Stift Stams
Ein Blick gegen die Zeit zurück auf 750 Jahre Geschichte

Die Kuratoren der Ausstellung Gert Ammann (links) und Helmuth Oehler (rechts) mit Hausherr Abt German Erd im Kreuzgang des Stifts. | Foto: Agnes Dorn
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Im Jubiläumsjahr lädt das Zisterzienserstift zur Sonderausstellung "Ewig im Gedächtnis" im Neuen Kreuzgang. Die Ausstellung wird am 25. Mai um 17 Uhr eröffnet.

STAMS. Anlässlich des 750-Jahr-Jubiläums der Klostergründung in Stams kann bis zum 1. Oktober im Stift eine Sonderausstellung besucht werden, die sich den Höhepunkten der Jahrhunderte alten Geschichte widmet. "Wir zeigen mehr aus den guten Zeiten, weil aus den schlechten sind weniger Exponate vorhanden", erklärt dazu Ideengeber und Organisator Gert Ammann, der schließlich auch gemeinsam mit Historiker Helmuth Oehler die Ausstellung kuratierte. Die Katalogtexte wurden von den beiden sowie von Hildegard Herrmann-Schneider verfasst. Die redaktionellen Begleitung des Katalogs besorgte Michael Forcher.

Dieses Bild um 1620 zeigt das Stifterpaar Graf Meinhard II. von Tirol-Görz und seine Gemahlin Elisabeth von Wittelsbach. | Foto: Stift Stams
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In sieben Stationen wird die Geschichte des Stifts im Gang gegen die Zeit erzählt: Über das 2017 errichtete Stiftsmuseum gelangt man in jenen Bereich, der der jüngsten Epoche der Ausstellung – dem Nationalsozialismus – gewidmet ist. Zu dieser Zeit war das Kloster aufgehoben und wurde erst 1952 vom Konvent wieder besiedelt. Das jüngste Exponat der Ausstellung, eine Fotografie der zurückgekehrten Mönche, zeugt davon.

Höhepunkte der Geschichte

Schließlich steigt man vom 20sten Jahrhundert hinab in den Kreuzgang, wo zu jeder Station ein Porträt eines Abtes sowie Exponate der jeweiligen Epoche zu sehen sind. "Die Objekte stammen alle aus dem stiftseigenen Besitz, aus der Kunstsammlung, dem Musikarchiv, dem Stiftsarchiv und der Stiftsbibliothek und umfassen alle Bereiche des Klosterlebens. Einiges wurden auch schon in der Landesaustellung 1995 gezeigt", erläutert Ammann, der sich seit 2020 der Inventarisierung der Kunstsammlung des Stiftes widmet.

Exponate wie diese markieren Epochen aus der langen Geschichte des Stifts. | Foto: Agnes Dorn
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Nach der ersten Klosteraufhebung (1807-1817) wurde 1816 als erster Mönch Aloys Schnitzer, der spätere 37. Abt von Stams, aufgenommen. Unter Abt Sebastian Stöckl (1790-1819) wirkte der Spätbarockmaler Josef Schöpf aus Telfs, der seinen gesamten künstlerischen Nachlass dem Stift vermachte. Abt Vigil Kranicher (1766-1786) gelang es, das bereits erlassene Aufhebungsdekret vom Kloster abzuwenden: dies blieb „ewig im Gedächtnis“. Sein Reisebecher oder seine aus Paris importierte Taschenuhr zählen zu seinen persönlichen Dingen. Unter ihm wurde auch die Musiktradition durch P. Stefan Paluselli weitergeführt. Der Chronist P. Kassian Primisser benützte für seine Annalen eine einzigartige „Bindfadenkartei“.

Hervorragend erhaltene Buchmalereien wie diese aus dem 14. Jahrhundert zeugen von der Vielfalt des kulturellen Schaffens im Kloster. | Foto: Stift Stams
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Die beiden Innsbrucker Baumeister Gumpp schufen die Pläne für die Westfassade von der Doppelturmanlage über den Bernardisaal bis zur Heilig-Blut-Kapelle. Abt Zoz (1690-1699) hinterließ 40.000 Gulden Schulden. Abt Augustin Kastner (1714-1738) vollendete die Anlage. Die Amtszeit von Thomas Lugga, dem 24. Abt von Stams (1616-1631), verläuft weitgehend parallel zur Regentschaft des Landesfürsten. Erzherzog Maximilian III. Lugga beauftragte den Maler Paul Honegger mit den „Abtporträts“. Ihm war auch die Verehrung der Heilig-Blut-Reliquie ein großes Anliegen.

Gründerzeit und erstes Jahrhundert

Unter Abt Grussit (1369-1387) kam das Haupt des hl. Zacharias als Geschenk von Kaiser Karl IV. 1377 nach Stams. Nach seiner Amtszeit gelangten bedeutende Codices mit Buchmalereien oder zwei Täfelchen (Böhmen um 1420/30) zur privaten Andacht nach Stams. Buchmalereien geben einen Hinweis, dass Wissenschaft und Bibliothekswesen immer eine bedeutende Rolle im Kloster gespielt haben.

Die Gründungsphase von Kloster Stams markieren das Stifterpaar Graf Meinhard II. von Tirol-Görz und seine Gemahlin Elisabeth von Wittelsbach. Das erste Güterverzeichnis von 1284 wurde im gleichen Jahr erstellt, in der die Einweihung der Klosterkirche erfolgte. Jener Teil der Ausstellung, der sich der ältesten Epoche des Stiftes widmet, wurde passenderweise über den im Rahmen der Restaurierung des Kreuzgangs freigelegten Grundmauern der romanischen Klosterkirche gelegt und damit die Ausstellung bei der Gründung des Klosters beendet.

Sonderausstellung "Ewig im Gedächtnis":

26. Mai – 1. Oktober 2023
Mo-Sa 10-12 Uhr, 13-17 Uhr
So und Feiertage 13-17 Uhr

Stift Stams im Internet

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