Andauernd Acht auf sich geben müssen
Leben mit einer Krankheit

Eine Erkrankung ist als chronisch zu bezeichnen, wenn sie im Gegensatz zu einer akuten Erkrankung nicht nur lange andauert, sondern auch schwer oder gar nicht geheilt werden kann | Foto: pixabay
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  • Eine Erkrankung ist als chronisch zu bezeichnen, wenn sie im Gegensatz zu einer akuten Erkrankung nicht nur lange andauert, sondern auch schwer oder gar nicht geheilt werden kann
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Die Diagnose einer chronischen Erkrankung ist für die Betroffenen oft beängstigend. Wir haben mit Expertinnen und Betroffenen aus der Region gesproche, wie das Leben mit so einer Krankheit sich anfühlt. 

HERZOGENBURG/TRAISMAUER. Die Diagnose Krebs trifft meist plötzlich und völlig unerwartet. Angst, Wut und Resignation, vor allem aber Hilflosigkeit bestimmen nun Denken, Fühlen und Handeln.

"Ich kenne Menschen, die seit einigen Jahren mit Krebs leben und durch eine Verbesserung ihrer Gesamtsituation sich auch der Tumor verkleinert hat",

beschreibt Mentaltrainerin Sabine Jansa, wie wichtig eigentlich die eigene Einstellung ist, wenn es um die Bewältigung einer Krankheit geht.  

"Die Gehirnfunktion schaltet dann einfach in den Überlebensmodus: Angriff, Flucht, Totstellen, was in diesem Kontext unsensibel anmutet aber als ehemals selbst von einer Krebsdiagnose Betroffene, kann ich das beschriebene Gefühlschaos bestätigen sowie die Tatsache, dass mein Körper die nächsten vier Jahre im Zentrum meiner Tagesabläufe stand",

weiß Sabine Jansa,

"Indem man die positiven Aspekte des Lebens herausfindet, kann man die eigenen Selbstheilungskräfte fördern, da unser Körper tatsächlich die Fähigkeit zur Selbstregeneration hat. Wir können die Gesundheit unseres Körpers unterstützen, indem wir uns mit der Möglichkeit, uns selbst zu stärken und uns gesund zu erleben, befassen. Mit Mentaltraining lernen wir, den Prozess der Selbstheilung einzusetzen und zu stärken."

Sabine Jansa ist Mentaltrainerin und ehemals von einer Krebsdiagnose Betroffene | Foto: Jansa
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Stabilität und Halt

"Meine persönliche Erfahrung ist, dass kontinuierliche Abläufe für Stabilität und Halt sorgen. Menschen, die sich selbst komplett aufgeben, empfehle ich eine Selbsthilfegruppe. Das Gespräch unter Gleichgesinnten ist hier sehr wichtig. Ich habe es oft erlebt, und wenn meine Gespräche zu anderen Betroffenen auch nur für einen kurzen Moment für Aufschwung gesorgt haben, alles Glückbringende ist wertvoll. Es geht um Mitgefühl und der Mensch ist mitsamt seinen Entscheidungen zu akzeptieren. Es liegt viel Gewalt in einer bewertenden Haltung. Hingegen im Frieden eine Entscheidung mitzutragen, zeigt einen Menschen in ganzer Größe, selbstlos und in Liebe",

so die Mentaltrainerin.

"Wer außerdem regelmäßig meditiert, tut sich selbst einen Gefallen, da es den Blutdruck senkt, die Abwehrkräfte stärkt und damit eine deutlich geringere Gefahr für Herzinfarkt besteht. Mit Mentaltraining können wir dem Körper helfen, nach einer Krankheit schneller gesund zu werden. Mit Mentaltraining unterstütze ich die medizinische Versorgung eines Arztes",

erklärt Sabine Jansa, und fügt noch hinzu, dass es wohl einen guten Grund gäbe, warum Mönche die Meditation als Mentaltrainigs-Übung zu ihrem Alltag zählen.

