Hans Grüner tritt aus FPÖ aus
"Giovanni" wirft das blaue Handtuch

FP-Bezirksobmann Hans "Giovanni" Grüner ist aus der FPÖ ausgetreten.
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  • hochgeladen von Clemens Perktold

Mit eingeschriebenem Brief an die Landesparteileitung der FPÖ Tirol teilte der amtierende Imster Bezirksobmann Hans Grüner seinen Rücktritt von allen Funktionen innerhalb der Partei und auch seinen Austritt aus der FPÖ mit.

SÖLDEN. Sein Gemeinderatsmandat in Sölden "Giovannis freie Bürgerliste" wird Hans Grüner weiter wahrnehmen, da dies nicht an eine Mitgliedschaft in der FPÖ gebunden ist. Wie er betont, erfolgte diese Entscheidung nicht aus gesundheitlichen, sondern aus rein politischen Gründen. Die jüngsten Veränderungen in der FPÖ, insbesondere den Tiroler Freiheitlichen, haben dazu geführt, dass Grüner die Partei nicht mehr als „politische Heimat“ ansehen und vertreten kann.

Persönliche Entscheidung

Besonderen Wert legt Johann „Giovanni“ Grüner auf die Tatsache, dass seine Entscheidung ausschließlich ihn selbst betrifft und er niemanden dazu auffordern will, seinem Beispiel zu folgen.
„Ich bin seit rund 30 Jahren als aufrechter Demokrat in der Gemeinde- und Regionalpolitik in unterschiedlichen Funktionen tätig“, so Grüner, „und weiß deshalb jede Wählerstimme und jede Entscheidung für oder gegen ein Mandat hoch zu schätzen. Dies sind rein persönliche Angelegenheiten, die niemand von außen direkt beeinflussen oder gar mit Druck herbeiführen darf, so der langjährige Politfunktionär.

Struktur zerstört?

Seine persönlichen Beweggründe schildert Johann „ Giovanni“ Grüner aus seiner Sicht:
"Mir ist dieser Schritt sehr schwer gefallen. Das Verhalten der Mitglieder der Landesleitung mir gegenüber hat mir jedoch in den letzten Wochen gezeigt, wie respektlos, ja geradezu unmenschlich und schmutzig, die über Jahrzehnte - auch von mir - mühevoll aufgebaute Struktur im Bezirk Imst nicht nur ignoriert, sondern absichtlich zerstört wurde. In seinem Video zur Vorstellung des Plakats für die zweite Welle hat Landesparteiobmann Markus Abwerzger mehrfach betont, dass er jede Ausgrenzung ablehnt. Sein Verhalten mir gegenüber, wie auch das anderer Mitglieder der Landesparteileitung, beweist das genaue Gegenteil. Über die Reihung der Kandidaten im Bezirk wurde demokratisch entschieden. Dies wurde auf Landesebene ignoriert und Gudrun Kofler statt des einstimmig im Bezirk erstgereihten Obmanns auf eine vordere Position der Landesliste gesetzt", schimpft Grüner.

Schmerzliche Verluste

Nachdem die FPÖ schmerzlichen Verluste bei den Gemeinderatswahlen „verdaut“ hatte, bereiteten sich Funktionäre, Mitglieder und Sympathisanten im Bezirk Imst mit großem Engagement auf den Landtagswahlkampf vor. 
Grüner kritisiert weiter: "Gudrun Kofler formte abseits der bestehenden Strukturen „ihr Team“, postete in den sozialen Medien Fotos, auf denen unter anderem Personen zu sehen sind, deren deutlich „Rechte“ Gesinnung im Bezirk seit langem bekannt ist."
Unter anderem war von einem spürbaren „Rechtsruck“ der FPÖ auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene die Rede. 
Die Ausgrenzung meiner Person, der Abbruch jeder Kommunikation, die im Wahlkampf innerhalb der Parteistrukturen mit einem Bezirksobmann gepflegt werden müsste, das Fehlen von wichtigen regionalen Themen im Wahlkampf, sowie eine Reihe anderer Gründe haben mich gezwungen, meine Position in Partei und Gesellschaft kritisch zu betrachten und meine persönlichen Ziele neu zu definieren. 
Hans Grüner

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