Dank EU-Mittel konnte Ötzi-Dorf weiter wachsen

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Der offizielle Festakt zum Saisonstart im Ötzi-Dorf, dem archäologischen Freilichtpark in Umhausen, stand ganz im Zeichen der Eröffnung des neuen Zubaus, der mit seinem markanten dreieckigen Dach die Besucher bereits beim Eintreffen beeindruckt. Das Bauwerk, das neben einem Film- und Seminarraum auch Büro, Lager und Archiv beherbergt, ermöglichte auch eine Erweiterung des Shops und des Schauraums, der mit seiner Sonderausstellung in diesem Jahr ganz im Zeichen der Leiden des Ötzi steht. Möglich wurde die Erweiterung und damit des Angebots für die BesucherInnen durch massive Hilfe der EU, des Landes, der Gemeinde und des TVB, die im Rahmen eines Leader-Projektes die 230.000 Euro teure Investition finanzierten. Planer Thomas Auer und die Verantwortlichen der ausführenden regionalen Unternehmen nahmen den Dank der Verantwortlichen entgegen. Ihnen war es gelungen, trotz widriger Rahmenbedingungen durch enormen Arbeitseinsatz das Gebäude termingerecht fertig zu stellen. Wie Vorstandsmitglied Michael Scheiber in einer kurzen Zusammenfassung der Finanzlage berichtete, betragen damit die seit Baubeginn des Ötzi-Dorfs 1999 insgesamt in Infrastruktur investierten Mittel rund 2,3 Mio. Euro. „Ohne eine massive Förderung wäre es niemals möglich gewesen, die Anlage zu errichten“, betont GF Leonhard Falkner, „und wir dürfen mit Stolz behaupten, dass wir jeden Cent verantwortungsvoll und überaus erfolgreich eingesetzt haben“. Für Leonhard Falkner bot die Segnung und Eröffnung des neuen Gebäudes deshalb einen willkommenen Anlass, auch formell der EU zu danken. Wegen des gedrängten Terminplans des Oberländer EU-Abgeordneten Dr. Richard Seeber, wurde sogar der Saisonsauftakt um eine Woche vorverlegt. „Dr. Seeber hat sich einerseits persönlich immer wieder für uns eingesetzt“, so Falkner, „dazu gebührt es ihm als unserem regionalen Repräsentanten den Dank entgegen zu nehmen“. Seeber betonte in seinen Grußworten, dass das Ötzi-Dorf als EU-weit als gutes Beispiel dient, wie Fördermittel ideal, weil langfristig erfolgreich, eingesetzt werden sollen. Nach dem traditionellen Entzünden des Saisonsfeuers widmeten sich die Ehrengäste und Besucher der Eröffnungsfeier der aktuellen Sonderschau, die der langjährigen wissenschaftliche Begleiter des Ötzi-Dorfs, Univ. Prof. Dr. Walter Leitner in diesem Jahr unter den Schwerpunkt der Leiden des Ötzi stellte. Der Mann aus dem Eis litt bereits vor 5.000 Jahren unter einer Reihe von Krankheiten, die auch heute noch zu den weit verbreiteten zählen. Wie der Ehrenbürger der Gemeinde Umhausen und ehemalige Gemeindearzt Dr. Karl Tinzl bestätigte, war Ötzi ein schwer leidender Mensch. Abgesehen von altersbedingten Abnützungserscheinungen in den Gelenken, „vor allem in den Knien, mit denen ein Mensch heute keine 200 Meter mehr gehen würde“, wie Dr. Leitner anmerkte, litt er der Mann aus dem Eis an Karies, Gallensteinen, Borreliose und Wurmbefall im Darm, hatte erhöhte Blutfette, verkalkte Gefäße und war Laktose intolerant“. Besuchern steht das Ötzi-Dorf auf barrierefreien Wegen bis 26. Oktober täglich von 9:30 bis 17:30 offen. Kindern wird in dieser Saison erstmals von Montag bis Samstag eine eigene Mittagsführung mit integrierter Schnitzeljagd angeboten. Für Gruppen stehen nach Voranmeldungen auch Sonderführungen zur Verfügung.

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