Tiroler Wintersaison bringt weniger Unfälle und Tote

Bilanz über die Wintersaison: Gabl, Zobl, Veider. | Foto: Krabichler
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TIROL: Eine durchaus positive Bilanz für die abgelaufene Wintersaison zogen Karl Gabl als Präsident des Kuratoriums für Alpine Sicherheit, Peter Veider, Geschäftsführer der Bergrettung Tirol und der Leiter der Tiroler Alpinpolizei, Norbert Zobl.
In Tirol kam es auf Pisten und Skirouten vom 1. November 2014 bis 19. März 2015 zu einer deutlichen Abnahme der Unfälle und der Verletzten, auch die Zahl der tödlich Verunglückten sank um mehr als 25 Prozent. Und es sind nicht immer Unfälle als Todesursache zu bescheinigen. "Mehr als die Hälfte verstirbt an Herz-Kreislaufversagen", erklärt Gabl. In Tirol wurden 2.284 Unfälle registriert (2013/14: 3.172), 11 Personen kamen ums Leben (2013/14: 17). "Auch die perfekten Pisten helfen mit, die Zahl der Unfälle, Verletzten und Toten zu senken", ist sich Gabl sicher. Auch sei die Zahl der Skiunfälle mit Fahrerflucht ebenfalls rückläufig.
Die Lawinensituation stellte sich aber anders dar. "Durch die instabile Schneedecke über lange Zeit und dadurch die lange geltende Lawinenwarnstufe drei gab es viele Lawinenabgänge mit Personenbeteiligung. Aber der Trend geht zu steigenden Unfallzahlen mit weniger Toten", erklärt GenMjr. Zobl. In Tirol konnten bei 153 Lawinenunfällen 13 Menschen nur mehr tot geborgen werden (2013/14: 66 Unfälle und 6 Tote).
Die Ursachen sind vielfältig, aber das Wetter ist meist einer der Hauptgründe. Selten ist schlechte Ausrüstung oder mangelnde Ausbildung die Schuld. "In Tirol gibt es einen wirklich exzellenten Lawinenwarnbericht, wenn die Leute diese Warnungen in den Wind schlagen, so hilft das wenig und heuer hat es dadurch einfach viele Unglücke gegeben", sagt Zobl.

Bergrettung im Dauereinsatz

"Trotz der wiederholt intensiven Warnungen sind die Leute auf Skitour gegangen, wir waren im Dauereinsatz", sagt Bergrettungs-GF Peter Veider. Immer öfter würde an die Grenzen gegangen und wenn es nicht mehr weitergeht, wird das Handy gezückt und die Rettungskräfte werden alarmiert. "Wir leben in einem überbehüteten Land, die Eigenverantwortung und auch der Verzicht auf eine Tour müssen wieder mehr in den Vordergrund", fordert Veider. Auch ein Umdenken für den Tourismus fordert der Bergretter. "Fremdsprachige Touristen tun sich mit den Warnungen in Radio und Zeitungen schwer, an den Hotspots müssten die Warnstufen sichtbar sein."
Für die Karwoche und den Osterfeiertagen rät Zobl zu einem frühen Aufbruch zu einer Skitour. "Die Lawinensituation ändert sich mit zunehmender Tageserwärmung, wer früh aufbricht ist sicherer unterwegs", sagt der erfahrene Alpinpolizist und Bergführer. Aber der Wetterbericht und die Lawinenwarnungen sollten unbedingt beachtet werden.

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