Hand drauf
Herzogenburg kauft Areal der Firma Messer Austria
Beschlossene Sache ist der Kauf des Messer-Areals. Ein Blaulichtzentrum könnte künftig hier entstehen.
HERZOGENBURG (bw). "Wir reden schon länger darüber, dass wir die Liegenschaften der Firma Messer in der Oberndorfer Ortsstraße 9 erwerben wollen, um hier das Projekt des gemeinsamen Feuerwehrhauses, den Bauhof und gegebenenfalls der Bezirksstelle des Roten Kreuzes zu vereinigen", so Bürgermeister Christoph Artner. Bereits in der Gemeinderatssitzung im September wurde, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, ein Angebot von 2,2 Millionen (ohne Umsatzsteuer) gelegt - zwischenzeitlich hat die Firma Messer mitgeteilt, dieses anzunehmen. Der Beschluss zum Kauf wurde vergangene Woche in der Gemeinderatssitzung mehrheitlich angenommen – Gegenstimmen gab es von der FPÖ.
Verkehrstechnisches Konzept
Stadtrat Martin Hinteregger (FPÖ): "Die FPÖ Herzogenburg wird dem Kauf nicht zustimmen. Wir kaufen auf Druck zu einem zu hohen Kaufpreis." Zudem sei das Konzept zu unkonkret und auch der Abriss der Hallen würde Kosten von 500.000 bis 700.000 Euro mit sich bringen. Als "nicht leicht" empfindet Stadtrat Erich Hauptmann (ÖVP) die Entscheidung, stimmt dem Kauf jedoch zu: "Wir wollen nur eines: Die zukünftige Situation muss mit verkehrsbedingter Kommunikation oder einem Verkehrsgutachten, gut durch gedacht und geplant sein. Mein Wunsch ist, dass Profis diesen Kaufvertrag ausarbeiten damit wir kein blaues Wunder erleben." Stadtrat Maximilian Gusel (ÖVP) stellt sich die Frage, ob der Standort aus verkehrstechnischer Sicht für die Errichtung des Feuerwehrhauses tauglich ist, da sich "dort ein Bahnschranken befindet, der täglich über 70 Mal auf und zu geht". Er hält jedoch auch fest, dass erstmal nur der Entschluss zum Kauf steht. "Was hin kommt, ist eine ganz andere Situation. Wenn das Gutachten sagt, dass der Standort ideal ist, dann sowieso", so Gusel. Dass man bei der Entscheidung über die Errichtung des Feuerwehrhauses die Rettung mit ins Boot holen soll, empfindet Stadtrat Franz Gerstbauer (Grüne) als wichtig, weil "es da Synergien gibt und man die Räumlichkeiten gemeinsam nutzen kann." Dies sei jedoch eine Diskussion, die zu einem späteren Zeitpunkt geführt werden soll. Auch Gemeinderat Florian Motlik (Grüne) sieht den Kauf als sinnvoll an: "Es ist kein rausgeschmissenes Geld. Die Stadt schafft sich selbst Möglichkeiten." Alles andere als überhastig oder voreilig, empfindet Bürgermeister Christoph Artner die Entscheidung: "Wir reden seit nun mehr als zehn Jahren, wenn nicht mehr, darüber, dass wir Flächen und Möglichkeiten brauchen um unsere Stadt und auch Einsatzorganisation zu entwickeln." In der Zwischenzeit habe man auch andere Liegenschaften ins Auge gefasst, doch die Entscheidung sei schlussendlich auf das Areal der Firma Messer gefallen. Dass ein verkehrstechnisches Konzept benötigt wird, steht für den Ortschef außer Frage.
"2,2 Millionen ist auch für eine Gemeinde nicht wenig. Aber wir geben das nicht ins Blaue aus, wir kaufen einen Grund – wir kaufen eine Wertigkeit." - Bürgermeister Christoph Artner
Neuer Betriebsstandort
Die Firma Messer Austria beabsichtigt die Errichtung eines neuen Betriebsstandortes auf einem 5.500 Quadratmeter großen Grundstück der Stadtgemeinde in Oberndorf, nahe der S33. Der Kaufpreis wurde mit 36,50 Euro pro Quadratmeter vereinbart.
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