30 Jahre Hörmann-Galerie am Stadtplatz Imst
Gestern, Heute, Morgen – Kunst im Wandel der Zeit

30 Jahre Galeriegeschichte in Form einer Retrospektive bietet die aktuelle Ausstellung.
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IMST(alra). Das Alte Rathaus am Imster Stadtzplatz beherbergt seit drei Jahrzehnten die „Hörmann-Galerie“. Der etablierte Kulturschauplatz wird derzeit in einer Jubiläumsausstellung gewürdigt, die auf das rege Geschehen von 30 Jahren zurückblickt. Aber auch der Gegenwart und zukünftigen Plänen rund um den Kunstbetrieb im Allgemeinen und am Stadtplatz wird Raum gewidmet. Bis 1. Juli läuft die von Regina Tschurtschenthaler kuratierte Schau, in der vorwiegend Exponate aus der Sammlung der Stadt Imst zu sehen sind.

Zahlreiche Gäste, darunter viele VertreterInnen der regionalen Kunstszene, fanden sich kürzlich zur Vernissage ein, zu der Bürgermeister Stefan Weirather begrüßte. Für die einführenden Worte war Kulturreferentin Barbara Hauser verantwortlich. Inhalte zur Ausstellung lieferte Kuratorin Regina Tschurtschenthaler. Ein Bläserensemble der Landesmusikschule übernahm den musikalischen Part des Abends.

Die Anfänge

Die Geschichte der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann hat vor weitaus mehr als 30 Jahren begonnen. Offiziell ist die Eröffnung der alten „Hörmann Galerie“ mit dem 17. Oktober 1974 datiert. Der einstige Gartenpavillon und späteres Schlachtlokal „das Schlachtl“ der Landeslehranstalt war der erste Standort. Die Realisierung dieser kulturellen Pionierleistung ist dem Engagement und wohl auch der Beharrlichkeit des damaligen Imster Bürgermeisters Komm.-Rat Adolf Walch (1989 verstorben) zu verdanken. Die Ausstellungspremiere im „Schlachtl“ war hochkarätig besetzt – Elmar Kopp, August Stimpfl, Andreas Weissenbach, Herbert Wachter, Manfred Wagner, Dora Czell und Erwin Reheis bespielten die Räume.

Prägender Standortwechsel

Nachdem die Landeslehranstalt wieder Eigenbedarf für die Räumlichkeiten erhob, erfolgte unter Kulturreferentin Komm.-Rätin Maria Gamper (verstorben 2010) 1993 der Umzug in das Alte Rathaus am Stadtplatz. Dort logiert die Galerie bis heute – 49 Jahre städtischer Galeriebetrieb – 30 Jahre gefestigt als Institution am gleichen Ort – durchaus eine erfreuliche Konstante im sich sonst zunehmend auflösenden Kulturgeschehen. Der Stadtplatz hat sich somit vom einstigen Herz der Stadt zum urbanen Kulturmittelpunkt entwickelt. Zumindest punktuell ist damit die historische Funktion eines belebten Dreh- und Angelpunktes für Mensch und Ereignis nicht vollständig verloren gegangen.

Drei Jahrzehnte Kunstschauplatz

Mit der aktuellen Schau, die sich im Titel mit den Begriffen „Gestern, heute, morgen“ bereits auf Aussage und Struktur bezieht, werden verschiedene Themenbereiche präsentiert. Kuratorin Regina Tschurtschenthaler verweist in ihrem Konzept auf die visuelle und inhaltliche Entwicklung, die sich in der Zeitspanne von drei Jahrzehnten ereignet hat. „Die BesucherInnen sind dazu eingeladen, sich anhand einer Retrospektive ihr eigenes Bild der heimischen Kunstentwicklung zu machen. Vor allem die Fragestellungen, wie sich Kunst präsentierte, wie sich KünstlerInnen ausdrückten und wie sich die vermeintliche Zukunft der Kunst gestalten wird, sollen zum Reflektieren einladen“, erläutert sie ihre Intentionen.

Exemplarische Auszüge - verdichtete Themen

Ein Teil widmet sich dem Thema „Imst“ als Motiv in der Kunst. Ein zweiter Teil bezieht sich auf das Thema „Schwarz-Weiß“, dem Farbe gegenübergestellt wird. Ein weiterer Aspekt fokussiert den Körper in der Kunst. Zudem sind die Werke des Künstlers Andreas Weissenbach, der mit der Galeriegründung und der Stadt Imst eng verbunden ist, als Schwerpunkt im Ausstellungskonzept verankert. Weissenbach ist stellvertretend für seine Generation der NachkriegskünstlerInnen besetzt. Öffentliche Aufträge in Imst – etwa in der Michaelskapelle Friedhoff Pfarrkirche Imst, Seccomalerei „Jüngstes Gericht“, Johanneskirche Imst, Tympanomosaik „Moses“, Brennbichl Kirche zu den Hl. Engeln, Altarmosaik „Erzengel Michael“ – verweisen auf Weissenbachs prägende und bleibende Verflechtungen mit Imst, wo der 1925 geborene Künstler aufgewachsen ist.

Vielseitig besetzte Zeitreise

Seit Anbeginn des Galeriebetriebes fanden insgesamt an beiden Locations weit über 200 Ausstellungen statt. Am Stadtplatz haben bereits 130 KünstlerInnen ihre Exponate gezeigt. Ihre Präsenz ist unter anderem anhand von Ausstellungsplakaten als Reise in die Vergangenheit dokumentiert. Mit den einzelnen Zeitabschnitten bzw. dem Stellenwert der Kunst sowie den Entwicklungen des Kunstmarktes beschäftigt sich die Ausstellung auch im derzeit noch in Planung befindlichen Rahmenprogramm. Inhalte wie Interaktive Kunst, NFTs, Metaverse sind etwa als Vortrag von Matthias Lechner angekündigt.

Heimischer Namensgeber

Theodor von Hörmann war Landschaftsmaler. 1840 in Imst geboren und 1895 in Graz verstorben, gelang es ihm, wie vielen anderen KünstlerInnen auch, erst nach seinem Tod die gebührende Anerkennung für sein Schaffen zu erlangen. Dabei galt besonders seine späte stilistische Wende, die dem Einfluss Emil Jakob Schindlers zuzuschreiben ist, Aufmerksamkeit. Theodor von Hörmann wurde posthum von den jungen Secessionisten zu einem der Impulsgeber der Moderne erhoben – er zählte zu den Stimmungsimpressionisten, deren intensives Farbenspiel die Bildcharakteristik bestimmte.

Was: Ausstellung GESTERN HEUTE MORGEN – Kunst im Wandel der Zeit 30 Jahre Hörmann-Galerie am Stadtplatz

Wann: 17.3. bis 1.7.2023, Öffnungszeiten: Do – Sa, 14 – 18 Uhr, an Feiertagen geschlossen

Wo: Städtische Galerie Theodor von Hörmann, Stadtplatz 11, 6460 Imst

Nähere Informationen zum Rahmenprogramm finden Sie unter www.kultur-imst.at

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