St. Pöltner Diözesanmuseum betont mit Sonderschau bedeutsame Beziehung zu Ungarn

Museumsmitarbeiterin Kathrin Hahn, Diözesanmuseum-Leiter Wolfgang Huber, Bischof Klaus Küng, Kardinal Peter Erdö, Ildiko Baranyai (Direktorin des Kereszteny Museum Esztergom und Museumsmitarbeiterin Barbara Taubinger | Foto: Zarl
  • Museumsmitarbeiterin Kathrin Hahn, Diözesanmuseum-Leiter Wolfgang Huber, Bischof Klaus Küng, Kardinal Peter Erdö, Ildiko Baranyai (Direktorin des Kereszteny Museum Esztergom und Museumsmitarbeiterin Barbara Taubinger
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ST. PÖLTEN (red). Der Primas von Ungarn, Kardinal Peter Erdö, und Diözesanbischof Klaus Küng eröffneten die Sonderausstellung „Meisterwerke aus dem Kereszteny Muzeum in Esztergom“ im St. Pöltner Diözesanmuseum. In Kooperation mit Erdös Erzdiözese Esztergom wurde die Schau konzipiert, die bedeutende ungarische Kunstschätze bis zum 31. Oktober 2015 zeigt. Kardinal Erdö betonte bei der Eröffnung die guten Beziehungen zwischen Ungarn und Österreich: „Nichts hat in der Geschichte der beiden Nationen so gut funktioniert wie die Beziehungen der Kirchen der beiden Länder untereinander“, so der ranghöchste ungarische Geistliche vor vielen Ehrengästen.
Unter anderem kamen viele Vertreter der ungarischen Volksgruppe, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, Generalvikar Eduard Gruber, Armin Haiderer (Präsident der Katholischen Aktion), Abt Petrus Pilsinger, Landeshauptmann-Stv. Wolfgang Sobotka und Bürgermeister Matthias Stadler.

Wolfgang Huber, Direktor des St. Pöltner Diözesanmuseums, freute sich, dass erstmalig die hochkarätigen Kunstschätze der ungarischen Erzdiözese Esztergom in solch umfassender Form gezeigt werden. Darüber hinaus würden deren Geschichte sowie die 1000-jährigen Beziehungen in kirchlicher, politischer und kultureller Hinsicht thematisiert. Besonderes Anliegen dieses zwischenstaatlichen Projektes sei es auch, über den kulturellen Austausch hinaus, einen sinnvollen und nachhaltigen Beitrag zu gegenseitigem Verständnis, Respekt und Toleranz zu leisten, so Huber.

Für Bischof Klaus Küng sei die Ausstellung eine „echte Freude“. Durch sie würde das Miteinander weiter wachsen, denn Kunst sei ein gutes Verständigungsmittel. Das würde helfen zu sehen, dass wir verwandt und verbunden seien. Das St. Pöltner Diözesanmuseum befasse sich seit Langem mit großer Intensität mit der Kunst. Das Schöne der Kunst könne uns hinführen zum Geheimnis Gottes, zeigte sich Küng überzeugt.

Auch der niederösterreichische Landeshauptmann-Stv. Wolfgang Sobotka verwies auf die Verbundenheit der beiden Nationen durch die Kirche. Das zeige sich am Beispiel des Wallfahrtsort, es Mariazell, der auch für Ungarn bedeutend sei, und an dieser Ausstellung. Es habe kaum Künstler gegeben, die sich nicht mit der Religion auseinander gesetzt hätten. Kunst habe die Aufgabe, zum Mysterium hinzuführen und soll ansprechen, was hinter der Oberfläche ist. Kunst gebe eine Richtschnur, dass sich Menschen auf höheres Ziel hinbewegen würden. Sobotka gratulierte zum „Brückenschlag zwischen Ungarn und Österreich, der das Gemeinsame intensivieren wird“ und neue Impulse ausstrahlen werde. Aus Unterschiedlichkeit und Vielfalt heraus werde an Größerem gearbeitet. Das sei Aufgabe von Kunst, aber auch der Kirche.

