Gespräch mit Oberforstrat Gerhard Mader
So kommt unser Wald zurück

Die Verantwortlichen für die umfangreichen, geförderten, maschinellen Aufforstungen bei den Arbeiten in Heinrichsreith. | Foto: Gerhard Mader
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  • Die Verantwortlichen für die umfangreichen, geförderten, maschinellen Aufforstungen bei den Arbeiten in Heinrichsreith.
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Oberforstrat G. Mader im Gespräch über Aufforstungsarbeiten und Herausforderungen für den Wald der Zukunft.

BEZIRK. Der Horner Bezirk zählt in NÖ zu den am schwersten betroffenen Gebieten der Trockenheit und Borkenkäferplage der letzten fünf Jahre. Dadurch sind über 5.000 Hektar Kahlfläche entstanden, derzeit ist knapp ein Drittel davon wieder aufgeforstet bzw. verjüngt. Diese jungen Laubmischwälder bedürfen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten einer umfangreichen und qualifizierten Pflege.

"Dank des Waldfondsgesetzes gibt es sehr tolle und großzügige Waldförderprogramme", erklärt Forstsekretär Oberforstrat DI Gerhard Mader von der Landwirtschaftskammer NÖ. "Diese können bei den Bezirksförstern der BH bzw. den Forstberatern der örtlichen Bauernkammern beantragt werden." Bei der Neuaufforstung wird auf klimafitte Baumarten gesetzt: Stiel- und Traubeneiche, Hainbuche, Weißtanne, Douglasie und Edellaubholzarten wie Ahorn, Kirsche und Elsbeere.

Baumbestand im Bezirk

Der Horner Wald setzt sich ganz grob aus zu je einem Drittel Fichte, Kiefer und Laubholz zusammen. Nach den Dürrejahren 2017 bis 2020 mit starkem Borkenkäferbefall ist allerdings die Fichte fast weg. "Fichten sind nur mehr in den ganz jungen Altersklassen, also bis 40 Jahre, vorhanden. Fast alle Althölzer sind verschwunden", erzählt Mader. Auch heuer zeichnet sich ab, dass durch fehlende Winterfeuchte und die derzeitige Trockenheit schwere Schäden bei der Baumart Kiefer zu erwarten sind.

"Im Bezirk Horn gibt es aktuell auch viel Potenzial", so Mader. "Zwei Drittel der Kahlflächen sind noch nicht wieder aufgeforstet. Unser Job in der Beratung ist es, dass Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer die Förderungen gut umsetzen. Vor allem einzelne Forstbetriebe sowie engagierte Klein- und Kleinstwaldbesitzer/innen sind sehr bemüht, die artenreichen Wälder wieder in Bestand zu bringen, entweder mit künstlicher Verjüngung (Aufforstung mit Förderschiene) oder auf natürlichem Weg unter Reduktion von Wildeinfluss bzw. durch Zäunung der Flächen. Andere resignieren, sie hoffen auf Naturverjüngung ohne Zutun. Das klappt jedoch selten, da das Wild mit seinem selektiven Äsungsverhalten Eichen und Tannen bereits im Keimlingsstadium abfrisst und die Wälder unter massiver Baumartenentmischung leiden. Es bleiben nur Fichten- und Kiefernwälder übrig. Erst wenn die Strafandrohung der Behörde für Wiederaufforstung ins Haus flattert, werden sie aktiv. Manche entscheiden sich dann für einen Verkauf."

Musterbeispiel Drosendorf

"Die Gemeinde und die Bürgerspitalstiftung Drosendorf bekennen sich klar zur Walderneuerung", zeigt sich Mader erfreut. "Es werden heuer in großflächigem Stil 18.000 klimafitte Waldbäume neu ausgepflanzt." Aktuell laufen Wiederaufforstungsmaßnahmen in Heinrichsreith.

Für die Umsetzung verantwortlich (im Bild): Stadtrat Walter Guttmann, Bevollmächtigter der Bürgerspitalstiftung Drosendorf Gerhard Zotter sowie DI Gerhard Mader, der für die Bewirtschaftung verantwortlich ist.

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