Stadtbühne Imst
Auf den neuen Brettern, die Imst bedeuten

Freude auf den Herbst und die Stadtbühne Imst: Vereinsobmann Roman Polak (l.) und Martin Flür, Stellvertreter und Mit-Initiator | Foto: Matt
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Nach dem Aus der Bühne Imst-Mitte soll die Stadtbühne Imst der Kultur ab Herbst eine neue, variable Heimat bieten.

IMST. Seinen Reiz hat ein Freitag ja immer. Nicht immer aber ist der Freitag so „ein großer Tag“, wie er vergangene Woche die Imster Kulturreferentin Barbara Hauser strahlen lässt. Weil es so kurz vor dem Wochenende endlich gelüftet ist, das Geheimnis um die Stadtbühne Imst.

Kultureller Lückenschluss

Kulturreferentin Barbara Hauser (l.): „Ein großer Tag“ | Foto: Matt
  • Kulturreferentin Barbara Hauser (l.): „Ein großer Tag“
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Gewesen sei's „ein langer Weg“ bis zu dem, was ein einstimmiger Beschluss im Gemeinderat  im Vorjahr schon hat erahnen lassen. Ein paar Spatzen hätten's zwischenzeitlich auch schon von den Dächern gepfiffen, sagt Roman Polak als einer der Ideengeber. Doch erst jetzt sei alles so weit fixiert, dass sich's nicht nur sagen, sondern eben verkünden lässt – die frohe Botschaft dass Imst bald seine eigene Spielstätte, sein eigenes Kulturzentrum bekommt.

Einziehen soll die Stadtbühne dabei in das ehemalige Gottstein-Modegeschäft bei der Bundesstraße und Platz bieten für alles, wofür der Glenthof als Halle zu groß ist – seien es Theaterstücke, Lesungen, Kabarett- oder Konzertabende. „Bis hin zum Tanz“, zählt Polak auf: „Nur ganz sicher keinen klassischen Tiroler Abend.“

Früher gab's hier alpine Mode, künftig soll's kulturelle Nahversorgung sein: Der ehemalige „Gottstein Alpine Fashion Store“, wo voraussichtlich bis Herbst die Stadtbühne Imst einziehen soll. | Foto: Matt
  • Früher gab's hier alpine Mode, künftig soll's kulturelle Nahversorgung sein: Der ehemalige „Gottstein Alpine Fashion Store“, wo voraussichtlich bis Herbst die Stadtbühne Imst einziehen soll.
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Dafür gebe es immerhin schon andere Orte in der Stadt, die reich ist an Expertise und Initiativen im Bereich der Kunst und Kultur. Die Stadtbühne solle da keine Konkurrenz darstellen, so Polak, sondern Vorhandenes bündeln und ergänzen um eine Spielstätte, wo große Namen, aber auch junge Aufstrebende aus der Region ihr Publikum finden können. Ein Beispiel seien etwa junge Bands, die hier erste Erfahrungen im Rampenlicht sammeln könnten – ohne großen Aufwand, ohne große Mieten fürchten zu müssen.

Selbst Schauspieler und künftig Kurator der Stadtbühne Imst: Martin Flür (r.) | Foto: Matt
  • Selbst Schauspieler und künftig Kurator der Stadtbühne Imst: Martin Flür (r.)
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Was in der Stadtbühne passiert, soll ein gleichnamiger Verein organisieren und begleiten – mit dem Medienagentur-Inhaber Polak als ehrenamtlichen Obmann sowie dem ausgebildeten Schauspieler Martin Flür als Kurator und ergänzende Hälfte des Duos, das sich vor über einem Jahr das alles ausgedacht und konzipiert hat, was nun das Licht der Welt erblicken soll.

Nach dem Exodus der neue Anfang

Dankbar zeigen sich Polak und Flür über die offenen Ohren, das Wohlwollen der Stadtpolitik. Ein ähnliches Strahlen huscht am vergangenen Freitagnachmittag auch über des Gesicht von Roswitha Matt, die als Obfrau dem Theaterforum Humiste vorsteht. Denn auch für die Imster Schauspieltruppe soll die Stadtbühne die neue Basis werden – und die Lücke schließen, die seit dem Ende der Bühne Imst Mitte klafft.

Froh um die neue Humiste-Heimat: Theaterforum-Obfrau Roswitha Matt (l.) | Foto: Matt
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„Wir sind froh, in der Stadtbühne unsere neue Heimat gefunden zu haben“, sagt Matt, die allseits dankt, ehe sie von der alles andere als leichten Suche nach passenden Räumlichkeiten erzählt, nicht zuletzt zurückzuführen auf die notwendige Raumhöhe, nach der das Bühnenspiel verlangt. Nach Suchen und Finden ließe es sich nun wieder „auf das Wesentliche konzentrieren – auf das Spielen“, sagt die Schauspielerin und gekrönte Slam-Poetin.

