10 Jahre Obertöne im Stift Stams
Jubiläum für das magische Festival der Kammermusik

Das international besetzte Ensemble der Obertöne hat sich in zehn Veranstaltungsjahren ein begeistertes Publikum erarbeitet.
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  • hochgeladen von Alexandra Rangger

STAMS(alra). Mut und Begeisterung haben die Verantwortlichen der Kammermusiktage in Stams bereits vor Jahren bewiesen, als sie ein Nischengenre in der Region etablieren wollten. Durchhaltevermögen gepaart mit einem anspruchsvollen Konzept, Sportlegende Toni Innauer als Obmann und allem voran ein hervorragendes internationales Ensemble führten die Obertöne heuer zielsicher und erfolgreich in das große Jubiläumsjahr. Vom 13. Bis 17. September verwandelte sich der Bernardisaal im Stift Stams in ein „chamber music wonderland“ – Gratulant*innen und zahlreiches Publikum begleiteten die Obertöne beim runden „Geburtstagsfestival“.

Im Stift Stams steht das Jahr 2023 im Zeichen wichtiger Ereignisse – das historisch große bezieht sich auf die 750 Jahre, seit denen das Stift besteht. In diesen Zeitraum reihen sich in der jüngsten Vergangenheit zehn Veranstaltungsjahre der Konzertreihe der Obertöne ein. Alljährlich findet ein kontrastreiches Programm statt, das einen lebendigen Bogen über musikalische Impressionen aus mehreren Jahrhunderten bis unmittelbar in die Gegenwart spannt. Zum Auftakt in die Jubiläumskonzerte gab es zahlreiche Glückwünsche.

Gratulationen und Emotionen

Zu den Gratulanten zählten der Stamser Bürgermeister Markus Rinner sowie Hausherr Abt German Erd. Der Abt hofft auf eine lange Zukunft des Festivals:

„Es werden nicht nur gute Töne angeschlagen, sondern Obertöne. Die erfüllen den Bernardisaal mit bewegender Musik, die das Gefühl anspricht und an der Menschen sich erfreuen dürfen. Ich wünsche den Obertönen weiterhin das Feuer der Begeisterung.“

Prominente Grußworte kamen auch von Dr. Franz Fischler:

„Dieses Musikfestival hat sich einen großen Ruf verschafft und ist weit über die Grenzen hinaus bekannt. Das verdanken wir natürlich auch der künstlerischen Leitung, die sich von Anfang an für den hohen Standard dieses Festival engagiert hat.“ 

Bewegende Worte lieferte der musikalische Leiter Hubert Mittermayer Nesterovskiy:

„Wenn man weiß, wofür man das macht und für wenn man das macht – nicht nur für sich selbst, sondern für viele andere. Füreinander, wir füreinander im Team auf der Bühne und wir für euch, die ihr Lust habt zu kommen und euren Anteil beträgt, indem ihr offene Ohren habt.“

Emotional gestaltete sich die Ansprache von Mariya Nesterovska, die sich in Anbetracht der Tragödie in ihrer Heimat, der Ukraine, auf die Unberechenbarkeit des Lebens bezog und an die Kostbarkeit glücklicher und schöner Momente erinnerte, die sie gemeinsam mit dem Ensemble auch in der Musik vermitteln und schenken möchte.

Offene Türen zum unendlichen Wunderland der Musik

Mariya Nesterovska und Hubert Mittermayer Nesterovskiy, die für die künstlerische Leitung verantwortlich und Teil des Ensembles sind, verfolgen beharrlich einen innovativen Leitfaden. Sie suchen nach kompositorischen Besonderheiten sowie Überraschendem und befüllen damit alljährlich eine wohlklingende Schatzkiste. Mag das Wort „Kammer“ auch an enge Räume erinnern – diese bespielt das Festival keineswegs – weder was die traumhafte Location noch die Inhalte angeht. Vielmehr holen die Musiker*innen weit aus und erobern Neuland. Die experimentelle Komponente zeichnet die Obertöne aus. Sie wagen unvermutete Kombinationen, den Sprung aus der traditionsbeladenen Komfortzone der Klassik und öffnen nicht nur die großen Türen des mit Kunst schwer angereicherten Bernardisaals, sondern neue Zugänge für Musikaficionados, die sich bislang der Kammermusik wenig widmeten. Anhaltende Standing Ovations gab es bereits beim Jubiläumsempfang mit einer Auswahl von fünf Stücken.

