Sozialarbeit am St. Pöltner Bahnhof: "Es ist derzeit wirklich kräfteaufreibend"
ST. PÖLTEN (red). Als ergänzende Maßnahme zum Wachzimmer, das in naher Zukunft am St. Pöltner Hautbahnhof installiert werden soll, haben die Jugend- und Sozialarbeiter von Nordrand ihre Aktivität vor Ort erhöht. „Das Polizeiwachzimmer ist ein großer Erfolg, fast genauso wichtig ist es aber, den Ursachen für Kriminalität oder Gewalt auf den Grund zu gehen. Wir tun beides“, hält Bürgermeister Matthias Stadler fest.
In Gesprächen hat der Bürgermeister, selbst Präsident des Trägervereins Jugend und Lebenswelt, mit den Streetworkern von Nordrand Schwerpunktaktionen in diesem Bereich vereinbart, wie die Stadt mitteilt. Die diplomierte Sozialarbeiterin Susanne Fuhs und ihr Team haben daraufhin ihre Präsenz am Bahnhof noch weiter verstärkt und können ein erstes Resümee ziehen: „Wir haben unseren Fokus auf noch mehr Kontaktgespräche gelegt und konnten diese Kontakte um über 60 Prozent auf 1.500 seit Jahresbeginn 2015 im Vergleich zum selben Zeitraum 2014 steigern.“
Auch bei den sogenannten Einzelfallhilfen – dort also, wo es wirklich ernst wird – konnte eine Verdreifachung auf 50 Einsätze verzeichnet werden. „Ja, es ist derzeit wirklich kräfteaufreibend“, kommentiert Fuhs. „Aber wir dürfen hier jetzt auch nicht locker lassen, denn Symptombekämpfung alleine hilft langfristig nicht weiter.“
Gerade in kalten Tagen haben die Streetworker auch Tee mit: „Für eine warme Begrüßung und einen leichteren Gesprächseinstieg“, so Fuhs. Das Angebot von Nordrand wird auch von den Jugendlichen gut angenommen. Vor allem Gewalt, Suchtmittel, Sexualität und Arbeit sind bei den zahlreichen Gesprächen Themen, die den jungen St. Pöltnern auf den Lippen brennen.
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