Zweieinhalb Mal so groß wie die alte Humiste-Heimat soll die Stadtbühne übrigens auf 450 Quadratmetern werden, wobei die Räumlichkeiten neben dem großzügigen Aufführungsraum auch ein Foyer samt Ausschank sowie Bereiche für Proben und Aufenthalt rund um den Auftritt zählen würden. Auf den Publikumsrängen sollen derweil rund 160 Menschen ihren Platz finden, die sich weiterhin auf etwa 45 Humiste-Aufführungen und insgesamt 100 Veranstaltungen im Jahr freuen dürfen – und das bei„anständiger Licht- und Tontechnik“, verspricht Flür.

Warten auf den Herbst

Wer in diesen Tagen allerdings ins alte Gottstein-Modeemporium hineinstolpert, wird davon noch nicht viel sehen, erklärt Polak – außer einer ziemlichen Baustelle, wo Trockenbauten anstehen, Kabel verlegt und Lüftungen installiert werden müssen, bevor's an die Bühnen- und Veranstaltungstechnik geht. Von der Lieferbarkeit der einzelnen Komponenten hänge dann auch der Eröffnungstermin ab. Wenn aber nichts Gröberes passiert, sollte es damit bis zum kommenden Herbst klappen, sagen Polak und Flür, die sich schon auf Vorschläge für das dann anlaufende Programm freuen – mitzuteilen per E-Mail an: info@stadtbuehne.at

Wann auch immer sich dann wirklich die Pforten öffnen: Über schwarze Marmorböden, vorbei an exquisiten Mahagoni-Vertäfelungen wird sich's dann übrigens nicht schreiten lassen: Einerseits, um nicht von Kunst und Kultur als Hauptanziehungspunkt abzulenken – und andererseits, um die Adaptierungskostenin Krisenzeiten nicht in schwindelerregende Höhen zu treiben, würden doch allein für Licht- und Tontechnik um die 100.000 Euro anfallen. 

Beratend und betreuend in Förderangelegenheiten an der Seite der Stadtbühne Imst: Reinhold Fischer (l.) vom Imster Regionalmanagement | Foto: Matt
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Insgesamt fällig werden für den Startschuss runde 250.000 Euro sein, die sich im bald zu beschließenden Budget-Voranschlag der Stadtgemeinde wiederfinden. Helfen werden dabei Förderungen des Landes Tirol wie auch des Regionalmanagements, das dem Projekt beratend und betreuend zur Seite steht, erklärt der im Dienste des Förderprogramms stehende Reinhold Fischer.

„Das ist's uns wert“, sagt Bürgermeister Stefan Weirather (l.) angesichts der städtischen Unterstützung für Etablierung und Betrieb der Stadtbühne Imst. | Foto: Matt
  • „Das ist's uns wert“, sagt Bürgermeister Stefan Weirather (l.) angesichts der städtischen Unterstützung für Etablierung und Betrieb der Stadtbühne Imst.
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Einen Teil der Betriebskosten für die Stadtbühne will der dahinterstehende Verein selbst stemmen, mit Eintritts- und Sponsorgeldern. Um den dennoch prognostizierten Abgang zu decken, will die Stadt dann noch 90.000 Euro pro Jahr zuschießen. „Viel Geld“, sagt Stadtchef Stefan Weirather, aber „das ist es uns wert“: Für eine Stadtbühne, die genau am richtigen Platz weile – ohne gestörte Nachbarschaft, mit genügend Parkplätzen und dennoch fußläufig vom Stadtkern aus erreichbar.

Das Logo steht, die Finanzierung auch – und die Politik einstimmig hinter der Stadtbühne Imst, die im einstigen Gottstein-Modegeschäft entsteht. Im Bild: Reinhold Fischer (Regionalmanagement Imst), Humiste-Obfrau Roswitha Matt, Kulturreferentin Barbara Hauser und Bürgermeister Stefan Weirather mit Martin Flür und Roman Polak (v.l.), Initiatoren und Führungsduo des Vereins hinter der Stadtbühne | Foto: Matt
  • Das Logo steht, die Finanzierung auch – und die Politik einstimmig hinter der Stadtbühne Imst, die im einstigen Gottstein-Modegeschäft entsteht. Im Bild: Reinhold Fischer (Regionalmanagement Imst), Humiste-Obfrau Roswitha Matt, Kulturreferentin Barbara Hauser und Bürgermeister Stefan Weirather mit Martin Flür und Roman Polak (v.l.), Initiatoren und Führungsduo des Vereins hinter der Stadtbühne
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Noch nicht online, aber für die Neugierigen der Zukunft – die Stadtbühne Imst im Internet: www.stadtbuehne.at

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