Zankapfel Handl-Gelände
Speckdeal mit Haar in der Suppe?

Der Haiminger Manuel Neurauter lässt kein gutes Haar am Haiminger Gemeinderat. | Foto: Neurauter
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Manuel Neurauter will die Umwidmung des neu erworbenen Handl-Grundstückes verhindern und denkt über die Gründung einer Bürgerliste nach.

HAIMING. Rund um Verkauf und Widmung des Handl-Areals ortet der Haiminger Manuel Neurauter einen Kardinalfehler des Dorfchefs Josef Leitner. "Die Firma Handl hat 2016 eine Fläche von über neun Hektar gekauft und noch nicht einmal die Hälfte davon bebaut. Schon damals hat die Gemeindeführung einer gigantischen Platzverschwendung die Türe geöffnet, nun ist es an der Zeit, diese zu stoppen", fordert Neurauter. Stein des Anstoßes ist die von Handl gezogene Kaufoption auf weitere knapp vier Hektar, die in nächster Zeit zur Umwidmung eingereicht werden könnten. "Es stimmt, dass er die Kaufoption gezogen hat, es stand ihm auch zu, aber was der Speck Handl jetzt plant, ist uns noch nicht vorgestellt worden", weiß Bgm. Josef Leitner.

"Haiminger hinten anstellen"

Manuel Neurauter, der über die Gründung einer Bürgerliste nachdenkt, schildert indes: "Die Grundstücksbesitzerin TIWAG machte mit der Kündigung des Pachtvertrages den Campingplatz frei, verkaufte das Grundstück und die Gemeinde soll es jetzt umwidmen. Für eine weitere Halle von Handl, wo kaum Arbeitsplätze geschaffen werden, müssen die Haiminger Gemeindebürger auf Industriegebiet im Ausmaß von insgesamt 13 Hektar verzichten (erster Kauf 2016 plus der erneute Erwerb). Zudem hat Handl auf eine dritte Fläche, Richtung Firma Fiegl, das Vorkaufsrecht für 20 Jahre. Wenn die TIWAG das verkauft, ergäbe es eine Gesamtfläche von knapp 18 Hektar für ein Unternehmen, das weder aus Haiming stammt, noch Haiminger dort arbeiten. Ich appelliere an den Gemeinderat, einen Meinungsbildungsprozess in die Wege zu leiten. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, im Hinterzimmer Freunderlpolitik zu machen", wetterte Manuel Neurauter.

Hunderte Arbeitsplätze vertan

"Wäre das Grundstück für Haiminger Unternehmen zur Verfügung gestanden, hätte man für die nächsten 50 Jahre genügend Baugrund für junge Firmengründer gehabt, das Forchet wäre entlastet gewesen. Das größte Plus wären aber die hunderten Arbeitsplätze gewesen, die man hier schaffen hätte können", so Neurauter. In der gegenüberliegenden Industriezone seien eine Vielzahl von Betrieben mit mehr als 30 bis teilweise über 100 Mitarbeiter auf kleinen Grundstücken ansässig. "Diese prozentuelle Hochrechnung auf 18 Hektar möchte ich hier gar nicht machen", zeigte sich Neurauter erschüttert.

Konter aus der Gemeindestube

"Das Grundstück der TIWAG ist uns als Gemeinde nie zum Kauf angeboten worden, das war eine Direktverhandlung zwischen TIWAG und Speck Handl. Wir sind jetzt aber in Verhandlungen bezüglich des Grundstückes, wo Handl auch das Vorkaufsrecht hat, um für Haiminger Unternehmen den Platz zu bekommen", lies sich Bgm. Leitner einen noch nicht offiziellen Plan entlocken. "In der Endausbaustufe der Firma Handl ist die Rede von 300 - 350 Mitarbeitern am Standort Haiming, derzeit dürften es um die 60 sein. Das sind doch einige, und es war von Anfang an ganz genau so kommuniziert, deshalb ist der Wirbel jetzt unverständlich", so Leitner abschließend. In der gleichen Tonart auch das Statement aus dem Büro von GF Karl Christian Handl. "Auf dem 2016 erworbenen Areal wurde in der ersten Bauphase ein Produktionsbetrieb errichtet und Arbeitsplätze für 60 Mitarbeiter geschaffen." Dass man am Standort Haiming erweitern wolle, wäre von Anfang an kommuniziert worden. Dass man die Kaufoption des zweiten Grundstücks gezogen habe, sei ein üblicher Vorgang, einem entsprechenden Präsentationstermin der weiteren Pläne wolle man nicht vorgreifen.

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