Beste Zutaten, erfolgreich gemischt

Toni Innauer, als langjähriger Obmann der Obertöne erläuterte Gründe für den Erfolg der Konzertreihe:

„Das Konzept mit dem Ort, mit den großartigen Musiker*innen, mit der überschaubaren Größe – das ist etwas, das wir in der Gesellschaft brauchen – Systemgrößen, die wir wirklich mit Energie und Freude überschwemmen können. Das spürt man hier in der Kammermusik und so glaube ich auch bei den Obertönen.“

Die ehrwürdige Location im Stift Stams füllten sich vor Jahren mit noch kleinem Publikum, mittlerweile sind sowohl die Sommerkonzerte wie auch das Festival im September bei weitem kein Geheimtipp mehr. Kulturell haben sich Obertöne etabliert – in der Tiroler bzw. westösterreichischen Musiklandschaft nehmen sie einen Fixplatz ein, der vom Stammpublikum besonders geschätzt wird. Die Komponenten, aus denen sich das „chamber music wonderland“ zusammensetzen sind überzeugend – magische Klänge, virtuose Instrumentalisten und ein historisch imposantes Ambiente, das der Stimmung noch zusätzlich auf die Sprünge hilft.

Große Stücke, stark besetzt

Die aus aller Welt stammenden Virtuosen, die auch im Jubiläumsjahr wieder für Begeisterung sorgten, sind: Mariya Nesterovska, Rafael Bonavita, Nenad Lečić, Hubert Mittermayer Nesterovskiy, François Guerrier, Jan Krigovsky, Marcelo Nisinman, Stephan Moosmann und Tobias Steinberger. Die Riege der Komponisten, von denen die Werke der vier Konzertabende zuzuordnen sind, sprechen für die große Vielseitigkeit, die den Zuhörer*innen inhaltlich geboten wird. Möglich macht dies das enorme Spektrum der Musiker*innen, die mit Können und viel sympathischer Spielfreude überzeugen. In ebenso tief gefühlvollen wie anspruchsvoll ausgebauten Arrangements präsentierten sich heuer Stücke aus der Feder von Georg Philipp Telemann, Johannes Brahms, Johann Georg Pisendel, Astor Piazzolla, Igo Kranowsi/Henryk Schnapper, Willem de Fesch, François Couperin, Arcangelo Califano, Bohuslav Martinů, Elliot Roman, Maurizio Cazzati, Antonio Lotti, Roger Boutry, Angelo M. Bartolotti, Antonio Bertali, Giuseppe Tartini, Johann N. Hummel, Heinrich I.F. v. Biber, Benedetto Marcello, Myroslaw Skoryk, Antonio Vivaldi, wie auch eigene Arbeiten der Ensemblemusiker Hubert Mittermayer Nesterovskiy/Nenad Lečić sowie Marcello Nisinman.

Ein passioniertes Wechselspiel

Es steckt viel Leidenschaft im Projekt der Obertöne – Leidenschaft, die Jahr für Jahr an kleine und große musikalische Wunder heranführt, die man vor dem Vergessen bewahrt. Leidenschaft, die vom Ensemble in ästhetisch erzählten Melodien Ton für Ton vermittelt wird. Nicht zuletzt auch eine Leidenschaft, die bei vielen Menschen neu- oder wiederentfacht wurde und den Impuls für die intensiven Botschaften bezaubernder Serenaden, wohlklingender Sonaten bis hin zum emotionsgeladenen Tango erweckt.

Der musikalische Zauber von 2023 darf noch stimmungsvoll beim begeisterten Publikum nachwirken und die Obertöne dürfen gestärkt mit viel Wertschätzung und Applaus an neuem Stoff und einer Fortsetzung des „chamber music wonderland“ planen.

Info: Das Fotografieren (ebenso das Filmen) war während der Konzerte aufgrund von Tonaufnahmen nicht erlaubt – deshalb gibt es im Gegensatz zu anderen Konzerten eine etwas andere Fotostrecke. Die Bilder sind zwischen und nach den musikalischen Darbietungen entstanden.

Weitere Informationen zu den Kammermusiktagen der Obertöne finden Sie unter: www.obertone.at

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