Quartett von Ex-Freundin belastet
Diebstahl und Körperverletzung: Lehrlinge sahen sich vor Gericht mit schweren Vorwürfen konfrontiert.
ST. PÖLTEN (ip). Schwer belastet von der Ex-Freundin eines 18-jährigen Lehrlings fanden sich vier Burschen auf der Anklagebank am Landesgericht St. Pölten wieder. Staatsanwalt Patrick Hinterleitner konfrontierte das Lehrlingsquartett mit einer langen Liste an Straftaten im Großraum der Landeshauptstadt, die die Beschuldigten zurückwiesen.
Blaulicht auf Autobahn
Die Vorwürfe reichen von einem Diebstahl eines Werkzeugkoffers beim Eisenbahnersportverein St. Pölten, dem Öffnen von Autos während des Frequency-Festivals 2013, wobei ein Messer und ein Navigationsgerät gestohlen worden seien, dem Besitz eines Totschlägers und eines Schlagrings, dem Diebstahl von Handy und Bargeld aus einem Rucksack bei einer Wehr an der Traisen, über Körperverletzung und Sachbeschädigung bis hin zur Verwendung eines Blaulichts während einer Fahrt auf der A1.
Rache für Beziehungs-Aus
Verteidiger Josef Gallauner wies bereits zu Beginn des Prozesses auf den problematischen Inhalt der Aussage der Ex-Freundin des Hauptbeschuldigten hin. Der Angeklagte habe die Beziehung mit ihr wegen ihrer angeblichen Drogengeschichten beendet. Mit ihren Behauptungen, die zu zwei Drittel der Vorwürfe führten, könnte sie sich möglicherweise gerächt haben.
Schwierig wird es für den Vierten in der Runde. Er hat bei seinen Aussagen vor der Polizei den 18-Jährigen belastet. „Gelogen“, wie er nun gegenüber Richter Markus Grünberger gestand. Vertreten durch Verteidiger Christian Reiter könnte es daher zu einer Anklage wegen Verleumdung kommen.
Am ersten Prozesstag konnten nur die Angeklagten – neben dem 18-Jährigen noch drei 17-Jährige – einvernommen werden. Für eine Reihe von Zeugen, vor allem der Hauptbelastungszeugin, wird ein eigener Termin festgesetzt.
(Text und Fotos: Ilse Probst)
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