Gemeinderat überstimmt den Vorstand in Längenfeld

Spateznnest | Foto: Foto: Geisler

Förderansuchen für Kinderspielgruppe durchbrach die Listentreue

Ein Förderansuchen von 800,- Euro für das Spatzennest in Huben wurde vom Gemeindevorstand abgelehnt, obwohl sich der Schulausschuss einstimmig für die einmalige Subvention aussprach. Die Retourkutsche gab es dann im Gemeinderat.

LÄNGENFELD (mg). Ein vermeintlich unspektakuläres Förderansuchen in Höhe von 800,- Euro ließ die Wogen im Längenfelder Gemeinderat hochgehen. Zur Vorgeschichte: Der private Verein Kindergruppe Spatzennest Längenfeld hatte darum angesucht und die sechs Mitglieder des Schulausschusses sprachen sich eindeutig dafür aus. Im Gemeindevorstand wurde der Förderungswunsch allerdings abgelehnt.

Schulausschuss übergangen?
Dies frustrierte Vize-Bürgermeister Christoph Plattner augenscheinlich: Wir können nicht zufrieden sein, wenn sechs Gemeinderäte aus dem Schulausschuss übergangen werden. Bürgermeister und Plattners Listenführer Willi Kuen beruft sich auf einen Grundsatzbeschluss, wonach man dem Verein die Infrastruktur zur Verfügung stellt, aber keine weitergehenden Förderungen gewährt. Es kann nicht sein, dass der Schulausschuss dafür ist und dann vom Vorstand niedergestimmt wird, pflichtet Gemeindevorstand Monika Hasslwanter dem Vizebürgermeister Plattner bei, denn sonst könne man sich die Ausschüsse schenken. Für Hasslwanter geht es darum, ein Signal zu setzen bei einem Verein, der gut arbeitet, denn über 30 Kinder sind regelmäßig in der Einrichtung.

Hasslwanters Listenkollegin Ulrike Tembler brachte schließlich den Antrag ein, den Gemeinderat über die Förderung abstimmen zu lassen, denn es sei kein tolles Signal für die Gemeinde, bei den Kleinsten zu sparen. Mit 11:5 Stimmen und einer Enthaltung wurde dem Förderungsansuchen schlussendlich doch noch stattgegeben. Das hat es in 20 Jahren noch nicht gegeben, meinte Bgm. Kuen nach der Abstimmung. Gemeindevorstand Edmund Auer sah die Populismuskeule geschwungen und meinte: Die Vorgangsweise ist nicht fair und unüblich. Wir haben uns schon Gedanken im Vorstand gemacht.

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