Schadstoff-Quellen sollen genau untersucht werden

3Bilder

Dicke Luft herrscht in Imst und zwar im doppelten Sinne. Wie berichtet, ist Imst und Umgebung seit Jahren ein Luftsanierungsgebiet, Feinstaub und Stickoxide machen der Oberländer Bevölkerung das Leben schwer. Nach dem politischen Disput rund um den geforderten Filter im Roppener Tunnel treten nun immer neue Aspekte zu Tage. Tatsächlich weiß man nämlich trotz einiger Luftmessstellen nicht genau, woher die schlechte Luft kommt, bzw. zu welchem Anteil der Verkehr sein Schärflein beiträgt. Umwelt-Landesrat Hannes Gschwentner hat in der vergangenen Woche gemeinsam mit der Stadt Imst eine Plan ausgeheckt, wonach in den kommenden Monaten eine genaue Analyse stattfinden soll, die aber erst ausgeschrieben wird. Nicht zu früh, wie viele meinen. Die Kosten werden auf Stadt und Land aufgeteilt. Zum Thema Filter im Roppener Tunnel ist der Fall noch immer nicht klar. Laut Auskunft von Friedrich Wiesholzer vom Verkehrsministerium wurde im Rahmen des Genehmigungsverfahrens bauliche Maßnahmen für einen eventuellen Einbau des Filters getroffen, die Lüftungsanlage selbst ist für einen derartigen Filter aber unterdimensioniert. Eine dafür notwendige bauliche Maßnahme würde ein neuerliches Genehmigungsverfahren erfordern. Die ASFINAG selbst war in der vergangenen Woche für keine Stellungnahme erreichbar. Eine neue Studie erregt inzwischen weiteres Aufsehen. Ohne die Daten derzeit wissenschaftlich aufarbeiten zu können zeigt eine grobe Analyse der Krankenstände des November 2011:

Erhöhte Krankenstände haben die Tiroler Wirtschaft alleine in 4 Wochen im November 2,5 Mio. € direkt gekostet, zusätzlich wird mit ähnlich Kosten durch Minderleistung am Arbeitsplatz und indirekte Kosten (z.B. wenn Eltern nach einer Nacht am Bett des asthmakranken Kindes arbeiten gehen) gerechnet. Ebenso wenig enthalten sind Kosten durch erhöhte Sterblichkeit und Behandlungskosten. Zu beachten ist auch, dass auch 2010 ein Teil der Krankenstände luftschadstoffbedingt sind, da Einhaltung der Grenzwerte (des Feinstaubes) keinen Gesundheitsschutz sicherstellt. Die Gesamtkosten dürften zwischen 5 und 10 Mio. € für diese 4 Wochen liegen. Eine wesentliche Ursache dürfte – weltweiten Studienaussagen folgend - die erhöhte Belastung der Luft mit feinen Feinstäuben, PM 2,5 und PM 1 und 0,1 – vor allem letztere werden mit NO2 viel besser erfasst als mit PM 10 – hervorgerufen. Auch höhere Stickstoffdioxidwerte selbst erzeugen (weniger deutlich, aber doch) höhere Krankenstände. Nähere Informationen finden sie in der angehängten Studie Wiener Forscher. Aus den Daten wird auch deutlich, dass die Erkrankungen einige Tage die Schadstoffepisoden überdauern. Gleiches gilt für Sterblichkeiten.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.