Fasnachtsvirus hat Nassereith voll erwischt

17 Scheller wollten nur eines: Die erste Schelle ziehen.
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Nach drei entbehrungsreichen Jahren gehen die Nassereither am 3. Feber wieder in die Fasnacht. Traditioneller Auftakt war die Vollversammlung am Dreikönigstag.

Am „Kinigtag“ zu Mittag waren die vertrauten Schnöllertöne wieder zu hören. Sie schnöllten jene vier Wochen ein, auf die das fasnachtsverrückte Dorf drei Jahre lang gewartet hat. Das Schellerlaufen am 3. Feber wirft seine Schatten voraus. Großer Auftakt war traditionell die Vollversammlung im Gemeindesaal. Schon ab dem späten Nachmittag zog eine erlesene Gruppe mit Scheller, Sackner, Rußler und Schnöller durch das Dorf, um den „Ausrufer“ zu begleiten. Er lud alle Männer in den Gemeindesaal.

Ein ohrenbetäubendes „Ja“
Und dieser war wie gewohnt zum Bersten voll. Als dann die Schellergruppe endlich eintraf und der ohrenbetäubende Schellenklang wieder zu hören war, standen so manchem gestandenen Nassereither die Tränen in den Augen. Als dann Neo-Obmann Gerhard Spielmann die obligatorische Frage stellte: „Gemmar huire i`d Fasnacht?“ und aus rund 300 Kehlen ein lautes „ja“ ertönte, war klar: Der Virus hat die Fasnachtler wieder voll befallen. Erstmals mit dabei: Ein ORF-Team. Nach 40 Jahren wird über das Schellerlaufen wieder eine Dokumentation gedreht, die Österreichweit ausgestrahlt wird.

Hauptrollen konnten Freude nicht fassen
Für den neuen Obmann Gerhard Spielmann war es die erste Vollversammlung in einem Fasnachtsjahr. Er zeigte sich stolz auf die Aufnahme des Schellerlaufens in das immaterielle Kulturerbe der UNESCO und bat, die Alterslimits für die verschiedenen Rollen, die 2010 eingeführt wurden, einzuhalten. Aber man spürte schon die Aufregung, denn der Abend steuerte nun dem Höhepunkt entgegen, die Verlosung der Rollen. Zur Erklärung: Die Hauptfigur des Nassereither Schellerlaufens ist der Bär mit dem Bärentreiber. Acht Aspiranten stiegen auf die Bühne, aber nur einer kann die Rolle bekleiden. Das Los entschied sich für Arno Melmer, der sein Glück nicht fassen konnte und vor Freude sich sogar auf dem Boden wälzte. Melmer war früher Scheller und konnte die nächste Spannung nur zu gut verstehen, denn nun wollten 17 Scheller nur eines: Die „erste Schelle“ ziehen. Sie ist die begehrteste Rolle bei den „Schönen“. Stefan Mang war der Glückliche und war vor Freude natürlich außer sich. Noch nie gab es 17 Schellergruppen. Hexen-Chef ist Markus Ögg und den Karrnerwagen zog Roland Koch.

Hoffen auf gutes Wetter
Die nächsten vier Wochen bis zum Schellerlaufen werden wieder verrückte und ereignisreiche Wochen sein. In der Gurgltalgemeinde legt man Wert, dass die Fasnacht mit Wagenparties & Co nicht zu kommerzialisiert wird und die nötige Disziplin herrscht. Die Wägen zum Beispiel können erst einen Tag vor der Fasnacht besichtigt werden. Bis dahin steht aber noch einiges auf dem Programm, zum Beispiel das „Fasnacht suchen“ am kommenden Sonntag. Mit Blick nach oben hofft man vor allem auf eines: Gutes Wetter! In den letzten beiden Fasnachten musste man mit dem Schlimmsten zurecht kommen: Mit Regen.

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