Open Air mit Hans Söllner & Bayaman'Sissdem - der Rebell aus Berufung gastierte im Imster Stadtpark

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IMST(alra). Seit 30 Jahren übernimmt Hans Söllner die Rolle des rebellischen Liedermachers und freiheitsliebenden Querdenkers. Vor 500 Fans trat er am 8. Juni beim Sommerkonzert des ArtClub Imst samt Band Bayaman´Sissdem im Stadtpark an, um seine Vision von Gerechtigkeit, seine Wut über Macht und politische Verfehlungen, sein Unverständnis gegenüber Vorurteilen und seine Betroffenheit über das Elend, unters Volk zu bringen.

Anzuprangern gibt es für den Sänger genügend und er steht zu seiner lauten Wut über Missstände, die er auch in leise Lieder verpacken kann. Söllners kritischer Blick aufs Leben, auf die Menschen und ihre Abgründe hält sich aber auch die Balance mit der positiven Botschaft, die er verbreiten will. Nicht nur in seinen Songs wiederholt er die wichtigsten Aussagen so lange, bis sie in Kombination mit den gleichmäßig-entspannten Reggae-Rhythmen, beinahe meditativ in die letzte Publikumsreihe durchdringen. Auch die Ansagen zwischen den Liedern formuliert er mit Nachdruck. Zustimmung von den Fans bekommt der 1955 geborene Liedermacher für seine zeitlosen Textpassagen. Sätze wie „Es gibt koane schene Worte für Grausamkeit und Mord" werden mit Applaus unterstrichen, die Abrechnung Söllners mit der Obrigkeit in „Hey Staat" findet Zuspruch. Und bei „Mei Vodda hod an Marihuana Bam" stimmten die Fans ausgelassen und textsicher mit ein. Söllners Publikum ist ihm über die Jahre treu geblieben und mit ihm älter geworden - und doch lässt sich aus der jüngeren Generation auch deutlich eine echte Anhängerschaft ausmachen.

Harte Worte - entspannte Rhythmen

Vieles mag sich nach 30 Jahren singender Anklage an das System wie eine ständige Wiederholung anhören - für Söllner ist der Widerstand Berufung und Beruf zugleich. Aber der Mensch neigt nun einmal dazu, Gehörtes rasch zu vergessen. Wie Söllner meint, hat der Mensch vor allem vergessen, dass er die einzige Spezies ist, die sich dazu entscheiden kann, etwas zu verändern. Und so appelliert er ungebrochen mit seiner teils derb-direkten Sprache an diese ständige Chance der Veränderung, an die Urkraft und die Instinkte die das Menschsein definieren. Der Mann glaubt aber auch an das Gute - besonders an das Gute, das sich so einfach von Mensch zu Mensch entdecken ließe. „Schaut´s eich an, lernt´s eich kennen. Wen man kennt, auf den passt man besser auf," lässt der Liedermacher sein Publikum wissen.

Hans Söllner hatte das Publikum und auch das Wetter auf seiner Seite - der angekündigte Regen blieb aus und nach zweieinhalb Stunden ging das Open Air im Imster Stadtpark bei bester Stimmung und zufriedenen Fans zu Ende.

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