Betagtenheim Imst
Ein Alleingang mit Wunderpotential

Die Qualifikationen seien gegeben, sagt der Imster Stadtchef – und überträgt die Leitung des Betagtenheims an die Gattin eines Listenmitglieds. | Foto: Alexandra Rangger
  • Die Qualifikationen seien gegeben, sagt der Imster Stadtchef – und überträgt die Leitung des Betagtenheims an die Gattin eines Listenmitglieds.
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Das Betagtenheim Imst ist unter neuer Leitung – als Übergangslösung, die fix werden könnte und vermuten lässt.

IMST. Nach der Entlassung des Leiters sei er im städtischen Betagtenheim zuerst selbst in die Bresche gesprungen, sagt Bürgermeister Stefan Weirather. Geäußert worden sei jedoch der Wunsch nach einem „Ansprechpartner, der direkt vor Ort ist, wenn etwas kurzfristig etwas zu erledigen ist.“ Deshalb wurde letzte Woche eine bestehende Mitarbeiterin mit der offenen Führungsaufgabe betraut, erklärt der Bürgermeister: Dieselbe arbeite seit etwa einem halben Jahr im Haus am Weinberg und wäre zuvor fünf Jahre lang in der Hauptverwaltung der Stadtgemeinde beschäftigt gewesen. „Es funktioniert unkompliziert und reibungslos“, resümiert Weirather. Entschieden hat er's alleine, ohne Gemeinderat – was ein Bürgermeister machen könne: Sei's doch keine Neubesetzung, sondern ein Ändern der Funktion.

Leise Skepsis

Die Kandidatin würde alle notwendigen Qualifikationen mitbringen, sagt der Stadtchef: „Sonst dürfte sie es ja nicht machen.“ Ein Detail scheint aber pikant: Die neue Leiterin ist Gattin eines Ersatz-Gemeinderats auf der Bürgermeisterliste, der noch dazu als enger Weirather-Freund gilt. Darauf angesprochen, gibt sich Weirather gelassen: „Zusammenreimen lässt sich vieles.“ Er traue der Dame die Aufgabe zu und vertraue auf ihre Fähigkeiten: „Sie war und ist eine gute Mitarbeiterin. Wenn wir schon jemanden oben haben und es funktioniert – was soll daran bitte falsch sein?“ Bedeckt hält sich auf Anfrage die Stadträtin Andrea Jäger, die das Pflegezentrum Gurgltal leitet. Sie kenne die Kandidatin und schätze sie, könne aber nicht über ihre Qualifizierung urteilen. Fest stehen würde jedoch, dass das Leiten einer Pflegeeinrichtung „umfangreich und eine komplexe Materie“ darstelle. „Das braucht Erfahrung“, sagt Jäger. Eine Ansprechpartnerin könne sinnvoll sein, während die Stelle ausgeschrieben wird, sagt die Stadträtin. Ähnliches wünscht sich auch der zuständige Ausschuss-Obmann, Stadtrat Richard Aichwalder: Er macht sich für ein „gewissenhaftes Abwiegen der Optionen und eine kluge, zukunftsfitte Lösung“ stark. Der Fisch könnte allerdings schon gegessen sein. Zumindest sagt Weirather: „Schauen wir, wie's funktioniert. Wenn's reibungslos ist und passt, sehe ich nicht viele Gründe für eine Ausschreibung."

Über das Betagtenheim Imst

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