TTV-Präsident Josef Falkner:
Von Frauen, Teilzeit und Altersarmut
Der Ötztaler Touristiker und TTV-Präsident Josef Falkner ist mit der Politik im Land und Bund unzufrieden. Er fordert unter anderem schnellere Asylverfahren und die gesetzliche Vermeidung von Altersarmut - vor allem bei Frauen.
ÖTZTAL. "Es ist ein Missstand, der seit Jahrzehnten beseitigt werden sollte und es ist mir unverständlich, dass die Politik dieses brennende Thema einfach ignoriert", schimpft Josef Falkner.
Gemeint ist etwa die Frauen-Teilzeit, die gemeinsam mit den nicht angerechneten Pensionszeiten bei der Kindererziehung in vielen Fällen in die Altersarmut führt.
Dabei sind es vor allem im Tourismus gefragte Jobs, die man aber laut Falkner attraktivieren muss.
Er fordert die Tiroler Landespolitik auf, klar Stellung zu beziehen und die Interessen der Arbeitnehmer aber auch Arbeitgeber politisch mit Nachdruck zu vertreten. Dabei ist seiner Meinung eine Reduktion der Steuerlast ebenso wichtig, die eine Pensionsreform, die auf ebendiese Missstände reagiert.
Mehr Einsatz in Wien
"Ich sehe generell zuwenig Tiroler Einsatz in Wien. Wenn wir den Arbeitmarkt betrachten und dringend in Mangelberufen Leute suchen und gleichzeitig ebendort ausgebildete und integrierten Asylwerbern abschieben, dann ist das eine schwer nachvollziehbare Politik, die uns definitiv schadet", ärgert sich der erfahrene Touristiker.
Dem Arbeitskräftemangel in den vielen Bereichen soll man, laut Falkner, endlich Rechnung tragen. Denn die demografische Entwicklung, also geburtsschwache Jahrgänge und attraktivere Arbeitsplätze in den Herkunftsländern lassen den Strom (oder das Rinnsal) an Arbeitskräften weiter schwinden.
Ein dickes Minus
"Unter dem Strich müssen wir in vielen Bereichen ein dickes Minus verkraften, nur weil längst überholte Gesetze, bzw. verabsäumte und verunglückte Reformen ein Zerrbild des (Arbeits-) Marktes produzieren", so der TTV-Präsident.
Er bemängelt in diesem Zusammenhang eine ausbaufähige Kommunikation, bzw. Kooperation der Sozialpartner, Kammern und Bünde.
Auch an die Adresse der Tiwag hat Falkner eine Botschaft, denn die Bemühungen um erneuerbare Energie sei überschaubar und die Spekulationen am Strommarkt unberechenbar. Auch hier wären Autonomiebestrebungen wünschenswert.
Castello Sölden
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