"Myzelien" - Ausstellung von Charlotte Simon und Silke Bachmann in der Städt.Galerie Theodor von Hörmann

Fränk Reiter, Charlotte Simon, Silke Bachmann, Sandra Friedl-Dablander, Andrea Schaller
58Bilder
  • Fränk Reiter, Charlotte Simon, Silke Bachmann, Sandra Friedl-Dablander, Andrea Schaller
  • hochgeladen von Alexandra Rangger

IMST(alra). Die Städt. Galerie Theodor von Hörmann, startete mit der Vernissage "Myzelien" das Programm des Jahres 2015, zu dem Kulturreferentin GR Sandra Friedl-Dablander herzlich begrüßte. Der Biologe Bahram Gharadjedaghi veranschaulichte mit seiner Einleitung den Übergang vom Ausstellungstitel zu den beiden Künstlerinnen und ihren Werken.

Mit Charlotte Simon und Silke Bachmann treffen zwei Persönlichkeiten aufeinander, die in der Gegensätzlichkeit ihres künstlerischen Ausdrucks eine feinfühlig erspürte, verbindende Komponente gefunden haben.
Charlotte Simon lebt in Innsbruck, Silke Bachmann in München und vor vier Jahren begann ein gemeinsamer Arbeitsprozess, der verschiedene Ebenen umspannt. Ein Großteil der Bilder entstand in einer eigenständigen Phase, die jede der beiden Künstlerinnen in der persönlichen, unabhängigen Bildsprache umsetzte. Die Kooperation wird aber auch von Arbeiten getragen, die gemeinsam gemalt wurden. In einer Art Dialogsituation entwickelten und erweiterten die Malerinnen abwechselnd dasselbe Bild.
Der individuelle, künstlerische Ausdruck fand eine zusätzliche, vereinende Ebene, die beide als spannende, lehrreiche Herausforderung betrachten.
Charlotte Simon und Silke Bachmann nennen ihre Arbeitsgemeinschaft "Myzel". Dies ist die Bezeichnung für das feine, fadenförmige, unsichtbare Geflecht eines Pilzes. Und als Geflecht, als durchdringende Fusion darf auch die Ausstellung betrachtet werden. Zwei Wahrnehmungsebenen, eine Innen- und eine Außenwelt, treten dem Betrachter entgegen. Metamorphosen oder das Unbewusste sind der thematische Berührungspunkt, der die Bilder zu einem Ausstellungskonzept von 47 Exponaten zusammenführt.

Silke Bachmanns Bilder verheißen aus der Distanz vorerst eine warme Lieblichkeit, ausgelöst durch Rottöne und sanft anmutende Formen.
Beim näherem Betrachten erschließt sich jedoch die, teils befremdliche Symbolik dieser höhlenartigen Räume, die wie das Innere eines Körpers anmuten. Eine geschlossene oder unterirdische Welt, durchzogen von vernetzenden Fäden und Adern, Menschen- und Tiergestalten, die durch scheinbar deplatzierte Alltagsgegenstände oder Körperteile durchbrochen wird. Mit Erstaunen entdeckt der Betrachter in diesem Kosmos etwa eine Lampe, ein Kleid oder Möbelstücke. Metaphern für die Sehnsucht nach Vertrautem innerhalb der geheimnisvoll, verstörenden Bildräume, die Silke Bachmann in ihren surreal geprägten Arbeiten ausdrückt.

Charlotte Simons Werke bilden den symbiotischen Gegenpart. Lichtdurchflutet, scheinbar in Leichtigkeit, stehen sie für die sichtbare Welt an der Oberfläche. Menschen, Tiere, Ornamente befinden sich in einer Darstellung zwischen Auflösung und Entstehung. Die Verwandlung, das ständig Veränderliche ist zart und doch ohne Flüchtigkeit eingefangen.
Ängste, Wünsche, Träume sind in Farbe umspielt. Charlotte Simon die jahrelang als Schauspielerin tätig war, sieht im Prozess der Verwandlung ihre Inspirationsquelle. Emotionen wandelt sie letztendlich auch in ihrer Rolle als Malerin um und sie bedient sich der Leinwand als Bühne für ihre suggestiven Inszenierungen.

Die Titel der Bilder wurden bewusst zurückhaltend gewählt, um dem Betrachter viel Freiraum für die persönliche Auseinandersetzung zu gewähren.
Viel Unbewusstes darf in den Bildern der Ausstellung entdeckt werden. Viel Offensichtliches kann neu interpretiert werden.

Spannende, neue Klangwelten erschloss Fritz Moßhammer dem Vernissagepublikum. Seinem schwarzen Alphorn entlockte er faszinierende Klänge und eine eigene Sprache. Die "Verlängerung der Stimme" durchlief als hörbarer Herzschlag, Atem und akustische Poesie das Instrument. Weitere Stücke an Maultrommel und Fujara beeindruckten die Zuhörer.

Ausstellungsdauer: FR 20.3.-SA 9.5.2015
Öffnungszeiten Galerie: DO, FR, SA 14-18 UHR u. nach Vereinbarung,
Städt. Galerie Theodor von Hörmann, Stadtplatz 11, 6460 Imst,
Tel. +43 5412 61728, Mobil +43 664 606 98 205
kultur@imst.gv.at
www.kultur-imst.at

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.