"Kaunertalprojekt ist das Herzstück"

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LH Günther Platter war samt Gefolgschaft in der vergangenen Woche auf Bezirkstour in Imst, besuchte dabei mehrere Betriebe und äußerte sich im nagelneuen Pflegezentrum Pitztal zu den aktuellen Fragen im Bezirk. Dabei zeigte sich der Landeshäuptling einmal mehr als glühender Europäer und brach eine Lanze für das "Europa der Regionen". Platter meinte: "Bei aller Skepsis gegenüber Brüssel muss man doch festhalten, dass die EU ein ganz großes Erfolgsmodell, gerade bei der Friedenspolitik darstellt. Aber auch die regionalen, grenzüberschreitenden Modelle haben gezeigt, dass alte Grenzen nicht mehr viel Bedeutung haben, sondern jene Regionen näher zusammenrücken, die Mentalität, Wirtschaft und viele andere Aspekte vereint." Platter zeigte sich auf Anfrage verwundert, dass die Mittel zur Dorferneuerung in diesem Zusammenhang massiv gekürzt wurden und erklärte, sich "darüber genauer zu informieren". Zu den lokalen Themen erklärte er, dass er ein Befürworter des Gletscherzusammenschlusses zwischen dem Pitztal und dem Ötztal sei, ein konkreter Plan aber nicht auf dem Tisch liege. Angesprochen auf einen angedachten Zubringerlift von Arzl zu Hochzeiger meinte Platter: "Über ungelegte Eier spreche ich nicht." Zum Thema Wasserkraft vertritt der Landeshauptmann eine klare Meinung und lässt sich auch durch Bedenken von verschiedener Seite nicht beirren. "Der Ausbau der Tiroler Wasserkraft ist essentiell für unser Land, neben den GKI, dem Ausbau von Sellrain/Silz und Imst/Prutz ist das Projekt Kaunertal das Herzstück des Wasserwirtschaftsplanes. Die Bedenken der Touristiker, der Landwirtschaft, der Ökologen und der Gemeinde Sölden nehmen wir ernst. Wir werden im Rahmen der UVP sicher Kompromisse suchen müssen, am Projekt selbst führt aber kein Weg vorbei." Nicht zuletzt wurde das Thema Verkehr angesprochen. Platter richtete seine Schelte in Sachen Tschirgant-Tunnel an die Adresse der Ministerin Doris Bures und der Asfinag: "Ich bin über diese gebrochenen Versprechen sehr verärgert und werde mich weiterhin für den Tunnel stark machen. Der Fernpass-Scheiteltunnel könnte unter der Regie des Landes verwirklicht werden, vorerst wird unter der Regie von Ingrid Felipe ein kleines Maßnahmenpaket geschnürt, das für eine Verbesserung am Fernpass sorgen soll." Bei Thema Hallenbad geriet Platter ein wenig ins Schwimmen, denn er plädierte ebenso für ein großes regionalbad, wie für die Sanierung der keinen Variante Nassereith. Die Finanzkraft der Stadt Imst sei entscheidend, so Platter, ob man die große Regionalvariante durchsetzen könne. Dass beinahe sämtliche (ÖVP-) Bügermeister sowohl der großen, wie auch der kleinen Variante eine Absage erteilten, hörte der ÖVP-Chef nicht so gerne. Regionale Solidarität scheitert an den finanziellen Mitteln, verkündete Platter.

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