Bezirksärzte auf den Barrikaden
Gehaltsangebot vom Land und Trägergemeinschaften wird abgelehnt
BEZIRK. Die Tiroler Bezirkskrankenhäuser und das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Zams werden ihrer Ärzteschaft für das Jahr 2015 eine Gehaltserhöhung anbieten, die rückwirkend mit Jahresbeginn zu Mehrkosten von insgesamt 3,7 Millionen Euro führen wird. Darauf hätten die Verbandsobleute bei einer Sitzung im Landhaus auf Einladung von Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg geeinigt. Hätten. Denn die Ärzteschaft in den Bezirkskrankenhäusern lehnt das Angebot ab.
"Tilg blieb die Erklärung offen, warum 600 Ärztinnen und Ärzte etwa um die Hälfte weniger Lohnerhöhung für 2015 erhalten sollten, als die Ärzte und Ärztinnen im Zentralraum Innsbruck", erklärt Dr. Hannes Müller als Spitalsärztevertreter
Die Ärzte der Bezirkskrankenhäuser fordern dieselben Lohnerhöhungen wie für die Ärzte des Zentralraums Innsbruck. Das sind für Ärzte in Ausbildung 12.000 Euro brutto pro Jahr und für Fachärzte, Stationsärzte und Oberärzte: € 15.000 Euro brutto pro Jahr, rückwirkend ab 1.1.2015. Gleichzeitig wird die Ausarbeitung eines neuen Gehaltsystems ab 2016 mit angemessenem Grundgehalt gefordert.
Die Auswirkungen seien in Bälde zu spüren, warnt Ärztekammerpräs. Artur Wechselberger. "Gerade die peripheren Häuser leiden unter einer schmalen Personaldecke, die es kaum möglich macht, nach den neuen gesetzlichen Arbeitszeitbestimmungen eine Versorgung rund um die Uhr aufrecht zu erhalten. Es ist schwierig, zusätzliche Ärzte zu gewinnen, denn sie stehen in einem Konkurrenzverhältnis zum Zentralraum Innsbruck und zu den benachbarten Bundesländern, aber auch zu Deutschland und der Schweiz."
Es drohe daher eine Demotivation der Mitarbeiter, der Versorgungsrückgang durch eingeschränktes zeitliches und ein eingeschränktes fachliches Angebot durch Abteilungsschließungen sowie längere Wartezeiten und Wegzeiten nach Innsbruck für die Patientinnen und Patienten, erklärte Wechselberger.
Am1.April sollte es eine weitere Sitzung mit den Verantwortlichen Trägern der Bezirkskrankenhäuser geben.
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