Konzertante Lesung in der Stadtbühne Imst
Musik und Wort im Wechselklang von Tolloy, Augustin und Geyr

Walter Tolloy, Markus Geyr und Hans Augustin führten die Essenz von Musik und Literatur feinsinnig zusammen.
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  • hochgeladen von Alexandra Rangger

IMST(alra). Zwei Musiker – Walter Tolloy an Gitarre und Markus Geyr an Saxofon, Klarinette und Okarina – sowie der Autor Hans Augustin an der Stimme luden zum lyrisch-poetischen Programm in die Stadtbühne Imst.  Das Trio präsentierte „Wechselklänge“ in einer Fusion von mit Gespür komponierten Melodien und literarischen Perspektiven.

Als Duo sind die beiden etablierten Tiroler Musiker Walter Tolloy und Markus Geyr bereits seit neun Jahren ein harmonisches Gespann. Mit „Reeds & Strings“ bringen sie stimmungsvolle Kompositionen mit teils jazzig, teils südlich inspiriertem Charakter zu Gehör. Das kreative Team mit Gardasee-Affinität bewegt sich musikalisch gekonnt durch verschiedene Stilrichtungen und durchaus auch offen für innovative Projekte. So entstand vor ca. drei Jahren die Idee, sich musikalisch mit den Werken des Autors Hans Augustin auseinanderzusetzen, den beide Musiker seit langem kennen und schätzen. Hans Augustin ist mehrfach ausgezeichneter Schriftsteller, sein Werk umfasst Bücher, Hörspiele und Theaterstücke. Einen kleinen Auszug seines literarischen Schaffens in Form von Lyrik und Prosa wählte er für das gemeinsame Projekt aus. Walter Tolloy ließ sich von den Worten des Autors inspirieren und schuf eigens darauf abgestimmte Kompositionen. „Die Musik ergänzt die Worte, die Worte ergänzen die Musik im lyrischen Zusammenspiel“, erläutert Walter Tolloy.

Vertonte Stimmungsbilder, vorgetragene Gedankenwelten

Bezugnehmend auf das Weltgeschehen kündigte Hans Augustin zu Beginn der musikalischen Lesung „eine gute Stunde mit Musik, Lyrik und Prosa, kriegslärmbefreit“ an. „Das eine oder andere an Text und Melodie wird sie in bestimmte Befindlichkeiten führen, lassen sie den Bildern freien Lauf“, so der Autor zum aufmerksamen Publikum. Es folgte ein inhaltlich sehr weit gespannter Bogen, der in Gedichten und kurzen Geschichten aufbereitet war. Mit Sätzen wie „Wir setzen uns links und rechts ans Herz der Zeit“ und „Nun bin ich schon ein wenig Herbst, ein Blatt liegt mir auf der Zunge“ verlieh Augustin in feinsinnigen Worten der Sprache Bilder. In längeren Texteinheiten etwa aus „Geschichte über Herr Gott und Frau Grünewald“ oder „Requiem für den Ort der Unzugänglichkeit“, richtete er einen sehr speziellen, durchaus ironisch bis kritischen Blick auf das Zustandsbild der Welt und individuelle Akteure. Walter Tolloy und Markus Geyr griffen die literarischen Passagen auf und führten sie in ruhigen, anmutigen Melodien auf der musikalischen Ebene fort. Getragen von klassischen, lateinamerikanischen und jazzlastigen Elementen entstand eine beschaulich fließende Atmosphäre. Im sanften, teils meditativen Spiel erschufen die beiden Musiker somit einen Raum, in dem Worte, Bilder, Gedanken nachwirken und Stimmungen neu entstehen durften.

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