"Baywatch" für Anfänger

101Bilder

BB-Redakteur Clemens Perktold hat sich in den schweißtreibenden Dienst an der Allgemeinheit gestellt und einen Tag als Bademeister im Imster Schwimmbad erlebt. "Gemeinsam mit "Oberbademeister" Joe Tagwerker habe ich erlebt, dass der gemeinhin als "Lockere Job" betrachtete Dienst im Schwimmbad ein hohes Maß an technischem Verständnis, sozialer Kompetenz und ganz viel Aufmerksamkeit verlangt", resummierte ich nach meinem Tag als "Bassin-Aufsichtsorgan". Schon der Dienstbeginn um sieben Uhr früh hat es in sich: Die Technik muss geprüft werden, Kinderbecken und Duschen werden kontrolliert und gegebenenfalls nachgereinigt. Auch ein hochtechnischer Beckenreiniger kommt dabei zum Einsatz. Ab neun Uhr beginnt dann der Badebetrieb, spätestens dann muss alles für das Publikum bereit sein. "An Spitzentagen haben wir beinahe 2000 Gäste im Schwimmbad, was sowohl die Wasserqualität, als auch das Personal auf den Prüfstand stellt. Dreimal pro Tag messen wird die Qualität des Beckenwassers, denn trotz unserer vollautomatischen Top-Anlage müssen Kontrollen und kleine Nachjustierungen sein. Selbstverständlich werden wir auch von der Behörde und dem Hygieneinstitut gründlich geprüft", erzählt Tagwerker, der seit 22 Jahren als Bademeister in Imst schon eine Institution darstellt. Als Hilfsbademeister habe ich mich auch in die Eingeweide des Schwimbades begeben, dort, wo das Wassser gefiltert und mit Chlor versetzt wird. Ein heikler Ort, wo man mit Know How und besonderer Vorsicht ans Werk gehen muss. Hygiene und Sicherheit ist sowieso das oberste Gebot in einem Schwimmbad. Beim Rundgang durch das Gelände muss man mitunter weindende Kleinbadegäste trösten, oder gar verloren gegangenen Kinder auf der Suche nach ihrer Mutter helfen. Der Umgang mit Menschen aller Altersklassen und sozialer Herkunft stellt eine besondere Herausforderung dar. Dabei sind es oftmals auch spezielle Probleme, die nicht leicht zu handeln sind. So ist zwar das Mitbringen - auch alkoholischer Getränke - erlaubt, alkoholisierte Badegäste müssen aber zumindest mit einem temporären Badeverbot rechnen. Nach dem Badebetrieb um 19 Uhr ist aber noch lange nicht Schluss: Nun müssen Sträucher geschnitten, die Anlage gesäubert und der Rasen gemäht und bewässert werden. Auch die letzte Wassermessung muss noch getan werden. Ein letzter Kontrollgang und ein 12-Stunden-Tag neigt sich seinem Ende zu.

Dieser Einblick hat euch gefallen? Hier findet ihr weitere Beiträge - vom Tierpfleger über Bademeister bis hin zum Notarzt: Am eigenen Leib
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.