Naheholungsgebiet statt Trainingszentrum
Neue Mieminger Bürgerinitiative formiert sich gegen Wacker-Akademie

Hellgrün ist hier der Mieminger Fußballplatz zu sehen, dem nach den Wackerplänen noch weitere 4 hinzugefügt werden sollten.
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  • Hellgrün ist hier der Mieminger Fußballplatz zu sehen, dem nach den Wackerplänen noch weitere 4 hinzugefügt werden sollten.
  • hochgeladen von Mag. Monika Himsl

Die neue Mieminger Bürgerinitiative "Naherholungsgebiet statt Trainingszentrum" wehrt sich gegen die geplanten fünf (!) Wacker-Fußballplätze in Weidach. Am 19. Oktober des Vorjahres erfuhren viele MiemingerInnen aus der Tageszeitung erstmals, dass fast direkt neben der Untermieminger Wohnsiedlung Weidach demnächst ein neues, riesiges FC-Wacker-Trainingszentrum gebaut werden sollte.

Der große Artikel stand in einem seltsamen Kontrast zur kleinen Meldung in der September-Gemeindezeitung. So waren die allermeisten Mieminger von den Wacker-Plänen überrascht, die direkten Anrainer sogar schockiert. Hastige Recherchen im Gemeinderatsprotokoll im Internet ergaben, dass in der Gemeinderatssitzung vom 12. September das Projekt von den Verantwortlichen des FC Wacker vorgestellt wurde und daraufhin die Bürgervertretung in einem einstimmigen Grundsatzbeschluss zugesicherte, dass von Mieming die dazu nötigen "Flächen mittels Baurecht zur Verfügung gestellt" würden. Dem positiven Grundsatzbeschluss sollten erste Verhandlungen eines mehrköpfigen Gremiums der Gemeinde mit den Planern folgen. Ersatzgemeinderat Jürgen Scheuchenstuhl (vertrat Ulrich Stern) hatte zwar  vor der Abstimmung noch angeregt , die Bevölkerung in Weidach zu informieren. Woraufhin  BM Dengg hinwies, dass es bereits Gespräche gegeben habe und ja auch die Gemeinderatssitzung öffentlich zugänglich sei. GR Gebhard Walter meinte außerdem, dass das Projekt im Detail der Bevölkerung erst nach dem Grundsatzbeschluss der Gemeinde vorgestellt werden sollte.

Keine weiteren Informationen

Nun versammelten sich die ersten so "überraschten" Anrainer, um die kühnen Pläne des Fußballklubs genauer durchzusehen und das weitere Vorgehen zu besprechen, denn hier sollte ein beliebtes Naherholungsgebiet großflächig zerstört werden, wie sie auf  den Plänen des Projektes auf der Wacker-Homepage sahen. Sofort erkannten sie, dass nur mehr ein sehr schmaler verbleibender Waldstreifen zur Siedlung stehen bleiben würde und der Spiellärm und das Flutlicht nicht mehr gedämpft würden. Auch  Lärmbelästigungen durch die Zubringerbusse und Besucher-PKW und in der Folge sinkende Immobilienwerte wurden befürchtet. Die Gruppe vereinbarte das Gespräch zu suchen. Zuerst redete man mit dem Bürgermeister persönlich und brachte die Bedenken vor. Eine weitere Besprechung in Anwesenheit einer Abordnung von FC-Wacker-Vertretern folgte am 20. November (Präsident Gerhard Stocker, Vorstandsmitglied Joachim Jamnig, Leitung Kommunikation Felix Kozubek und Clubmanager Peter Margreiter). Schließlich wurde den BürgerInnen zugesichert, dass die gesamte Gemeinde in der nächsten Gemeindezeitung informiert würde, sobald sich Änderungen ergeben hätten. Inzwischen sind zwei weitere Nummern des Gemeindeblattls ohne Informationen zum Wacker-Vorhaben erschienen, wodurch sich die Bürgerbewegten "hingehalten" fühlten.

Initiativengründung

Sie kamen schließlich überein, eine Initiative zu gründen und verschiedene Formen des Bürger-Protests in Angriff zu nehmen, wobei man inzwischen längst nicht mehr nur von einer Abänderung der Pläne spricht, sondern überhaupt eine Volksbefragung zur Nutzung des gesamten Areals andenkt, denn neue Bau- und Gewerbegründe für Einheimische würden immer weniger umgewidmet, während hier eine riesige Fläche an eine auswärtige Institution (zum Nulltarif ?) vergeben werden sollte. Ein Name, einige Ansprechpartner, eine Homepage mit Emailadresse, eine Facebookseite und die ersten Medienkontakte waren die nächsten Schritte. Schon den ersten Zeitungsberichten über die Initiative folgte eine rege Diskussion in den Social Media und auch innerhalb der Gemeinde Mieming - und weitere Medien begannen zu recherchieren.

Erinnerungen an den Golfplatz Mieming

Ältere Semester erinnern sich nun natürlich sofort an die jahrelangen Schlagzeilen, für die die Golfplatzdiskussion in der Vergangenheit gesorgt hatte. Auch damals hatte sich eine Bürgerinitiative "für ein lebenswertes Mieming" gegründet, die nicht nur die Verlegung und Verkleinerung des geplanten Golfprojektes erreichten konnte, sondern auch jahrzehntelang im Gemeinderat vertreten war. Mieming hat also Erfahrung mit der direkten Demokratie.

Mehr Informationen in der Februargemeindezeitung

Der für die Öffentlichkeitsarbeit Zuständige des Vereins, Felix Kozubek, verwies darauf, dass in den Medien nicht ausreichend transportiert würde, dass in dem gemeinsamen Gesprächstermin  Informationen versprochen wurden, sobald es "etwas Neues gibt", und in der Februarnummer der Dorfzeitung  sei es dann endlich so weit. Weiters verwies er auf die Projekthomepage, auf der jeder erfolgte neue Schritt des Vereins protokolliert würde.

http://zukunft.wackerinnsbruck.at/?page_id=22

Die Website der Initiative:
https://www.naherholungsgebiet-statt-trainingszentrum.at/
Kontakt: trainingszentrum-mieming@gmx.at

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