St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler zeigte sich generell stolz auf diese kirchliche Einrichtung, die 1888 gegründet wurde und das älteste Diözesanmuseum Österreichs ist. Ihm sei es ein wichtiges Anliegen, sich als Stadt international zu öffnen. Er erinnerte an die große gemeinsame Geschichte der beiden Länder und an das neue Zusammenwachsen. Diese Ausstellung sei ein gutes Zeichen für das Miteinander.

Details zur Sonderausstellung

In der diesjährigen Sonderausstellung des Diözesanmuseums St. Pölten werden die reichen Kunstsammlungen des Christlichen Museums in Esztergom (Gran) vorgestellt. Das 1875 unter Fürstprimas Kardinal János Simor eröffnete Keresztény Múzeum beherbergt die größte Kollektion kirchlicher Kunst in Ungarn sowie einen international anerkannten Bestand an ungarischen und europäischen Werken bildender und angewandter Kunst. So verfügt es nach dem Museum der Bildenden Künste und der Nationalgalerie in Budapest über die bedeutendste Gemäldesammlung in Ungarn.

Der Reichtum und die Vielfältigkeit dieses Museums basieren im Wesentlichen auf drei, sukzessive durch Schenkungen und Ankäufe erweiterten Stammkollektionen: Grundstock war die nach damaligen künstlerischen, pastoralen und pädagogischen Gesichtspunkten angelegte Sammlung des Museumsgründers Erzbischof János Simor. In ihrer Bedeutung wurde sie wesentlich durch die nach wissenschaftlichen Kriterien erfolgte Eingliederung der reichhaltigen und vielseitigen Privatsammlung des Schülers am Wiener Pazmaneum und späteren Großwardeiner (heute: Rumänien) Bischofs Arnold Ipolyi gesteigert. Der herausragende Gelehrte und erste namhafte Kunsthistoriker Ungarns konzentrierte sein Sammlungsinteresse auf das Mittelalter, die Volkskunst, ungarische Stickereien und orientalische Textilien. Eine weitere Bereicherung erfolgte 1926 durch die Übernahme des vielfältigen Nachlasses der aus Ungarn gebürtigen Fürstin Mileva Nakó-San Marco. Er enthält neben frühneuzeitlicher Malerei einen bedeutenden Fundus an Goldschmiedekunst sowie eine umfassende Kollektion ungarischer und europäischer Keramik sowie bemerkenswerten Porzellans. Die Sammlungsgeschichte spiegelt sich im Aufbau und in den thematischen Schwerpunkten des Museums wider: Gotische Malerei und Bildhauerei, Italienische Malerei, Flämische Malerei und Tapisserien, barocke Malerei, Malerei des 19. Jahrhunderts, Kunsthandwerk mit der einzigartigen Textilsammlung, Goldschmiedekunst und Keramik.

Die Ausstellung im St. Pöltner Diözesanmuseum wurde in enger Kooperation mit dem Christlichen Museum in Esztergom konzipiert und erarbeitet. Mehr als 100 Leihgaben bieten einen repräsentativen Querschnitt durch diese großartige kirchliche Sammlung. An Hand von alten Ansichten, Büchern und Schriftquellen aus der Dombibliothek und der Bibliothek der Theologischen Hochschule wird die über 1000-jährige Geschichte der ersten ungarischen Königs- und Erzbischofsresidenz dokumentiert. Auch die Baugeschichte der prominenten Kathedrale, des ursprünglichen Zentrums der ungarischen Kirchenorganisation, wird anschaulich dargestellt. Einige kostbare liturgische Objekte aus der weltberühmten Domschatzkammer belegen die herausragende Bedeutung des ungarischen Primatialsitzes.

Öffnungszeiten (12. Mai bis 31. Oktober 2015)
Di – Fr: 9 – 12, 14 – 17 Uhr | Sa: 10 – 13 Uhr
Montag geschlossen
So und Feiertag (nur im Juli und August): 10 – 13 Uhr
Führungen nach Vereinbarung

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