„Will 2013 in die Regierung“

Hier findet FPÖ-Chef Gerald Hauser Kraft: Sein über 450 Jahre altes Anwesen in St.Jakob im Defereggental in Osttirol hat er liebevoll restauriert und ist sein erklärtes Lieblingsplatzl.
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  • Hier findet FPÖ-Chef Gerald Hauser Kraft: Sein über 450 Jahre altes Anwesen in St.Jakob im Defereggental in Osttirol hat er liebevoll restauriert und ist sein erklärtes Lieblingsplatzl.
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Idylle pur, keine Tropenhitze, gemächliches Dorfleben: St. Jakob im Defereggental in Osttirol ist Heimat und der Lieblingsplatz von FPÖ-Landesobmann Gerald Hauser. Nach seiner überwundenen Krankheit will er nun wieder mit voller Kraft durchstarten.

Bezirksblätter: Gerald Hausers Lieblingsplatz daheim. Warum?
HAUSER:
„Ja, absolut, dabei gibt es bei uns in St.Jakob viele herrliche Plätze, mein 450 Jahre altes Haus hat eine eigene Seele, wir leben in einer intakten Umwelt und in schönster Natur. Das ist schon sehr viel Wert.“

BB: Auch im Nationalpark Hohe Tauern.
HAUSER:
„Das kommt nicht von ungefähr, aber es muss die Devise lauten: „Schützen und nutzen“, damit die Menschen auch im Nationalpark wirtschaftliche Grundlagen finden.“

BB: Und die Gemeinden im Defereggental? Wie geht es denen wirtschaftlich?
HAUSER:
„Na ja, wie fast allen in Tirol. Die Ertragsanteile sinken, die Pflichtausgaben steigen, da werden wir zusammenarbeiten müssen, um uns alles leisten zu können. Ich denke hier nur an Kinderbetreuung oder an infrastrukturelle Einrichtungen. Gesunde Gemeindefinanzen sind heute ein schwieriges Unterfangen.“

BB: Stichwort Gesundheit: Sie haben ja sehr hart erfahren müssen, wie wertvoll die Gesundheit ist. Wie geht es Ihnen heute?
HAUSER:
„Gott sei Dank gut. Es war ein harter Kampf, bin derzeit zu 100 Prozent gesund, hab nach Ostern die Stammzellentherapie gemacht, was mich körperlich und psychisch enorm gefordert hat.“

BB: Haben nicht gerade Ihre politischen Gegner darauf vertraut, einen Gerald Hauser durch seine Erkrankung nicht mehr an der FPÖ-Spitze zu finden?
HAUSER:
„Freund, Feind, Parteifreund. Das trifft in meinem Fall auf einige wenige zu, aber die FPÖ Tirol und auch ich werden das verkraften. Denn wenn ich mir die Bezirke in Tirol ansehe, so weiß ich, dass die meisten auf meiner Seite stehen. Im Bezirk Innsbruck-Land gibt es noch einen gewissen Aufholbedarf.“

BB: Gilt das auch für die Stadt Innsbruck?
HAUSER:
„Nein, wir haben heute (21.7., Anmerkung der Red.) den Stadtparteitag und ich habe mich immer gefragt: Wie kann man versuchen, einen Richard Heis abzusetzen, der als Landtagsabgeordneter und als Klubobmann-Stv. seriöse Politik macht und als Mensch stets positiv denkt?“

BB: Was für die Partei ja nicht unerheblich ist.
HAUSER:
„Klar, man braucht ein gutes Team, um beim Wähler punkten zu können.“

BB: Aber die falschen Freunde im Team haben Sie jetzt ja richtig kennengelernt, oder?
HAUSER:
„Am meisten stört mich, dass plötzlich meine Leistungen, die ich nachweislich für die FPÖ in Tirol erbracht habe, bei einigen nichts mehr zählen. Ich war erfolgreich bei den Wahlen, es ging seit 2005 stetig mit der FPÖ bergauf.“

BB: Entgegen allen Prophe­zeiungen.
HAUSER:
„Ja, nach der Abspaltung des BZÖ hat in Tirol niemand mehr an ein Überleben der Freiheitlichen geglaubt. Ich habe eine leere Parteikasse vorgefunden und mit meinem persönlichen Vermögen gehaftet, damit die FPÖ wieder Fuß fassen kann. Umso überraschter bin ich jetzt vom Verhalten einiger meiner Parteifreunde.“

BB: Angesichts der Querelen in der Partei und Ihrer Gesundheit: Fragen Sie sich manchmal: „Wieso das alles?“ Wäre es als Bürgermeister in St. Jakob nicht ruhiger?
HAUSER:
„Parteiquerelen kann ich mir nicht mehr leisten. Denn ich brauche eine geschlossene Partei, um bei den nächsten Landtagswahlen als potentieller Kandidat für eine Regierungsverantwortung zur Verfügung zu stehen.“

BB: Also ein klares Ziel für 2013?
HAUSER:
„Man kann in der Opposition viel aufzeigen, aber mehr erreichen kann man mit Regierungsverantwortung. Ich habe das jetzt als Bürgermeister gesehen, wie viel man bewegen kann.“

BB: Dafür muss aber wieder Ruhe einkehren in der FPÖ.
HAUSER:
„Genau , und auch in Hinblick auf die GR-Wahlen in Innsbruck 2012 werden wir einige tolle Kandidaten präsentieren, die sich in unsere Arbeit aber nur einbringen, wenn die Streitereien aufgehört haben.“

BB: Wird es einen außerordentlichen Landesparteitag geben?
HAUSER:
„Nein, dafür gibt es keine Notwendigkeit.“

BB: Den Zustand der FPÖ in Tirol: Wie würden Sie diesen beschreiben?
HAUSER:
„Die Geschichte darf sich nicht wiederholen! Der FPÖ ist es schlecht gegangen, dann hat man zusammengehalten. Sobald es der FPÖ besser ging, hat man Erfolge erzielt. Und statt auf den Erfolgen aufzubauen, hat man die­se Erfolge durch interne Streitigkeiten wieder zunichte gemacht. Das darf sich nicht wiederholen.“

BB: Wie beurteilen Sie die politische Diskussion, den politischen Umgang in Tirol?
HAUSER:
„Ich als Waage-Mensch versuche mit allen ein vernünftiges Gesprächsklima zu halten, ich grenze niemanden aus. Auch ich werde nicht ausgegrenzt. Und von rechtsradikalen Tendenzen habe ich mich klar distanziert. Natürlich vertrete ich das freiheitliche Gedankengut , aber der Umgang insgesamt ist in Ordnung.“

BB: Wie sieht der Schwerpunkt der politischen Arbeit im Herbst aus?
HAUSER:
„Das Budget ist ein großes Thema, aber auch Initiativen zur Armutsbekämpfung, zur Strompreissenkung, zur Behebung der Kreditklemme im Tourismus – hier sind die Landesunternehmen TIWAG und Hypo gefordert, die Gewinne an die Bürger weiterzugeben.“

BB: Also wartet viel Arbeit. Gibt es davor noch einen Urlaub?
HAUSER:
„Im September geht es zum Auftanken eine Woche nach Kroatien, derzeit ist es in Osttirol einfach zu schön, um auf Urlaub zu fahren.“

Am liabsten Platzl von Gerald Hauser war Sieghard Krabichler

Hier findet FPÖ-Chef Gerald Hauser Kraft: Sein über 450 Jahre altes Anwesen in St.Jakob im Defereggental in Osttirol hat er liebevoll restauriert und ist sein erklärtes Lieblingsplatzl.
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