Unterstützung ist das A und O beim Umgang mit einem Schicksalsschlag.  | Foto: pixabay
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Gefährlicher Dauerstress

Oftmals sind es unterdrückte Emotionen wie Angst, Zorn oder Scham, die für großen Stress sorgen.

"Wenn der negative Disstress zur Dauerstressform wird, zeigen sich ernstzunehmende körperliche Symptome meist schon Jahre vorher. Das Sprichwort: „Vor lauter Angst stirbt man tausend Tode“ verdeutlicht metaphorisch gesprochen solche Angstemotionen. Krebs sollte darüber hinaus kein Tabuthema mehr sein, da es viele Menschen betrifft",

so Sabine Jansa,

"Hilfreiche Informationen zu Entspannungstechniken und verschiedene Methoden aus dem Mentaltraining fördern die medizinischen Versorgungen der Ärzte. Ein mental gestärkter Geist wirkt positiv auf den Körper."

Sie rät außerdem von Kampfparolen gegen den Krebs ab:

"Kampfparolen sollten meiner Meinung nach auch nicht in Broschüren stehen. Ich sage es daher ausdrücklich mit meinen Worten: Kampf erzeugt Kampf. Widerstand erzeugt Widerstand. Das sind demnach weder die gewünschten Worte noch nicht die gewünschten Ergebnisse bei Krebs."

Nahestehende einbeziehen

Krebs ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Also besser man geht den Weg von Anfang an mit denselben Informationen gemeinsam. Wie gehen Familienmitglieder und unterstützende Personen mit Menschen die Angst und Schmerz haben um? Und wie gehen die Menschen selbst, die Angst und Schmerz haben, damit um?

"Ersparen Sie in jedem Fall einem Betroffenen einen gut gemeinten Rat-Schlag wie: Mach dir keine Sorgen, ich kenne jemanden, der auch Krebs hatte und bei ihm war es gar nicht so schlimm",

rät Mentaltrainerin Sabine Jansa. 

"Ich arbeite ich insofern präventiv, als ich Interessierten das Werkzeug für Motivation, Kraft und ein neues Bewusstsein in die Hand gebe. Damit schafft jeder seine Ziele spielerisch und leicht und erlebt dabei einen gefühlt entspannten Kurzurlaub. Blockierende Glaubenssätze landen im Lagerfeuer, eine müde Unkonzentriertheit verwandelt sich plötzlich zur Powerkanone, zum Ausdruck gebrachte Lebensfreude und Dankbarkeit sprechen für einen gestärkten Geist in einem gesunden Körper",

so die ehemals von einer Krebsdiagnose Betroffene.

Stefan Herold leidet unter der Allergiezeit.  | Foto: Müller
  • Stefan Herold leidet unter der Allergiezeit.
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"Sweet Dates"

"Diabetes – Da Ma Wos" ist eine Projektinitiative für Jugendliche mit Typ I Diabetes, der chronischen Autoimmunerkrankung, um sich zu vernetzen. Denn auch Diätologin Lena Gießwein stimmt zu, dass ein Austausch zwischen Betroffenen wichtig ist.

"Die psychosoziale Komponente und der chronische Stress sind bei Erkrankungen, die einen andauernd beschäftigen, nicht zu unterschätzen",

sagt sie. Oft hängt auch Zöliakie mit Diabetes Typ I zusammen, eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper negativ auf Gluten reagiert. Die einzige Behandlung ist eine glutenfreie Ernährung.

Allergien

Allergische Reaktionen sind Überreaktionen des Immunsystems auf eine normalerweise harmlose Substanz. Stefan Herold ist seit seiner Jugend von diversen Allergien betroffen. Tierhaare, Staubmilben, Pollen und Gräser machen alle das Atmen schwer, die Augen rot und geschwollen sowie einen kratzigen Hals.

"Ich nehme morgens und mittags im Frühling und am Sommerbeginn immer Allergietabletten, ohne die wäre es sonst wirklich anstrengend im Alltag",

erklärt der Allergiker. Allergien werden oft als banale Erkrankung beurteilt, dabei sind sie für Betroffene eine erhebliche Belastung.

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