim Essen." - Sabine Nußbaumer
Nicht zu hart mit sich selbst sein
Die Pandemie erweckt in vielen Menschen das Bedürfnis nach einem gesünderen Lebensstil, wie auch Lena Gießwein bestätigt. "Seit März 2020 habe ich einen starken Anstieg bei der Nachfrage nach Begleitung zur Gewichtsreduktion bemerkt." Dies rührt laut der Statzendorferin daher, dass die Themen Gesundheit und Immunsystem immer präsenter in den Medien wurden. Auch Sabine Nußbaumer bilanziert: "Es gab keine Feiern, wenig bis keine Besuche bei Freunden und Familie. Keine Geschäftstermine. Und was ist befriedigender, als mit den eigenen Händen und allen Sinnen etwas zu tun. Und es dann aufessen zu dürfen?" Bei all der Motivation, sollte man jedoch nicht allzu hart mit sich selbst sein. "Wenn ich vom Alltag gerade total überlastet bin, dann sollte ich meinen Fokus nicht darauf setzen, wie ich mir mit möglichst vielen Ernährungsregeln das Leben zusätzlich schwer machen kann. Etwas mehr Empathie und Selbstliebe wäre angebracht", rät Nußbaumer.
Selbstfürsorge betreibt auch Kerstin Griener, wenn sie sich einen Smoothie oder eine Obstschale zubereitet. "Das mache ich immer, wenn ich Lust auf einen frischen Vitaminkick habe. Da stürzen sich auch die Kinder gerne darauf."
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